2023 Start > GoSouth 2.0 Ostafrika

Ostafrika
Tansania > Ruanda > Tansania > Kenia
Kurze Filme der Reiseroute (13.10.25)

Die Reiseroute:

Tansania1 rot; Tansania2 blau; Safari rot mit gelben Punkten
Safari, gelbe Punkte = Nachtquartiere

Aus besonderem Anlass verlinken wir zum Blogaufruf von Pfr. Gerhard Reuther
Dringend: Ersatz-Paten gesucht! – Urgent: Replacement sponsors needed! (Multilingual post)

Bremsdesaster aus Jürgens Sicht

Tansania 18.09. – xx.10.2025
02.10. – 09.10.2025 Nach vielen Bildern nun endlich einige Informationen zur Safariwoche. Teuer, ja, doch jeden Cent wert! Herausragende Planung incl. Anpassung an unsere speziellen Wünsche durch Nadja Krone von Elefant Tours, allerbeste Umsetzung in die örtlichen Gegebenheiten durch Tanzania Experiences, vertreten durch Luca und Andrew. Und insbesondere der umsichtige, aufmerksame wie erfahrene Guide und Fahrer Gasto, der uns souverän mehr als 1300 km durch teils abenteuerliches Gelände steuerte. Zu Beginn war ich skeptisch, als Individualisten organisiert unterwegs zu sein, doch es war einzigartig: TIERE, Landschaft, Menschen, Lodges … top! Danke an alle Beteiligten, zum ´aber´, das niemand von euch zu vertreten hat, kommen wir später.
Waren unsere
Touren auf dem Kontinent bislang durch eher mäßige Tiersichtungen gekennzeichnet, so ändert sich dieses Bild in Tansania. Wir sehen die Big 5 in kurzem Zeitraum. Bei den Löwen in der Serengeti verlieren wir den Überblick, mehr als 50 Tiere passieren uns oft greifbar nah. Gepardinnen liegen meist im Buschwerk versteckt, doch eine junge Mutter wandert mit zwei Babys am Pistenrand entlang. Leoparden in Busch und Baum sind nur im Schatzkästchen der Erinnerungen gespeichert, nicht geeignet für meine Objektive, ebensowenig das Nashorn in der Ngorongoro Caldera und ein Baumpython über uns als Geringel  im Tarangire Nationalpark. Einzig das Fernglas holt die Tiere nah in den Blick. Beindruckend, die riesigen Zebra- und Gnuherden, Elefanten und Antilopen in großen Gruppen wandernd. Wir haben auch Glück, meint Gasto auf meine Frage hin. Das haben wir nach den zurückliegenden, eher frustrierenden Pirschfahrten verdient. Und ich denke, es liegt mit an der exzellenten Vernetzung der Fahrer, stets über Funk in Verbindung stehend und Sichtungen meldend.

Die Tierwelt stellt unbestritten das Highlight der Safari dar. Jedoch bieten sowohl der Lake Natron als auch die Caldera des Ngorongoro betrachtenswerte Besonderheiten, Tiere eingeschlossen! Der abflusslose Natronsee wird, neben Regen, hauptsächlich vom Uaso Nyiro aus Kenia kommend gespeist. Die mit drei Metern geringe Tiefe des Sees, zusätzlich heiße, mineralische Quellen und große Hitze bedingen hohe Verdunstung. Im Ergebnis entsteht das stark alkalische Gewässer, insbesondere Heimat von Massai und Zwergflamingos im vulkanisch aktiven Gebiet des Großen Grabens. Der Massai Mualah führt uns über unterschiedlich tragfähige Salzkrusten zum Rand des Sees, erklärt das Leben in und mit der Natur, und bringt uns auf abenteuerlichen Kraxelpfaden zum Wasserfall, dessen Bassin willkommene Abkühlung bei der Hitze bietet. Dank Mualah meistere ich die Strecke, Jürgen ist mit sich selber beschäftigt. Wir waten durch den felsigen Fluss während das Wasser fast bis zum Bauchnabel steigt, klettern immer wieder Felsen hinauf und kraxeln Gesteinskanten entlang, die kaum Platz für Füße in nassen Schuhen bieten. Nein, nicht nachdenken, einen Schritt nach dem anderen tun, hier und da auf die Hand von Mualah vertrauend.
Steil führt der Weg hinab und durch die Ngorongoro Caldera, den weltgrößten intakten Implosionskrater, seit 1979 UNESCO Weltnaturerbe. Der besondere Kratertyp entstand vor etwa zwei bis drei Millionen Jahren durch Implosion des Vulkans im Zuge der geologischen Entwicklungen des Grabenbruchs. Seine Größe, Durchmesser ca. 20 km, erlaubt eine hohe Dichte an Wild incl. Großsäuger, der See beheimatet sogar Nilpferde!

