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Ostafrika
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Kurze Filme der Reiseroute (27.11.25)

Die Reiseroute:

Kenia 16.10. – xx.12.2025
19.11. – 24.11.25 Früh aus dem Bett, Frühstückchen unterwegs, früh erreichen wir bei Mombasa Shikuku Movers Logistics Ltd., wo Logistikdirektor Victor Shikuku agiert. Der Mann, den Jürgen bislang nur per Social Media kennt, macht einen professionellen, entgegenkommenden Eindruck. Die Abfertigung ist fix, Zollformalitäten sind wahrlich nur Formsache. Wermutstropfen: das für Ives Tanks angefragte Wasser ist salzig, und das Flatrack ist nicht da, es soll morgen kommen. So wird Jürgen den LKW nicht wie geplant auf die Plattform fahren und wir können das Verzurren nicht beobachten. Victor erklärt alles im Trockenkurs, gut, aber kein Ersatz. Er verspricht Fotos zu schicken und uns auf dem Laufenden zu halten. Der Abschied vom Heim mit tausend Erinnerungen und zahlreichen Souvenirs fällt schwer. Safari njema Ive!
John Mureithi, Taxifahrer aus Diani, holt uns pünktlich ab. Zügig, sicher und angenehm ist seine Fahrweise sowie seine Art (hier erreicht man ihn: +254 724 76 5062).
Z
urück am Beach laufen die Vorbereitungen für die African Continental Championships – Road Race auf Hochtouren. Straßen und Bankette sind gehübscht, gesperrt, mobile Kamerateams proben, die Bühnen stehen. Morgen starten die Rennen. 320 Sportler aus 30 der 54 Nationen des Kontinents sollen teilnehmen. 24 Staaten besuchten wir. Erinnerungsfetzen blitzen auf, wenn Startende beim Einzelfahren aufgerufen werden: Angola, Benin, Botsuana, Cameroun, Malawi, Namibia, Ruanda, Simbabwe, Südafrika, Tansania, um einige zu nennen. Was durften wir alles erleben!
Am Freitag schauen wir nach dem Einzelfahren tags zuvor Gruppenfahrten. Zum Sieg im U17 Rennen schreibt cac.africancyclingchampionship Akimana Donatha makes Rwanda proud! After 28km of sheer determination, courage, and heart, she crosses the line to claim gold in the Women Youth Road Race. Every pedal, every push, every moment of pain turned into triumph. This victory isn’t just a medal, it’s a story of resilience, dreams, and the unstoppable spirit of a young woman chasing greatness. Wir sind beim Zieleinlauf dabei. Sehen, wie die junge Frau völlig alleine ins Ziel fährt, ihre Teamkollegen und die anderer afrikanischen Nationen hat sie weit hinter sich gelassen. Minuten später kommen die Gewinnerinnen der Silber- und Bronzemedaille ins Ziel, aus Ägypten und Simbabwe.
Zwischendrin erreichen Jürgen immer wieder Kurznachrichten von Victor, was mit Ive geschieht: die Plattform ist da, der LKW steht auf der Plattform, Ive thront auf dem Transport-LKW, unser Baby ist im Hafen, das CdP ist gestempelt, Stand 23.11.25. Ein perfekter Informationsservice, den Victor bietet!
Ist das Schiff im Hafen? Gestern Abend sollte es einlaufen!
Nach tausenden Jahren der Ruhe bricht am 23.11.2025 der Hayli Gubbi in Äthiopien aus, ein Vulkan östlich des afrikanischen Grabenbruchs, und verteilt seine Asche bis weit auf die Arabische Halbinsel, so der Oman Observer.