Nun zum „Ja, aber“, das ich nicht vorenthalten möchte. Ein nicht funktionierender Drucker bei der Einlasskontrolle zum Tarangire NP bringt die elektronisch vorhandenen Daten nicht zu Papier und uns eine Stunde Verspätung, viel bei dem dichten Zeitplan. Ein handgeschriebener Zettel hätte genügt?
Picknickareale sind nur rar vorhanden, Sitzgelegenheiten nicht ausreichend. Völlig unzumutbar sind die Sanitäranlagen am Klein´s Gate in die Serengeti. Ich bin nicht zimperlich, aber wenn sich zahlreiche Touristen mit wenigen WC ohne funktionierende Wasserspülung und Toilettenpapier (man benutzt stattdessen irgendein Papier, auch wenn es sich nicht zersetzt) begnügen müssen, entsteht eine Mischung, die auch ich übelst finde. Angesichts der sehr hohen Eintrittsgebühren in den staatlichen Park gilt ebenfalls hier: Der Staat nimmt und gibt (zu) wenig zurück, inakzeptabel! Unterwegs am Ende der Hochsaison, wo die Touristenströme bereits zurück gehen, fragen wir uns: Wie ist es in der Stoßzeit?
Wunderbare Wildbegegnungen bedeuten an den Hot Spots auch immer zahlreiche Fahrzeuge. Sind die Tiere tatsächlich so entspannt, wie sie erscheinen? Wir hoffen und wünschen es von Herzen. Die Serengeti sollte nicht sterben, die Grzimeks haben sich mit allem pro & contra dafür engagiert.

02.10. – 09.10.2025 Galerie 4 Ngorongoro Caldera, Karatu Eileens Trees

02.10. – 09.10.2025 Galerie 3 Serengeti NP, Moyo Tented Camp

02.10. – 09.10.2025 Galerie 2, Lake Natron/Wasserfall; Fahrt zum Serengeti NP

02.10. – 09.10.2025 Einkaufsstopp am Bäckerladen, Abschied mit einem asante sana Vicky und auf zum Büro von Tansania Experience/ Elefant Tours bei Usa River, ein kurzer Plausch mit Luca und Andrew, den Verantwortlichen vor Ort, dann heißt es packen. Morgen früh geht es los!
Der Geländewagen und Gasto stehen bereit, und auf geht’s. Heute, am 10.10. liegt eine phantastische Woche mit einzigartigen Tiersichtungen und Erlebnissen hinter uns. Abweichend vom gewohnten Procedere gibt es zunächst kaum verbale Eindrücke, sondern die vier Tourabschnitte, Tarangire Nationalpark, Lake Natron, Serengeti Nationalpark und Ngorongoro Krater, in Bildern.

Galerie 1, Tarangire Nationalpark

25.09. – 01.10.2025 Bei Arusha, in Usa River, liegt das Tanz Hand´s Café mit Bakery. Wer, von seltenen Ausnahmen abgesehen, Monat um Monat an labberigem, gesüßtem Toastbrot zum Frühstück kaut, weiß zu schätzen, wenn eine Einrichtung hochwertige Backwaren mit vollem Korn anbietet. Dass ein bemerkenswertes Projekt dahinter steht, vermute ich bereits bei der ersten Recherche. Wie besonders das Usa River Rehabilitation and Training Center (URRC) ist, eine Einrichtung der Meru Diözese der Evangelisch – Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT), erleben wir vor Ort. Das beginnt gleich bei der Begrüßung. Vicky, verantwortlich für den Gästebereich, spricht gut deutsch. Ein Jahr verbrachte sie im Rahmen eines freiwilligen Dienstes in D und lernte die Sprache, beachtenswert. Sie offeriert uns einen schönen Stellplatz, der Schlüssel zum nahen Gästebungalow bedeutet Zugang zu WC und Dusche. In der Einrichtung leben zumeist körperlich Behinderte in ihrer Alltagsnormalität. Einst aus Scham weggesperrte Kinder werden zu Jugendlichen, die zu Selbstbewusstsein finden und lernen, auf eigenen Füßen zu stehen, im wahrsten Sinne des Wortes. Folgt gerne dem link, lest mehr darüber!
Sonntags treffen sich Mitglieder von URRC und umliegender Gemeinden zum Kirchgang. Musik, Freude liegen in der Luft, beleben die Gesichter von Groß und Klein. Insbesondere letztere zeigen durchaus auch Ernsthaftigkeit, sind sie sich ihrer teils tragenden Rollen recht bewusst. Vollbesetzt ist das Gotteshaus, weitere Stühle werden herbeigeschafft. Es kann nicht nur daran liegen, dass Kirche hier Position für Frieden, Freiheit, Freude bezieht, und nicht, wie im christlichen Abendland, mit eher suizidalem Gedankengut auftritt.
Wir wandern in die umgebende Bergwelt mit seinem Wasserreichtum, durch Felder und Plantagen, zum Duluti Kratersee; erleben den Farmers Market und begehen persönliche Jubiläen. Am 28.09.2016 brachen wir ins Reiseleben auf. Am 28.09.2023 reisten wir erneut in Afrika ein, GoSouth2.0, gewillt, den Kontinent, so weit Politik es zulässt, zu umrunden. Bisher sammelten wir vier Jahre Afrikaerfahrungen in 23 Staaten. Nur noch einer soll nach Plan hinzukommen. Der tansanische Rotwein, den wir zum anstoßen erstehen, ist ohne jedweden Charakter, vorne, im Abgang, mittendrin, nirgendwo. Nicht Tansania und erst recht nicht Afrika würdig, Jürgen öffnet einen Chilenen! Oh Afrika!
Stellungswechsel in Usa River, morgen, dann fahren wir zum tansanischen Büro von Elefant Tours, wo Ive eine Woche pausieren wird, während wir eine geführte Tour starten, die uns zum Tarangire NP, Lake Natron, in den Serengeti NP sowie in die Ngorongoro Region führt. Wir sind gespannt auf die Variante `betreutes Reisen`!
Und hier nochmal Pfr. Gerhard Reuther.