12.11. – 18.11.2025 Was hocken die die ganze Zeit in Diani? Fragt ihr euch das? Erneut erfuhren wir zwei Jahre lang Afrika, insgesamt nun mehr als vier. Der facettenreiche Kontinent ermöglichte es uns, wunderbare Erlebnisse und Begegnungen zu sammeln, viel Schönes, doch auch negative Erfahrungen waren dabei. Am Indischen Ozean halten wir inne. Wir kommen zu uns, uns mit dem Schlechten zu versöhnen, das Positive zu festigen, bevor wir den Erdteil verlassen. Keinesfalls wollten wir den üblen Polizeikontrollen in Kenia weitere zufügen, auch nicht den Horrorpisten, die Material und Mensch zerstören.
Nach mehr als vier Wochen der langsamen Besserung meiner Rückenschmerzen wirft mich die Fahrt mit dem Tuk Tuk über Piste zum Kinondowald massiv zurück, soweit, dass ich mich, unterstützt von Jürgen, Freitagvormittag zum Diani Beach Hospital schleppe. Schmerzmittel helfen kaum, ein Bandscheibenvorfall? Der Orthopäde sei im theatre, so erfahre ich und muss im Kreise anderer warten, bis er seinem Assistenten die weitere Dramaturgie überlässt und sich der Sprechstunde widmet. Dauer, Ausmaß der Beschwerden und Alter lassen auch ihn einen Vorfall bzw. größere Degeneration ins Auge fassen, MRT. 24 Stunden nach meinem ersten Erscheinen bin ich erneut in der Klinik. Das MRT ist erledigt und Dr. Kiran bescheinigt mir eine beachtlich gute Wirbelsäule. Lediglich ein Miniminivorfall, verbunden mit geringer Abnutzung befindet sich im untersten Wirbelsäulenbereich, der schmerzt aber nicht. Und nun? Er hat mir zuvor bereits Mittel gegen Muskelkrämpfe und Nervenschmerzen verschrieben. Die helfen besser und er ist der Meinung: alles nur massive Verkrampfung und mahnt neben Pillen schlucken Schonung und Ruhe an. Oh Gott, noch mehr? Ausgerechnet jetzt! Montag früh hole ich meine Daten und den Report des Radiologen. Der bestätigt weitgehend die Diagnose des Orthopäden. Und ja, es geht mir deutlich besser, Dank Dr. Kiran, Pharmazie und Ruhe. Kostenpunkt: 220 EUR, Rechnung und Report reiche ich bei der Reise-KV ein und hoffe, dass sie, wie bei der Malaria, die Auslagen begleicht.
Schonen bedeutet, das Wohnmobil bleibt weitgehend ungeputzt. Wie gerne hätte ich Ive zur Verschiffung schick gemacht. Die Wäsche erledigt der nahe Hotelservice für kleines Geld. Schleppen übernimmt Jürgen beim Umzug ins Apartment, Platz Nr. 446, 125. Reisewoche. Der Einzug gestaltet sich afrikanisch, nichts ist fertig, der Kühlschrank schließt nicht, in der Dusche fließt das Wasser nicht ab, dies und das fehlt, da werden wir nochmal über den Preis diskutieren. Doch morgen früh bringen wir erstmal das mobile Heim in den Hafen nach Mombasa. Exakt dann fängt das African Continental Championships – Road Race vor der Haustür an. Treffer! Na, solange das Schiff nicht sinkt.

04.11. – 11.11.2025 Diani Beach, einkaufen, kleine Wäsche, Verschiffung finalisieren, Apartment buchen, ebenso Flug mit Hotelnacht zwischendrin: Mombasa, Nairobi, Muscat, Salalah, eine ca. 24 stündige Odyssee! Visa für den Oman online beantragen funktioniert passabel, die Abbuchung von der Kreditkarte erfolgt flink, die Bestätigung der Zahlung seitens der Behörde steckt in einer Endlosschleife. Zwei Tage später funktioniert der Dienst wieder. Pole, pole, sagt man auf suaheli, langsam, ruhig oder so …
Wunderbarer Alltag, Spaziergänge, hier und da Cappuccini, Eis, Drink am Strand, Essen in urigen Kneipen, Füße im Sand. Luftige, kühle Abende nach zunehmend heißen, feuchten Tagen, Vollmond, der sein Licht mal silbern mal wie flüssiges Gold über dem Ozean ausschüttet!
Am Sonntag schaue ich mir nochmal eine Klinik von Innen an, nach Tallinn und Soyo nun das Diani Beach Hospital. Nein, kein Notfall. Sieben Tage die Woche ist das Haus mit diversen Fachrichtungen geöffnet, sonntags tut der Dermatologe hier Dienst. Und ich habe da so ein Dings. Meine online Diagnoseanfrage über die TK-Dienste beruhigt, endet aber mit dem Rat, es sicherheitshalber life anschauen zu lassen. Klar, versicherungsrechtliche Geschichte! 30 Minuten, dann belegen Klinikpersonal nebst Facharzt: ich werde kleiner, schwerer, der Blutdruck ist (zu) niedrig, das Dings eine Warze. Nicht wie bei alten Hexen auf der Nase, am Bein. Für den ganzen Shit muss ich bezahlen. 25 EUR incl. Medikament aus der Klinikapotheke kostet der Spaß, hahaha. Es geht zulasten der eigenen Kasse, meine Versicherung tritt erst ab 50 EUR auf den Plan. Na, besser so als eine große Sache.
13 km südlich befindet sich der Kaya Kinondo Sacred Forest. Hitze und Feuchtigkeit lassen uns schwächeln und wir fahren größtenteils per Tuk Tuk. Blöde Idee, meint mein Rücken! Der Wald ist einer von mehreren, nennen wir es mal Urwaldflecken, die die Nachfahren der alten Ethnien hier erhalten. Die frühen Siedlungsplätze der Mijikenda entlang Kenias südlicher Küste sind zwischenzeitlich verlassen, heute leben die Nachfahren im Dorf, im Wald nur noch die Ahnen. Heilig sind die Stätten, hauptsächlich wegen der Begräbnis- und Betplätze. Früher ging man zum beten nicht in Gebäude, sondern in die Natur, in den Wald. Zudem macht die enorme Artenvielfalt die Waldflecken zu besonderen Orten, einige Pflanzen kommen endemisch vor, überall tanzen Schmetterlinge. Nein, das Schaukeln in und mit Lianen ist keine Blasphemie, sondern Respekt vor dem Leben: zu sich kommen in und mit der Natur, Genuss, Freude, Dank. An Sakrileg erinnert eher der Bau einer Hotelanlage an der Waldgrenze. Wurde deshalb der Kaya Kinondo, nominiert als Teil des UNESCO Welterbes, nicht in die Liste aufgenommen?

28.10. – 03.11.2025 Stellplatzwechsel am Diani Beach, so der Plan. Tropischer Regen, tief hängende Äste nebst daran befestigter elektrischer Leitungen, aufgeweichter, schlammiger Weg, sind die Realität. Wait, Lieblingsslogan der Afrikaner. In Gedanken füge ich hakuna matata hinzu. Der nächste Vormittag ist trocken. Jürgen konstruiert eine lange Greifstange, ich hebe die Drähte an, der LKW passt drunter durch. Im gut sortierten Supermarkt bekommen wir, was Herz und Magen begehren. Auf dem nahen Gelände von Word of Life – Mission, Kindergarten, Schule u. a. m. – füllen wir für kleines Geld Ives Wassertanks. Zuvor muss jedoch die Wasserleitung in Stand gesetzt werden, die im Regen gelitten hat. Wir haben Zeit, verhandeln derweil die Miete für den Stellplatz am weißen Sand unter Palmen und Pandanusbäumen, auch Schraubenbäume genannt. Wäscheservice, Bungalowmiete für die Zeit, während der wir bis zum Flug in den Oman aufs Mobilheim verzichten müssen sowie Flughafentransfer sind weitere Themen, die zur Klärung anstehen. Alles kein Problem, man hilft gerne. Ja, und der Preis? Wir werden ein gutes Angebot erhalten. Nun, dann schauen wir mal, da muss wohl verhandelt werden!
Allem Verhandlungsgeschick trotzt die Sonne. Seit Stunden regnet es erneut. Auch die nächsten Tage verheißen wenig Gutes. Im Vergleich zur Regenzeit an der Westküste erscheinen die Regenabschnitte in Ostafrika länger, der Himmel grauer, die Sonnenstunden seltener und die Temperaturen niedriger.
Wir bummeln, genießen und recherchieren Diverses zum weiteren Reiseverlauf, klären letztmalig, ob reisen durch den Sudan unmöglich ist. Ja, grausam ist das Abschlachten von Menschen dort, wo der Bürgerkrieg, Muslime gegen Christen im Namen Allahs, schlimmer als je zuvor tobt. Für uns führt kein Weg hindurch, für viele Sudanesen kaum einer lebend hinaus!
Zu den Ausschreitungen nach den sog. Wahlen in Tansania sind die Nachrichten spärlich, widersprüchlich, insgesamt erschreckend negativ. Strom, Internet wie Telefonnetz sind abgeschaltet, das erschwert Berichterstattungen. Hunderte Tote (?), Militär auf den Straßen, Ausgangssperren in vielen großen Städten. Kraftstoff ist rationiert. Auch die EU bekundet ihre Weisheit: Keine Wahl kann glaubwürdig sein, wenn die wichtigsten Oppositionskräfte zum Schweigen gebracht werden, wenn Versammlungs- und Meinungsfreiheit verwehrt werden und wenn unabhängige Medien eingeschüchtert und zensiert werden… (aus dw.com).
Jedenfalls sind wir in unserer Intuition und Entscheidung bestätigt, Tansania rechtzeitig vor den Wahlen verlassen zu haben. Zwang ist kein Kitt für die Gesellschaft. Echte Solidarität wächst aus Freiheit, nicht aus Pflicht. So Richard von Weizsäcker, und wir spürten massiv Zwang, Unfreiheit, Macht und deren Missbrauch. Für Ostafrika hoffen wir, dass es Tansania nicht gelingt, mit einer Welle der Destabilisierung die Nachbarstaaten zu fluten, sondern dass Klugheit statt Machtverlangen die Oberhand gewinnt.

Zum Wochenende lässt der Regen nach, Gelegenheit für lange Strandspaziergänge, bevor Montag die neue Arbeitswoche beginnt. Zur Post, Weihnachtsbriefe aufgeben. Post hat Montag zu. Beim Versuch der Konkretisierung von Wäscheservice und Apartmentmiete gibt es nun gleich mehrere Probleme. Die Wäsche wird mit Salzwasser gewaschen und alle Apartments mit Küche sind bereits ausgebucht. Mmhhh?
Nebenan liegt d
ie schicke Apartmentanlage Coral Beach mit Swimmingpool und Restaurant. Fragen können wir ja mal. Ja, es gibt zur gewünschten Zeit eine Wohnung mit Küche, Süßwasser-Wäscheservice gibt es auch und der Preis ist heiß! Stand heute. Übermorgen können wir konkretisieren. Dann schauen wir weiter!
Geldtausch, fix und fair; Taxifahrt zum Flughafen regelt sich gut und günstig am Straßenrand, nicht ganz so günstig und zudem umständlich sind Flugbuchung bzw. Route von Mombasa, Kenia nach Salalah, Oman.

22.10. – 27.10.2025 Unterwegs zum Indischen Ozean schauen wir den Bahnhof in Mtito Andei, sauber, pünktlich, hoher Sicherheitsstandard, so geht Bahn; Tsavo mit recht gefälliger und funktioneller Brücke über den gleichnamigen Fluss; den Begrabplatz in Voi zum Gedenken an Tote der Weltkriege, als Mensch geboren, als Kanonenfutter missbraucht, getötet!
Stau und Umleitung lassen uns bei Mariakani auf einem Parkplatz erneut einen Nachtstopp einlegen, bevor wir Gedi und die Ruinenstadt erreichen. Die Reste der mittelalterlichen Swahili-Siedlung bei Watamu gehören seit 2024 zum UNESCO Welterbe und sind Zeugnis der Besiedlung durch verschiedene Volksgruppen, erbaut wohl seitens muslimisch arabisch-afrikanischer Bevölkerung, Moscheen belegen die These. Fundstücke weisen auf das vom internationalen Handel geprägte Wirtschaftsleben einer reichen Stadt hin. Aufstieg, Niedergang, Neubesiedlung, endgültiger Zusammenbruch sind Forschungsthemen der jungen Ausgrabungsstätte. Ein magischer Ort inmitten von Wald, umgeben vom Alltagsleben heutiger Einwohner.
Ach ja, in der zweiten Woche in Kenia unterwegs, droht Polizei gleich dreimal mit Gefängnis bzw. Gerichtsverfahren. Es beginnt mit dem Überholen trotz durchgezogener Linie. Das machen fast alle, insbesondere Mopeds und LKW, doch nur wenn keine Ordnungshüter in Sicht sind. Und wird man in einem ´Black Spot´ auffällig, so nennt man Abschnitte mit tödlichen Verkehrsunfällen, so wird halt wegen potentiellem Todschlag mit Gefängnis gedroht. Das nächste Vergehen ist fahren mit defekter Windschutzscheibe ohne Polizeigenehmigung. Denn das bedeutet, dass ein Unfall nicht angezeigt wurde. Nicht in Kenia geschehen? Egal! Neue Scheibe? Keine Ahnung! Man ist nur zuständig, erforderliche Dokumente zu fordern, zu kontrollieren und wenn die fehlen, dann …
Zuletzt gehts um
s Parken in falscher Richtung am Supermarkt, dessen Parkplatz gleichwie die richtige Straßenseite keine Freiräume für Ive bieten. Die sich versammelnde Menge wird größer, unterstützt vorsichtig in der Diskussion, die Kralle wird entfernt und auch diesmal geht es außer Standpauke ohne Konsequenzen aus. Hoffentlich bleibt es dabei, bis Ive am 19.11. aufs flat rack soll. Die Verladung aufs Schiff ist für den 22.11. vorgesehen.
Nach ruhiger Nacht in Gedi suchen wir im nahen Watumu nach einer Campsite am Ozean. Plot 38, Turtel Bay, Hemingway Ocean Sports bieten keine Plätze (mehr) für (große) Overlander. Man sei ausschließlich auf tented Campspots umgestiegen. So entscheiden wir, vorzeitig nach Diani Beach, Touristenmagnet am Indischen Ozean, in den Süden Mombasas zu fahren. Und hier geht es von vorne los. Tiwi Beach nimmt keine Overlander mehr, Wozo Wozo Camp, als Overlandertreff gepriesen, ist Ruine bzw. Baustelle, Geld fürs Übernachten erwartet man allerdings weiterhin. Nicht von uns! Nebenan gewährt man Asyl. In der Strandbar La Gusta mundet bestes Seafood, wir genießen, Füße im Sand. Der DJ legt Tina Turner auf, und rauf auf die Tanzfläche!
Ach ja, langsam wird es heiß und feucht, wir sind in der kleinen Regenzeit. Nach langen Wochen wunderbaren Wetters wollen wir uns nicht beklagen.

16.10. – 21.10.25 Kenia in Kurzfassung: Hauptstadt Nairobi, weitere Millionen- und Hafenstadt Mombasa, Unabhängigkeit 12/63 von GB, nach Nigeria und Südafrika größte Volkswirtschaft Subsahara-Afrikas (2020); flächenmäßig 1,6 x D, im Süden durchzogen vom Äquator, im Afrikanischen Grabenbruch und verschiedenen Klimazonen gelegen. Ca. 55 Mio. Einwohner. 3,3 Geburten/Frau, Säuglings- und Kindersterblichkeit 4,1%, Lebenserwartung ca. 62 Jahre, 1,6 Mediziner/10.000 Einwohner. Rund 1/3 lebt in absoluter Armut, das bedeutet hungern! Etwa 70 % der städtischen und 48 % der ländlichen Bevölkerung haben Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mehr als 40 verschiedene Volksgruppen, bekannt sind insbesondere Massai und Kikuyu, mit über 50 verschiedenen Sprachen bzw. Dialekten. Seit 1992 sind Suaheli und  Englisch offizielle Sprachen, Parlamentsbeschlüsse werden auf Englisch verfasst. 85,5 % der Bevölkerung sind Christen, unter einem Prozent Anhänger afrikanischer Religionen, jedoch befinden sich deren Riten bei (fast) allen Religionsgruppen. Insbesondere im Küstenbereich siedeln sunnitische Muslime, Hindu/Sikhs im Land verteilt. Bildung: acht Jahre Grund-, vier Jahre weiterführende und vier Jahre Hochschule. Die faktische Schulbesuchsdauer liegt bei unter elf Jahren. 2003 wurde das Schulgeld, theoretisch, für die Primary School abgeschafft, praktisch investiert der Staat nicht ins Schulsystem, das Verhältnis Schüler : Lehrer beträgt 100 :1, bei abnehmender Lehrerzahl, weiterführende Schulen bzw. Universitäten sind kostenpflichtig.
Kenias Staatsgebiet war bereits vor mehr als vier Millionen Jahren besiedelt und gilt als Entwicklungsregion der Gattung Homo.
Konfliktursachen im Land sind zahlreich: vermeintlicher Wahlbetrug, Kinderprostitution, Genitalverstümmelung, Verbot der Homosexualität, Clanstreitigkeiten, Korruption …. Jedoch tritt Kenia in Ostafrika als Vermittler bei regionalen Unruhen auf und beteiligt sich aktiv an der Bekämpfung des internationalen Terrorismus und der Piraterie im Indischen Ozean.
Export von Tee, Kaffee, Schnittblumen, Tropenfrüchten bringt Geld ein; auch Tourismus 2016 z.B. 824 Mio. US$ bei 13 Mrd. US$ Gesamteinnahmen, jedoch übersteigt Import den Export deutlich.
Kenia ist ein Läuferland nicht nur durch Tradition und Genetik. Höhenlagen, wie in Iten, der „Welthauptstadt des Laufens“, bieten ganzjährig die Möglichkeit des speziellen Trainings. Mit Äthiopien und Marokko stellt Kenia die weltbesten Läufer.

Reibungslos sind Aus- wie Einreise bei Namanga. Obgleich ich mit im Januar ´26 ablaufendem sowie neuem Reisepass antrete, kümmert der Besitz zweier RP niemanden. Einzig die Berechnung der Roadtax für den LKW dauert, schließlich zahlen wir für den Abschnitt Namanga > Nairobi > Mombasa 31 US$. Wir beharren darauf, im Besitz einer internationalen Versicherung für den LKW zu sein und verlassen ohne weiteres Bezahlen den Grenzposten. Geld tauschen geht fair und fix, die Freischaltung einer SIM-Karte im Ort gelingt nicht, dafür ein Einkauf am Obst- und Gemüsestand sowie im bescheidenen Supermarkt.
Schnell führt uns die Piste auf die C103
zum Amboseli Park ostwärts. Dort wird die Strecke zum Alptraum schlechthin. Wellblech, fahren wie über Eisenbahnschwellen, 20 km, es dämmert. Vor Ogululului fährt Jürgen an den Pistenrand. Dass frei campen in Kenia verboten ist, kümmert uns nun mal gar nicht. Endlich haben Vibrationen und Krach ein Ende, essen, schlafen, das zählt! Ach ja, der Kühlschrank begann zwischenzeitlich schon mal mit der Vorbereitung des Abendbrots. Etwas seltsame Zusammenstellung, aber niemand ist gleich Meister: Rühreier mit Bananenmus, dazu Papayabrei. Und ein Bier ist auch schon geöffnet. Nach ruhiger Nacht im Busch besuchen uns morgens Massai, laden ein. Leider nicht frei im Kopf für Gespräche mit Händen und Füßen sind wir früh wieder durch eintönige Landschaft auf desogenannten Piste unterwegs. Am Parkeingang zahlen wir 185 US$ für die weitere ca. 45 km lange Fahrt, ca. 50 km liegen hinter uns. Einzig zwischen den Sumpfflächen erspähen wir Lohnenswertes: Seen mit Wasservögeln, Lichtspiegelungen, ein grasendes Nilpferd. Bevor wir am Kimana Gate den Park endlich verlassen, wird es nochmals richtig übel. Wellblech mit Löchern, versteckt unter zementartigem, dichteFeinstaub. Der Amboseli zählt angeblich nach Massai Mara zu den schönsten Naturparks Kenias. Unser Fazit: Erster und letzter im Land, nicht zuletzt mit Blick auf die mangelhafte Streckenqualität nicht lohnenswert! Genervt, gesättigt, genug?! Noch Tage später quälen mich Rückenschmerzen.
Nicht dass sich die Suche nach einem schönen Geburtstagsstellplatz einfach gestalten würde. Lodges und Campsites nehmen keine Camper, bieten nur Chalets oder sog. tented Camps, verlangen horrende Preise. Ein Campingplatz ist eher Baustelle, verfügt kaum über Internet, dafür gibt es warmes Bier und auf den Tischdecken im Restaurant sammeln sich die Krümel vergangener Tage. Schauderhafte Musik garniert das Arrangement. Im vierten Anlauf finden wir bei Manjaro eine nette Bleibe. Ja, ja, die Piste ist schlecht, meint Peter, der aufmerksame Chef der Anlage. Noch unlängst ist ein Overlander in den Sumpf umgekippt. Die Bergung dauerte Wochen. Na also, schlimmer geht immer. Für uns gibt es kaltes Bier, Gin Tonic ohne Tonic – besser als umgekehrt – und wäre der Himmel klar, könnten wir den Kilimanjaro, Afrikas höchstes Bergmassiv, vom Wohnzimmer aus sehen. Übers Gelände wandern Impalas, Warzenschweine quieken, Erdhörnchen wuseln umher und am Wasserloch trinken Kühe, Greg, ein kolossaler Elefant sowie eine Giraffe. Und pünktlich zum Geburtstag lässt sich der Gipfel blicken, 5895 m hoch, schneebedeckt.
Schön arrangiert, begleitet von Lagerfeuer, ist das Geburtstagsdinner.
Anders als im Kruger, meint Jürgen, afrikanischer!
Bevor wir Abschied nehmen, lädt Peter zum Frühstück ein, because you are bush people, like me, you are family! Warmherzige Gastlichkeit.
Schnell sind wir in Kimana, der Erwerb einer funktionierenden SIM-Karte dauert länger und in Makindu besuchen wir einen Sikh Tempel. Wenig ist mir bekannt über die Religion aus Indien, was ich lese, spricht mich an. Der erste Eindruck vor Ort ist geprägt von Gastfreundschaft, Welt- und Religionsoffenheit, kurz Toleranz! Die geht allerdings nicht so weit, dass wir in der Anlage übernachten dürfen, das machen wir an einem Rastplatz bei Mangelete.

Tansania_2
18.09.2025 bis 16.10.2025

 

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Ruanda
21.08.2025 bis 18.09.2025

 

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Tansania
01.08.2025 bis 21.08.2025

 

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50 Gedanken zu „2023 Start > GoSouth 2.0 Ostafrika

  1. Hallo ihr Lieben
    Jetzt ist euer ive erstmal weg, aber er wartet auf euch. Toll, dass ihr Bilder und Infos bekommt, wie er verladen ist.
    Hoffe ihr hattet Spaß beim zuschauen.
    Freut ihr euch auch schon auf den Oman?
    Ihr kennt euch ja ein wenig aus .
    Gutes Gelingen und alles gute von uns.

  2. Liebe Marion, gute Besserung für deinen Rücken. Ich hatte in Estland einen Bandscheibenvorfall, wurde dort nicht richtig diagnostiziert, da scheinst du in Afrika besser dran zu sein. Meine Erfahrung ist, es braucht einfach Zeit.
    Noch ein Tipp für Oman: Genießt noch ein gutes Gläschen in Afrika, Oman ist weitgehend alkoholfrei !
    Liebe Grüße nach Afrika
    Rita und Ronald

    1. Danke ihr Zwei, ich fand die medizinische Betreuung in Afrika (Angola, Kenia) bislang bestens. Wir verfügen ja auch über eine Versicherung sowie nötiges Geld, Zahlungen vorzustrecken. Beide Male waren wir nicht inmitten von nichts, sondern in Städten. Aber D arbeitet ja auch hier an einer Anpassung.
      Ive schwimmt mit ein wenig Wein + Bier …, 2 l/Person sind erlaubt, Silvester wollen wir in UAE sein, da können nun auch Ausländer ohne Lizenz Wein + Co. kaufen. Danach wird es „trocken“, eine besondere Seite der Wüste. Genießt die Adventszeit im kalten D …

  3. Hallo ihr beiden
    Gute Besserung Marion, hoffen dein Rücken spielt bald wieder richtig mit.
    Die Verschiffung ist bestimmt sehr spannend.
    Fühlt ihr euch ohne ive nicht seltsam, da ihr soviel Zeit darin verbringt.
    Drücken die Daumen , daß alles gut klappt und bis bald.
    Liebe Grüße Ralph und Biggi

    1. ….ja, da habt ihr recht. Wir fühlen uns schon recht seltsam, das Zimmer scheint riesig und der ‚Stellplatz‘ kann mit den bisherigen nicht mithalten. Heute ist IVE auf das Flatrack gefahren, irgendwann nächste Woche geht es mit ‚Maersk Cairo‘ über den Indischen Ozean nach Salalah. Marion geht es täglich besser, ‚wir schaffen das‘, lieben Gruss Jürgen und Marion

    1. Hallo Günni, dank dir für die guten Wünsche. IVE ist im Hafen, morgen geht es auf die Plattform. Und wenn alles klappt Anfang Dezember Reunion in Salalah.

  4. Hallo ihr Lieben
    Sind in Spanien und genießen die Sonne ☀️ und Tapas, Bierchen und die Ruhe.
    Habe soweit alles gelesen und die Fotos sind einfach super.
    Lassen uns nun ein wenig treiben, da wir keinen Plan gemacht haben.
    Bis bald

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