18.09. – 24.09.2025 Nun, 80 km im Fußgängertempo ist nicht ganz korrekt, Joggers Speed war es schon. Zur Belohnung finden wir Nachtasyl auf einem weitläufigen Kirchengelände bei Ikuzi an der T3. Warmherzig ist das Willkommen. Sr. Annett bietet uns ein Zimmer im Gästehaus an. Doch wir möchten ungern umziehen und versprechen, morgen zu Besuch zu kommen. Nein, eher nicht zur Messe um 07:00 Uhr, später. Und das machen wir. Neben Sr. Annett aus Uganda lernen wir Sr. Mary aus Kenia kennen und damit 2/3 der Besetzung. Auf dem Gelände befindet sich die Kirche, die anscheinend gut, wenn auch jeweils nur von kleinen Gruppen, besucht wird und offen für alle christlichen Glaubensgemeinschaften ist, erwähntes Gästehaus und zugehöriges Schulungszentrum, wo aktuell 20 Katechetenschüler unterrichtet werden. Drei Monate dauert der Kurs: Unterricht, Arbeit im Klostergarten, Sport und Spiele, Kirchgang, danach werden die Schüler entlassen; neue nehmen die Plätze ein, vier mal/Jahr. Die Schwestern unterrichten Kinder umliegender Schulen, holen sie aufs Kirchgelände und starten von hier aus Fahrten in die Umgebung, ihr Umfeld sollen die Schüler kennen lernen. Heimatkunde hieß das früher bei uns! Stolz sind die Schwestern auf den Garten. Hier wächst, was die Großküche braucht, um etwa 25 Menschen zu sättigen. Mais, Maniok, Süßkartoffeln, eine Auswahl an Gemüse, Bananen. Einiges davon wandert in eine große Tasche für uns. Nein, keinesfalls sollen wir bezahlen, gerne würden sie noch mehr mitgeben, doch bei der Wärme ist die Haltbarkeit im WoMo leider begrenzt. Wir revanchieren uns mit einer kleinen Spende, verbunden mit der Bitte, eine Kerze für den Weltfrieden anzuzünden und Jacksons CD, die sofort den Weg ins Abspielgerät findet. Sr. Mary ist begeistert und sucht bei YouTube Jacksons Videos, so schöne Musik, eine wunderbare Stimme. Wir berichten vom Patenschaftsprojekt, von Erfolg und Scheitern. Die Schwestern sind begeistert von all unseren Geschichten; möchten mehr hören! Phantastisch, bemerkenswert, meint Mary, wir müssen in Kontakt bleiben! Mal sehen, die Adressdaten sind jedenfalls ausgetauscht.
Erst mittags kommen wir von den Schwestern los. Die weitere Fahrt führt durch flache Dornbuschsavanne. Die Ernte ist eingebracht, Felder liegen brach. Heftiger Wind wirbelt Staub auf. Landschaft, in Dunst gehüllt. Ab und an lockern grüne Akazien, blühende Osherbüsche sowie bizarre Baobabs das eintönige Bild auf. Später ist es die Landschaft selber, die mit Felsformationen und Bergen Abwechslung schafft, wie dem 3420 m hohen Mt. Hanang. Bei Tinde/T8 und Katesh/T14 bleiben wir zur Nacht an Tankstellen auf dem Weg in die von Ruanda rund 1000 km entfernte Touristendrehscheibe Arusha mit ihren Safari Highlights.
Nahe Kwa Kuchinia liegen eine nette, einfache Campsite sowie touristische Attraktionen an der Grenze zum Tarangire Nationalpark. Massaidörfer, Kirche, ein Freilichtmuseum werden ausgewiesen, willkommene Unterbrechung der Kilometerfresserei. In der Realität gibt es die Massaidörfer. Unser Fußweg führt mitten hindurch auf den Trampelpfaden zu den sog. Sehenswürdigkeiten. Währenddessen sind auf der nahen Piste Karawanen an Touristenautos zügig zum Haupteingang des NP unterwegs. Sie hüllen alles in einen dichten Mantel aus Staub, Verkaufsstände, Andenkenläden, Lebensmittelauslagen, Restaurants, MenschenManchmal verzögern die Fahrer, wenn sie Weiße zu Fuß durch die Gegend wandern sehen, Touris schießen Fotos, als wären wir Bestandteil des Besichtigungsprogramms. Die Massai begegnen uns neugierig, freundlich winkend, oft rufen die Kleinen Dollar, Dollar, ich antworte mit ¡Hola, Hola!, Verwirrung! Die Kirche stellt sich als eine Mischung aus Altbau, Neubau, Abriss, heraus, das Freilichtmuseum scheint nicht existent. Statt dessen befindet sich hier die Wohnstatt zweier Ehefrauen eines Massai mit ihren sieben Kindern. Geschuldet der halbnomadischen Lebensweise ist der Hausherr wohl mit den Rindern unterwegs. Leider ist die Verständigung schwierig bis unmöglich, wenige Brocken englisch spricht eine junge Frau aus der Nachbarschaft. Schade, um wie viel interessanter für alle Beteiligten waren die lebenden Museen Namibias, zudem äußerst einträglich für die Einwohner.
In Duka Bovu im Meserani Snake Park lasse ich eine Besichtigung des Schlangenhauses aus und erlebe im Museum die touristische Version der Massaikultur. Ein Kilimanjaro in BbC´s Bar, Born before Computer, ihre Erklärung, warum nur Barzahlung möglich ist, nach dem Motto: If you can´t climp it, drink it! Schaffen wir, ausgetrocknete Kehlen bei annähernd 30° Grad sind hoch erfreut.
Ach, ich vergaß: Seit geraumer Zeit ziert Ive ein zweites Loch in der Windschutzscheibe.

Ruanda
21.08.2025 bis 18.09.2025

 

…..hier klicken

Tansania
01.08.2025 bis 21.08.2025

 

…..hier klicken

Zurück zur Startseite

Zur allseits beliebten DATENSCHUTZERKLÄRUNG

© majuemin.de

26 Gedanken zu „2023 Start > GoSouth 2.0 Ostafrika

  1. Mir gefällt deine kritische Beschreibung über die Serengeti. Wir haben sie ausgelassen, waren während der Regenzeit dort. Stattdessen verbrachte ich 9 Tage im Kilimanjaro Hospital mit Malaria. Wir sind dann später in die Masai Mara/Kenia gefahren, die Gnuwanderung verpassten wir leider, aber landschaftlich sehr schön. Gute Weiterreise!

  2. Wow, schon so lange unterwegs! Wir sind eigentlich auch – mit Unterbrechungen – seit 2020 unterwegs. Vieles „verschwimmt“ nach so langer Zeit. Manchmal kann ich mich abends kaum erinnern, wo wir die vorherige Nacht verbracht haben, geschweige denn die Ortsnamen. Aber manche Begegnungen/Erlebnisse sind einfach auch nur wunderschön. In diesem Sinne wünsche ich euch eine tolle Zeit in den NP’s, ist doch schön mal keine Verantwortung zu haben.

    Ps: Das Brot in Südamerika ist auch nicht besser als in Afrika (der Wein schon)

    1. Wie gut, Rita, dass es dir auch so geht mit dem „verschwimmen“, ich denke immer: Früher konnte ich mir alle Orte merken, heute weiß ich auch manchmal nicht mehr wie der von gestern hieß und zweifle an meinem Verstand. Wie gut, dass es Aufzeichnungen gibt. Nun war früher halt Urlaub u. nicht Reisen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert