2019 Start>GoSouth Recherchen, Ressourcen,Reset; Teil2

10.05. – 12.05.2023 Die letzten Tage in Wehlen. Zunächst nur einige Fotos.
Und nun geht es weiter – mit Text.
Rainer, der letzte Besuch(er) sagt sich an. Aus der geplanten Bädertour in Spanien, die mangels heißem Wasser ein Reinfall war, wurde eine
Datingtour. Insgesamt neun Mal begegnen wir verschiedenen Reisefreunden, manche sehen wir mehrfach, immer wunderbar. Doch bevor es ein Resumée gibt, zurück nach Wehlen, Ortsteil von Bernkastel. Wir erkunden Gegend und Städtchen per pedes, Jürgen erzählt dies und das über seine alte Heimat, erfährt selber Neues, insbesondere zum Weinbau. Ich erkunde den Cusanusstift, ein Armenhospital, heute Alten- und Pflegeheim, gegründet durch Nikolaus von Kues (1401-1464). Als Sohn betuchter Kaufleute war er selbst Theologe, Mathematiker, Philosoph, Reisender. Das Nachdenken über die Stellung des Menschen in der Welt, über die Bedeutung der Vielfalt der Weltdinge, über die Beziehung Gottes zu seiner Schöpfung und über die menschliche Erkenntnisfähigkeit trieb ihn zeit seines Lebens um. Initiiert von Erich Schwind aus der Eifel startet hier erstmals 2006 der Cusanus-Pilgerweg nach Rom. Unsere Reise endet für dieses Mal, nicht hier, sondern 200 km weiter nordwestwärts in Kohlscheid.

Spotlight Recherchen, Ressourcen, Reset
Nix mit der geplanten Bädertour, die warmen Quellen Spaniens sind für den Winter einfach viel zu kalt! Ungeplant entwickelte sich die Tour zu Treffpunkten mit vielen Reisefreunden aus Deutschland
Knapp 29 Wochen unterwegs: 03 Tage D, 27 Tage F, der Rest E
Kilometer: 6.970 Ive; wenige mit den Motorrädern, wenn dann meist Piste
Nachtplätze: 86 verschiedene, 5 davon kostenpflichtig (56,60für Park-, Stellplätze sowie Ver- bzw. Entsorgung)
Ressourcenverbrauch: Die 11 kg-Gasflasche ist immer noch nicht ganz leer. Strom, 215 kWh, lieferte die Sonne; in E problemlos im benötigten Maße. In F mussten wir hier und da auf Gas zum Wasserkochen und auf Diesel für die Warmwasserheizung zurückgreifen. Da wir Wäsche diesmal nur in Waschsalons wuschen (5x), sank unser Wasserverbrauch auf etwa 20l/Tag. An Diesel, incl. Heizung, verbrauchten wir insgesamt ca. 1500 l.
Mangelhafte Stabilität des Internetangebotes (in E wie F) beobachteten wir wie bereits in den beiden Jahren zuvor.
340 Durchschnittskosten/Woche: Verpflegung incl. Restaurantbesuche, Kraftstoff, Stellplätze/ Ver- bzw. Entsorgung, Eintritt, Mitbringsel …
Lebenshaltungskosten in E/F sind niedriger als in D, Qualität und Quantität meist sehr gut; Kraftstoffbonus, Mehrwertsteuersenkung, geringere Inflation sind Preisbrecher.
Wetter: Wir erlebten auf der iberischen Halbinsel das sonnigste Winterhalbjahr unseres Lebens. Manchmal war Glück dabei, wir waren ausnahmsweise nicht gerade dort, wo die Welt „versoff“. Die Spanier durchlebten den längsten und kältesten Winter seit langem. Wenn auch der Himmel blau war, so war es eben oft sehr windig und eisig kalt.
Verkehrssituation in E: effizient, überwiegend entspannt; in F auf der von uns gewählten Route schikanen- und verkehrsarm.
Spanien wirkt härter, schroffer, rauher als das eher attraktiv anmutende Frankreich. Das trifft aus unserer Sicht auf Sprache, Landschaft, Dörfer, Städte und sogar auf die Küche zu. Während Spanien wegen der Siesta über weite Stunden des Tages verriegelt und verrammelt ist, insbesondere im Winterhalbjahr für den Reisenden ärgerlich, ist Frankreich „geöffnet“.
Wir treffen wieder viele Reisende, vom Säugling bis ins hohe Alter ist mancher unterwegs, überraschend der Anteil Alleinreisender. Vertreter der Dekaden 2 bis 8 politisieren gerne und schnell. Freiheitsbeschränkung, Ausbeutung, Politeskapaden wie politisch lancierter Ressourcenmissbrauch meist Thema … Nicht wenige, oftmals Leistungsträger und Ruheständler, steigen aus bzw. haben den Prozess bereits hinter sich.
Wohin unsere Wege führen? Aufgrund der Recherchen zur Ostroute Afrika ist das noch nicht endgültig entschieden. Wann? Diesen Sommer!

05.05. – 09.05.2023 Auf Kommunal- und Landstraßen, selten auf Rue National, nordwärts mit geringer Osttendenz. Grün. Wiesen, Felder, kleine Wälder. Raps. Leuchtend gelb. Im Sonnenschein. Durch die Mitte Frankreichs, arm an Verkehr und Schikanen. Flüsse, Kanäle, Teiche. Regen, meist nachts. Tagsüber beruhigt sich das Wetter. Immer weniger, immer später. Nevers sur Loire. Anmerkung für Womo-Fahrer: Der auf OsmAnd ausgewiesene Platz ist ein Parkplatz für ca. fünf Fahrzeuge, großzügig, nett, günstig gelegen, jedwede Ver- und Entsorgung fehlen allerdings. Pousseaux, am Canal du Nivernais. Dorf im Niedergang? Wäre schade drum. Bar le Duc, am Canal de la Marne au Rhin. Kleines Städtchen südlich von Verdun. Bietet einen Serviceplatz für wenige Wohnmobile an der Avenue du 8. Mai 1945, zwischen Kanal und Bahnhof.
Die Franzosen haben ein langes Wochenende. Der 08.05., mancherorts, wie auch in Frankreich, VE-Day genannt, Victory in Europe Day https://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_Befreiung ist Feiertag. Der Deutschen Volksvertreter unterzeichnen die bedingungslose Kapitulation und damit das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Daheim kaum thematisiert, wenig bekannt. Wäre nicht der Sieg über Faschismus und Nationalsozialismus sowie die Befreiung Gefangener aus Lagern und Zuchthäusern sowie von Widerständlern aus dem Untergrund eines EU-weiten Gedenktages wert?
In Savonnières-devant-Bar gibt es eine Lavarie. Heißt: draußen stehen zwei Waschmaschinen und ein Trockner. Die Maschinen laufen auch am 08. Mai. Ergebnis: wenig Service, schlechteste Funktionalität! Dem Gedenktag kann man nicht die Schuld geben. Viele Stunden und EUR braucht es, dann sind 24 kg Wäsche sauberer als zuvor und sogar halbwegs trocken – Sonne und Wind sei Dank. Zwischendrin Ive putzen. Immerhin sind wir nun, wie üblich, daheim dieser lästigen Pflichten enthoben.
Richtung Verdun,
ein kurzes Stück auf der Voie Sacrée https://de.wikipedia.org/wiki/Voie_Sacrée, der Kriegsversorgungsstrecke im sog. Grande Guerre. Ich mag diese Gegend Frankreichs nicht. Immer wiederkehrende Erinnerung an Krieg, Tod, Terror bedrückt. Deutsch-Französischer Krieg, Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg… Millionen Tote, verlorene, zerstörte Leben. Europa, ein fortwährender Schauplatz von militärisch ausgetragenen Konflikten. Nein, man soll das keinesfalls vergessen, im Gegenteil. Aus Geschichte, wie aus Fehlern, soll man lernen. Doch „wir“ lernen nicht, wie es scheint. Das bekümmert, ganz besonders, wenn das Wetter die Tristesse erfolgreich unterstreicht. Regen, Nebel, Düsternis im Grand Est. Wie auch in Luxemburg und in Deutschland. In Wehlen steht die Sonnenuhr. Keine Sonne, keine Uhrzeit, kein Strom … Wir kochen mit Gas.

01.05. – 05.05.2023 Oradour war kein im Delirium begangenes Verbrechen, sondern die Logik eines Systems. Es darf nicht vergessen werden, um solches nie wieder zu sehen und eine Welt zu erleben, aufzubauen, in der das Verbrechen wieder zum Wahnsinn und der Friede zur Vernunft gehören.“ Claude Roy (1949), zu lesen auf einer Schautafel an der Gedenkstätte in Oradour-sur-Glane. Der Ort blieb seit dem Massaker weitgehend unverändert. Die Zeit hat den Atem angehalten. 642 Einwohner des Ortes fielen den Schergen der ´Waffen SS Das Reich´, kommandiert von Heinz Lammerding, am Samstagnachmittag des 10. Juni 1944 zum Opfer. Etwa 40 Menschen überlebten das zahlenmäßig größte Massaker Hitler-Deutschlands in Westeuropa: 190 Männer zwischen 16 und 60 erschossen und verbrannt. 452 Alte, Frauen und Kinder, der Kugel nicht wert, in der Kirche zusammengetrieben, selbige mit Brandsätzen in Flammen gesetzt, Flüchtende erschossen – bis auf Marguerite Rouffanche, die entkam. Propaganda, Ideologie, die Zurückdrängung der Front nach der Landung der Alliierten in der Normandie kurz zuvor, die zunehmenden Widerstandsbewegungen „Résistance“ der französischen Bevölkerung, Wut, Hass – nein, nichts kann dieses Massaker entschuldigen. In D wurde niemand strafrechtlich zur Verantwortung gezogen. Als erstes deutsches Staatsoberhaupt besuchte Bundespräsident Joachim Gauck am 4. September 2013 das Dorf. Fremdschämen für die landeseigenen Politiker und Rechtsprecher!? Den Ermordeten fehlte jedwede Lobby.
Wir verlassen Oradour. Hier möchte ich meinen Geburtstag nicht feiern. Bei La Croix sur Gartempe finden wir einen idyllischen Platz am Fluss fast für uns allein. Ein Franzose aus der Gegend von Paris mit Fahrrad, Kanu und kleinem Wohnmobil bewegt sich mit seinen drei Vehikeln etappenweise fort. Wir kommen ins Gespräch, über das stressige und verrückte Europa, das Leben in Afrika, das er zehn Jahre erlebte, und über vieles mehr.
Das Resto La Gartempe hat Dienstagabend geöffnet und so genießen wir ein Menü mit allem was dazu gehört, incl. kleinem Geburtstagspräsent und entsprechender Tischdekorartion. UNESCO-Welterbestatus besitzt die französische Küche – das färbt ab, bis ins tiefste Hinterland!
Wir tingeln weiter durchs Land, an die Creuse bei Eguzon an die Pont des Piles. Ein Paar aus Belgien findet ebenfalls den schönen Platz mit Bi-Cross-Strecke, Kletterfelsen, Kanubecken, Picknickplätzen, Wanderwegen … Dinge, die man hier, wie so oft, dem Volk und Touristen bietet. Schnell kommen wir ins Gespräch, übers campen, alte Ridgebacks, fast 13 Jahre ist ihr Jambo. Auch wenn er noch recht fit ist, sieht man den Unterschied zwischen den beiden Rüden deutlich. Zwei wunderbare Tage verbringen wir hier, grillen, wandern, Sonnenschein. Dann verabschiedet uns Regen nordostwärts.

26.04. – 30.04.2023 Von dichtem Nebel umgeben schrauben wir uns Kehre um Kehre den steilen Berghang hinab nach Aragnouet. Regen, der in Spanien fehlt, setzt Frankreichs Süden unter Wasser. Wiesen und Feldwege nehmen dass Nass kaum mehr auf, die Stellplatzsuche gestaltet sich herausfordernd. Lectoure, Pilgerdorf und viel mehr entpuppt sich als Kleinod, bietet einen kleinen Stellplatz mit bestem Ambiente zur Rast: Spielplatz, Grill, Rasthütte für VTT-Piloten und Wanderer bzw. Pilger. Obendrein kostenfrei und umgeben von wunderbarer Gascogne-Landschaft. Für Anhänger von Trödel ist das Dorf quasi ein Muss. Das ehemalige l´Hȏpital Narbonne-Pelet ist seit Jahren zur Village des Brocs umfunktioniert. Künstler, Handwerker, Händler präsentieren Trödel, wohin das Auge schaut: im Park, in den Arkaden und Zimmern, sogar in der alten Kapelle wird er dargeboten. Stunde um Stunde könnten wir schlendern, stöbern… wenn Minouk nicht so gelangweilt wäre, dass er sich immer wieder mitten in den Weg legt. Die Besucher tragen es meist mit Fassung, die Aussteller vertrauen wohl auf unsere Versicherung.
In Agen findet sich kein geeigneter Nachtplatz, ein kurzer Besuch der Stadt reicht, meinen wir. Casseneuil, abseits der N21, bietet was wir suchen. Die drei Flüsse Sȏne, Lede und Lot fließen hier zusammen, umrunden das mittelalterliche Dorf. Wie überhaupt in Frankreich wird viel restauriert, die Herausforderung erscheint jedoch exorbitant. Liegt es am nassen, grauen Wetter, dass Charme von Morbidität überlagert scheint?
Zurück auf die N21. Erstaunlich schikanen- und verkehrsarm führt sie uns auch weiter nordwärts bis nach Périgueux ins Périgord, französisches Zentrum für Gourmets. Der Wohnmobilpark- und Serviceplatz ist mit 7,50 €/24 Stunden fußnah der Altstadt an der Isle attraktiv. Die Sonne kommt heraus, die Temperaturen steigen. Zwei Tage erkunden wir die wunderschöne Kleinstadt, in der Mittelalter auf nouvelle Cuisine trifft. Wir kosten hier, probieren da, Fingerfood entlang der Gassen und Plätze, deliziös, wenn auch der Touristen-Aufschlag üppig erscheint.
Etwa 40 km nordwärts an der D 939 liegt Brantȏme und die kleine aber feine Altstadt auf der Dronne-Insel. Das, wenn auch recht touristische Dorf ist besuchenswert. Parken unmittelbar am Fluss im Grünen kostet 9,10 €/24h (ohne Frischwasserservice, der käme hinzu). Wir persönlich würden dem im Michelin nicht erwähnten Lectoure (s.o.) jedenfalls den Vorzug geben.
Frankreich ohne Chateau-Besuch? Geht gar nicht. Wir statten dem Haus Rochechouart, der ältesten existierenden Adelsfamilie Frankreichs, einen Besuch ab. Das Schloss, dass sie seit 1000 Jahren als Familiensitz bewohnen, ist in beachtenswert gutem Zustand und Besuchern gegenüber äußerst einladend. Sitzgelegenheiten im Park und Abenteuerspielplatz hätten wir hier nicht erwartet. Das zugehörige Städtchen? Totenstill, keine Möglichkeit der Einkehr…
Die nahen Thermen bei Chassenon sind, wie die meisten in Spanien, auch hier ein Reinfall. Na ja, ok, wir wussten, dass es sich um eine archäologische Stätte handelt, doch die Eintrittspreise sind zum einen undurchsichtig und zum anderen exorbitant hoch. Wir verzichten auf römisches Gemäuer und suchen nordwestlich von Limoges den Ort der Zeitgeschichte Oradour-sur-Glane auf. Erinnerungen an eine dunkle Zeit. Demnächst mehr dazu.

21.04. – 25.04.2023 Zahlreiche Querungen der Pyrenäen kennen wir. Zu viele? Symbolisieren sie doch das ständige Hin und Her. Dabei ist die Welt schließlich rund! Erneut entscheiden wir uns für Bielsa und den gleichnamigen Tunnel. Unweit von Monzon gelangen wir mit Abstechern auf Nebenstraßen an den Embalse de El Grado, gespeist vom Rio Cinca. Bei Torreciudad ist ´landsend´. Eine kurvige, kleine Bergstraße mit Panoramasicht auf den See und die bizarre Felslandschaft führt hinauf. Am Ende liegen ein alter Wachturm nebst Ermita, deren Ursprünge auf das 11. Jahrhundert zurückgehen wie auch die berühmte hölzerne Marienstatue. Das neue Sanctuario de Torreciudad ist ein Jungspunt, 1975 fertiggestellt. Der monumentale Backsteinbau ist Maria gewidmet. Zahllos erscheinen die Darstellungen der Gottesmutter aus vieler Herren Länder. Auf dem hellen Alabasteraltar der Hauptkirche erleben wir zufällig eine beindruckende Licht- und Tonschau. Verschiedene Kapellen, Ausstellungen, Schautafeln ergänzen den Gesamtkomplex der Wallfahrtsstätte, die an einer Route des Jakobsweges liegt. Am Fels entlang verlaufen zudem zwei kurze Wanderwege, die Lebensstationen des Hl. Josef sowie des Kreuzweges darstellend.
Kontrastreiche Kurzweil verschafft ein Bergrennen mit Autos aus unserer Jugendzeit. Direkt vor der Haustür. Das tagesfüllende Ereignis wird für die Piloten nachmittags wenige Stunden lang mit Regen gewürzt.
Ja, wir sind unterwegs nach Norden, doch der Himmel sagt: gaaanz langsam. Und so landen wir wenige Kilometer südwärts! bei El Grado an der Molina des Chuaqin. Ein netter Service-, Spiel- und Lehrplatz; Wanderwege obendrein. Abschnitte der GR 17 und 45 führen uns 14 km lang und je 1000 m auf und ab durch schöne Landschaft. Immer wieder kreuzen wir den Canal del Cinca, der oftmals mittels Brücken tiefe Täler quert. Üppig blühen Wildblumen, vor allem tiefroter Klatschmohn. Bauern und Spaziergänger winken. Die Guardia Civil besucht uns, nimmt keinen Anstoß am Campingverhalten. Wir hätten ein schönes Plätzchen gefunden – wir stehen etwas abseits des Stellplatzesmeint der Fahrer in fließendem deutsch. Dort geboren blieb er 30 Jahre, dann war klar: Spanien ist seine Wahlheimat, das Wetter, die Art zu leben. Weniger die Politik, die ist fast überall gleich verrückt, wenn auch in Spanien noch mehr fürs Volk geschieht, sagt er!
Schnell sind tags drauf die 80 km den Pyrenäenpass hinauf gefahren. Noch einmal tanken und wir tauchen ein in den Tunnel bei Sonnenschein und 22° C. Wärmegrade wie Sonne sind schlau, sie bleiben in Spanien! Am Tunnelende grüßen Kälte und Nebel, 9° C. Spanien ist Geschichte.

16.04. – 20.04.2023 In Caspe, am Mar du Aragon, wie der Embalse de Mequinenza, also eigentlich der Ebrostausee, auch genannt wird, fallen Niedergang und Niedrigwasser ins Auge. Gut erinnere ich mich an die Recherchen zum Reisanbau im Naturpark des Ebrodeltas, das wir 2019 besuchten und beschrieben. Tausende Liter Wasser für ein Kilo Reis. Im Anbauschlamm produzieren Bakterien zudem kilogrammweise Methan, nach Schätzungen des Weltklimarats einer der Hauptgründe für steigende Emissionen des Treibhausgases. Felder, trocken, wohin der Blick auch fällt. Außer, man bewässert aus Flüssen, Seen, oftmals aus illegalen Brunnen, wie in Andalusien, wo der sinkende Grundwasserspiegel zum Austrocknen des Guadalquivirdeltas führt. Was plant die regionale Regierung? Legalisierung von Brunnen! (Sorry, links zu den Recherchen muss ich schuldig bleiben, Import  funktionierte nicht.)
Sonniges, in weiten Landesteilen meist trockenes, windiges und lange Zeit extrem kaltes Wetter im vergangenen Spätherbst und Winter hat mit zur Verschärfung der aktuellen Lage für Land und Wirtschaft beigetragen.
Weiter nördlich, in Monzon, über dem das gleichnamige Castillo auf einem Felsen thront, sieht die Situation etwas entspannter aus. Der Rio Cinca, Nebenfluss des Ebro sowie das Bächlein Sosa, das den Cinca füttert, sind reich an Wasser. Das 17T-Einwohner-Städtchen selbst ist nett, erstaunlich vielfältig im Angebot und zeigt multikulturelles Ambiente in Historie und Gegenwart. Das Castillo ist in gutem Erhaltungszustand, der reguläre Eintritt mit 3,5 EUR preiswert. Nach steilem, steinigen Aufstieg taucht man ein in die Geschichte aus der Gründungszeit im 9. Jhdt,. derer der Mauren, Templer, Könige von Aragon und der Bourbonen im 18. Jahrhundert. Wunderbare Aussicht gibt es quasi nebenbei. Abwärts wählen wir den Weg durch die engen, alten Gassen. Ehemals das Judenviertel, leben heute dem Anschein nach hier überwiegend muslimische Migranten.
Noch immer hält uns der Wetterbericht von unserem europäischen Lieblingsreiseland Frankreich fern. Der Regen, der Spanien fehlt, fällt wohl derzeit in Frankreich vermehrt. Schade. Noch sind es drei Wochen bis zur Ankunft in Deutschland, genug Zeit, die Reisegeschwindigkeit weiter zu reduzieren.

11.04- 15.04.2023 Keinen Haken fanden wir an dem Stellplatz in Valencia. Groß wie ein Fußballfeld, fast für uns alleine. Mit Haken gespickt ist hingegen der offizielle Stellplatz in Tortosa. Mal wieder ist die Servicestation am Platzende. So fährt jeder zweimal querdurch, auch wenn er nur die Dienste nutzt. Eng ist es ohnehin. Etlicher Parkraum befindet sich unter der großen Brücke über den Ebro, schlecht für Solarstrom und Schlaf; hier wäre die Servicestation deutlich besser untergebracht. Vom Fluss ist eh nichts zu sehen. Campingverhalten ist verboten. Natürlich genießen manche die Sonne, einige dann eben stehend!
Tortosa ist eine von der Geschichte gezeichnete Kleinstadt. Iberer, Araber, Napoleon, spanischer Bürgerkrieg – mit Siebenmeilenstiefeln durch die Historie. Zahlreich sind Muslime, meist in konservativer Kleidung, Schwarzafrikaner, Asiaten. Hier und dort blickt man in europäische Gesichter. Ebenso heterogen erscheint das Stadtbild. Einiges ist gut erhalten und restauriert, wie das Castell de la Suda, heute Sitz eines Luxushotels. Bausünden aus der Mitte des letzten Jahrhunderts stören immer wieder den Blick und im historischen Viertel nagt der Zahn der Zeit schneller als Erhalt möglich scheint. Nach einer Nacht in der WoMo-Batterie steht uns der Sinn nach einem schönen Umfeld. Grün um uns herum, am Ebro, wo nur gesunder Menschenverstand von Verboten und Geboten spricht. Das gibt es südlich von Benifallet unweit der Cova Meravelles an einer Ausgrabungsstätte. Die letzten Kilometer führen über einen schmalen Feldweg entlang von Pfirsich- und Orangenplantagen. Letztere schwängern die Luft mit süßlich schweren Aromen. Eine wahre Idylle. Viel Aufwand wurde betrieben, um den Besuchern beim Ausgrabungsfeld Poblat iberic de la Roca Roja einen Einblick in die historische Vergangenheit zu gewähren, aber anders als die Höhlen liegt die Stätte schwer zugänglich und versteckt am Ende des Weges hoch über dem Fluss. Durch Vandalismus und mangels Pflege scheint sie dem Verfall preisgegeben zu sein – schade. Wir genießen jedenfalls die Ruhe inmitten der Natur. Jürgen wandert trotz heftigem Wind mit der Beta, ansonsten sind wir gemütlich per Pedes unterwegs, grillen und chillen. Völlig ohne Internet …
Wenn ich morgens Licht in unser Heim lasse, dann erzählt mir der Himmel vom Norden. Das Stahlblau ist einem milchigen, hellen Ton gewichen. Zwischendrin mischen sich immer wieder Wolken, weiß bis grau. Nein, mir ist nicht nach „Heimat“, dem einstigen Land der Dichter und Denker, seit Jahren dem der Richter und Beschränker. Auch wenn dort das Wiedersehen insbesondere mit Familie lockt, weichen wir ab vom Nordkurs, fahren Richtung Westen über Gandesa nach Alcañiz. Das Land von Aragon besuchten und beschrieben wir mehrfach (z.B. 2015, 2019), lasst euch dort inspirieren. Nur soviel: Die Burg des Ritterordens Calatrava sowie die Plaza Espagna mit Rathaus, Börse und der Kirche Santa María la Mayor sind noch immer einen Besuch wert. Das historische Viertel ist, nennen wir es `bizarr´. Entlang des Guadalope führt ein schöner Wander- und Sportpfad. Fußgängerbrücken erlauben den stetigen Seitenwechsel. Der Serviceplatz der Stadt ist funktionell, kostenfrei, ab und an mit free WiFi, einem Picknicktisch, fußläufig zu Stadt und Waschsalon gelegen. Wir plaudern mit Richard aus Heidelberg, einem Paar aus der Gegend von Cardiff … und so langsam frage ich mich, wo sind die Menschen, welche die in der EU agierenden Politiker in ihre Positionen erhoben?

07.04. – 10.04. 2023 Wir haben Fröhlichkeit nötig und Glück, Hoffnung und Liebe, meint Vincent van Gogh. In jedem Fall ein wundervolles Verlangen, auch für die Osterzeit.
Während sich der Rio Turia im Süden wie ein Halbring um Valencia legt, tut dies der Jardin del Turia im Norden. Unser Parkplatz nahe der Cuidad de las Artes y las Ciences mit den architektonischen Besonderheiten bietet eine gute Ausgangsbasis zur Erkundung der 800T-Einwohner-Metropole und der Umzüge. Spanier in großen Gruppen bevölkern neben einigen Touristen Strände, Parks, Restaurants, stehen Spalier bei den Prozessionen, flanieren durch die Hafenstadt. Wir für vier Tage mittendrin.
Die valencianischen Bräuche der Karwoche unterscheiden sich von den in Spanien gängigen. Den Fischern gewidmet, besonders denen, die im Meer ihr Leben ließen, heißt sie Semana Santa Marinera. Infolgedessen finden Prozessionen und Darbietungen in den pittoresken wie auch ärmlichen Fischervierteln Cabanyal und Grau in Hafennähe statt und dauern deutlich länger als eine Woche. Die zahlreichen Bruderschaften, 31 machen wir aus, ziehen nicht nur im Wechsel durch die Straßen, sondern auch gemeinsam in oft stundenlangen Paraden. Dominiert sind sie von Musikkapellen und Fußgruppen, die Personen aus der Geschichte Jesu Christi und der Passion verkörpern. Wagen, Stationen des Leidensweges darstellend, sind eher klein und werden von wenigen Personen geschoben bzw. gelenkt. Drücken die Stimmungen am Karfreitag und Samstag Leid, Trauer, Schwermut, intoniert von monotonen, düsteren Klängen, aus, so herrscht am Ostersonntag ein farbenfrohes Bild. Die Büßermasken sind verschwunden, überall bunte Gewänder und Lachen, leichtfüßig und Blumen werfend bewegt man sich zu munteren Klängen durch die Straßen.
In der Gesamtkomposition ein ganz besonderes Erlebnis. Doch die Umzüge in Velez-Malaga 2022 mit den riesigen, von zahlreichen Menschen getragenen, thronartigen Podesten berührten uns mehr.
Mit einer Tankorgie nehmen wir Abschied von Valencia. 1,35 ct./ l Diesel, Jürgen macht voll was geht und danach lenke ich Ive nordwärts nach Tortosa an den Ebro.

01.04. – 06.04.2023 Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt. Kein Aprilscherz, sondern ein treffender Spruch zu diesem Monatsersten von Marie von Ebner-Eschenbach.
Beim Schlendern über den samstäglichen Flohmarkt im kleinen Xaló vergeht die Zeit viel zu schnell. Mit attraktiven Angeboten sticht er aus dem Heer von Ramsch heraus. Neben den bereits zuvor erwähnten Angeboteist der L´Abella Mel-Familienbetrieb mit Olivenöl und Honigprodukten eine feste, besuchenswerte Größe. 
Zwischen Bañol und Yatova liegt eine Berglandschaft mit Höhlen, wie die Cueva de las Palomas, und Wasserfällen des Rio de Chico. Kalte, kristallklare Wasserbecken, eine Bachlandschaft mit blühender Flora, grasenden Iberiensteinböcken; unweit der Metropole Valencia überrascht hier eine scheinbar friedvolle Idylle, in der Birgit und Ralph mit ihren Bekannten auf uns warten. Wanderwege, bzw. was die Spanier als solche ausgeben, wie die Ruta de las Aquas, führen hindurch. Gründonnerstag trennen sich unsere Wege wieder. Wir möchten Valencia anschauen und sind gespannt auf die Besonderheiten der Semana Santa, wie die Karwoche in Spanien genannt wird, in der Metropole. Zwischen Altstadt und Hafen finden wir schnell einen riesigen Parkplatz, fast für uns allein. Wo ist der Haken?

26.03. – 31.03.2023 Zu neuen Ufern aufbrechen heißt Abschied nehmen. So verlassen wir den idyllischen Stellplatz in Sax, winken Irma und Guri Sils nochmals zu, ein letztes: ´Wir sehen uns, wo auch immer´, dann lenkt Jürgen Ive Richtung Norden, bevor uns die kleine CV70 durch phantastische Bergwelt westwärts nach Altea ans Meer bringt. Dienstags findet hier einer der größten Märkte an der Costa Blanca statt. Also eigentlich zwei, denn Textilien und Lebensmittel werden an verschiedenen Orten in der Stadt angeboten. Steile Gassen führen hinauf zum höchsten Punkt der pittoresken Altstadt, dem Glockenturm der Kirche Nuestra Señora del Consuelo, die mit ihren strahlend blauen Kuppeln weithin sichtbar ist. Im Innern beeindruckt eine Melange aus Gold und Weiß.
Entlang der modern gestalteten Strandpromenade reiht sich Restaurant an Restaurant, exzellent sind Kuchen und Cappuccini im Café Opera; ein wahrhaft toller Tipp liebe Sils! Die Gebäude in der ersten Reihe entsprechen leider meist den Bausünden aus der Zeit des frühen Spanien-Hypes. 
Kurz hinter Altea, an der schönen Küstenstraße gen Norden, liegt der Yachthafen Marina Greenwich. Klar, am Nullmeridian. Der ist Bezugspunkt für alle Längengrade der Erde sowie der Weltzeit incl. Datum und verläuft halt durch die englische Stadt Greenwich. Von hier aus werden, bei 0 startend, die Längengrade ostwärts angegeben. Diese willkürliche Festlegung wurde im Oktober 1884 beschlossen. Warum Greenwich? Die Schifffahrt richtete sich damals danach. Entscheid nach dem Motto: Britannia rule the waves!
Der kleine Ort Xaló und seine 4T-Einwohner haben viel zu bieten. Einen Parkplatz mit Entsorgungsmöglichkeit für 5 € /Nacht, nur Service kostet 3 €. Nebenan ein Supermarkt mit Angeboten auf Gourmet-Niveau, einen funktionellen, preiswerten und schönen Waschsalon mit nicht ganz LKW-gängiger Zufahrt. Egal, wir brauchen nicht waschen. Bodegas und Restaurants gibt es sowieso im netten Weinort, umgeben von Bergen auf Mittelgebirgsniveau. Zudem lässt es sich vortrefflich wandern. Der Zugang zum Parc de Tossalet liegt direkt am Platz. Neben schöner Natur treffen verschiedene Kulturen aufeinander: Kreuzwegstationen, Brunnen und Waschplätze aus arabischer Zeit, multikulti halt. Der Weg auf die Höhen der Serra de la Devesa erinnert an Wanderungen im französischen Pays de Sault. Nur der Lavendel fehlt. Unterwegs ins nahe Lliber passiert man die Bassa dels Arcs, ein Wasserreservoir aus dem 18. Jahrhundert und den Kletterfelsen Escalada Penya Rotja.

17.03. – 25.03.2023 Minouk hat Geburtstag. Zehn Jahre wird er alt. Zwar immer noch fit, ist er jetzt ein wahrlich alter Rüde.
Ansonsten: E
in wenig Petrer und Biar, viel mehr Sax im ´Camp mal anders´ bei Irma und Guri Sils. Kein Meer, sondern weite Täler umgeben von schöner Bergwelt. Wandern, vor allem die Burg ist den Aufstieg wert, radeln, biken, einfach großartig. Kein Massentourismus, stattdessen eine typisch spanische Kleinstadt mit attraktiven Ecken und ebensolcher Gastronomie. Kein geduldetes Stehen, dicht an dicht. Ein herzliches Willkommen, zwei große Stellplätze zwischen Blüten und Olivenbäumen. Nichts für einen one night stay, eine Woche sollte man sich, der Seele und den Gastgebern gönnen. Wer mal wieder in einer Badewanne entspannen oder in einem Bett nächtigen möchte, mietet das schmucke Apartment mit idyllischer Terrasse. Und zahlreiche Tipps haben die beiden Ex-Aachener auch in petto. Vielfältige Angebotspalette mit fairem Preis-Leistungsverhältnis. Gerne darf man auch mit Hand anlegen, z. B. bei der Olivenernte. Mehr über das Refugium berichten die Sils unter +49 1575 5230457. 
Unsere Zeit bei den beiden neigt sich dem Ende zu. Am Samstag ein Abschiedsessen auf der Rancho Les Balcones bei Villena. Am Wochenende wird hier ein üppiges, sehr mundendes Buffet mit allen Getränken für 25 € /Person angeboten. Ein tolles Geschmackserlebnis bei sehr freundlichen Gastgebern.

10.03. – 16.03.2023 Grauer Himmel, Wind. Kein Schwimmbad-, sondern Spawetter für Warmduscher. Auch dies bietet Fortuna de Baños. Die Baukunst mischt Jugendstil, Moderne und Klassizismus in Form antikerTempelarchitektur, dem römischen Erbe eines der ältesten Bäder in Spanien Rechnung tragend. Züchtig gekleidet, unten wie oben, also mit Badekappe, geht es ins Spa. Aromadusche mit äußerst dezenten Düften, Dampfsauna, drei verschiedene Warmwasserbecken, zwei davon mit Hydrojetmassagen. Dies ergibt drei Durchgänge à 30 Minuten. Dann ist die Zeit vorbei, für die wir 53 EUR zahlen. Upgrade nicht möglich, es ist 14:00 Uhr, Siesta! Nix mit viva Espagna. Wir vermissen Ruheräume, einen Außenbereich evtl. mit kleiner Gastronomie, mehr Zeit. Antikes Flair im Spa, SPQR heißt es, der Zustand ist in Ordnung, Wasser und Dampfbad wohlig warm. Fließen zu wenig Euros in die Kassen, um dem Zahn der Zeit Einhalt zu gebieten? Oder schadet kurzsichtiges Profitdenken dem Renovierungswillen? Schlecht besucht scheinen die Bäder nicht. Vieles wett machen der schöne, kostenfreie Parkplatz unter Palmen und die meist sommerlichen Temperaturen. Neben den eigenen Erfahrungen hier die Quellen: ADAC/Tourenpaket, die 5 besten Thermalbäder Spaniens sowie Thermalquellen-Spas-Murcia 
Filomena aus Ratzeburg verzögert unsere Abfahrt. Plauschen, diskutieren, Gemeinsamkeiten entdecken, ein Wein, ein Sekt, ein kurzweiliger Abend. Die Zeit verfliegt. Wahrlich eine Freundin des Mutes, wie viele Reisende, ebenfalls alleine unterwegs. Na, nicht ganz, zwei Hündinnen begleiten sie.
Wir spazieren. Landen auf dem Holzweg. Genauer auf dem Camino Lignum Cruces. Wie bisher in Spanien erwandert, ist auch dieser oftmals steil und übersät von mehr oder weniger dickem Schotter. Die Landschaft entschädigt. Diese, wie die warmen Quellen, wussten wohl auch bereits die alten Römer zu schätzen. So stammt das Schwarz der Höhle Cueva negra von Feuern aus antiker Zeit. Der Besuch ist vom Park- und Picknickplatz über einen kurzen Fußweg schnell abgehandelt. Wasser, heute nur noch ein Rinnsal, floss wohl einst üppiger. Tagsüber erscheint die Szene profan, abends zaubern Kunst- und Sonnenlicht surreale Stimmungen.
Nein, zu einer Bädertour wurde unser Tripp wahrlich nicht. Verschiedenes ließ diesbezügliche Pläne ins Wasser fallen. Völlig ungeplant entwickelt sich die Reise zu einem Tour-Treffen. Mit Pia und Klaus, unterwegs nach Marokko, verabreden wir uns hoch über dem Meer bei Gran Alacant. Ein gemeinsamer Abend, die Zeit verfliegt, und schon heißt es wieder: Gute Reise! Das waren die deutschen Reisefreunde Nr. 6, die wir in Spanien unterwegs treffen. In El Pinet, mit Gertrud und Dieter, ein gemeinsames spätes Frühstück am Strand, dann heißt es wieder: Aufbruch. Weg von der Küste ins nahe Hinterland.

04.03. – 09.03.2023 Villaricos verlassen wir an den Tankstellen- und Versorgungsstellplatz Anibal bei Aguillas. Ein Berg Wäsche, innen wie außen dreckiges Wohnmobil und leere Wassertanks sind Probleme, die hier mannigfach gelöst werden. Unsere große Gasflasche ist noch halb voll, sie können wir ergo nicht auffüllen lassen. Reisende aus vieler Herren Länder treffen sich hier, manche bleiben sogar länger.
Unser Plan: Luxusbaden im Spa von Archena. Doch prompt schießt das Thermometer rasant in die Höhe. Statt eisigem Wind bläst er uns warm ins Gesicht und wir entscheiden uns für Fortuna de Baños mit Außentherme. Bei hochsommerlicher Außenwärme ist Wasser mit 36° C, also quasi Freibad, in Ordnung. Das Thermalbad Leana bietet Flair, zwei große, unterschiedlich warme Pools, mehrere kleine, reichlich Platz zum entspannen und sonnenbaden. Vom Schwimmbecken aus streift der Blick über Palmen und Grasland auf wunderbare Bergpanoramen, und für uns auf Ive! Wochentags kostet der Spaß 14 EUR pro Person und Tag. Ive gegenüber, ideal, so kümmern wir uns auf kurzem Weg zwischendurch um Minouk.
Bereits die Römer wussten um die Heilwirkung des Wassers. Reste der Badeanstalt sind vorhanden – hinter hohen Mauern. Die Namensgebung der Bäderlandschaft aus dem 19. Jahrhundert ist wohl nicht auf diese zurückzuführen. Leana ist eine Form von Helena, Tochter von Zeus und Leda. Da die Kapelle im Ort der Heiligen Helena, Mutter vom Großen Konstantin, gewidmet ist, fällt auch hier ein Bezug schwer.

26.02. – 03.03.2023 Lorca, an der Via Augustus, die von Rom nach Gades, ins heutige Cadiz, führte, war für Jahrhunderte Grenzort zwischen Mauren und Christen. Römisches Erbe tritt in den Hintergrund, doch arabisches Flair ist mancherorts, vor allem in der Altstadt unterhalb des Castillo de Lorca, lebendig: Sprache, Musik, Lebensstil, man könnte es auch Lebensumstände der Menschen nennen Ebenso im Wettstreit liegen schmuck Restauriertes und Zerfall. Die Stadt hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Geschichte zu konservieren. Eine immense Herausforderung! Die jüngste Einrichtung eines kostenfreien, funktionellenStellplatzes für automobil Reisende soll Touristen in die Stadt bringen. Ein Fußweg durch den Stadtpark führt zu den Sehenswürdigkeiten. Der Plan scheint aufzugehen. Der Platz ist von internationalem Publikum gut besucht.
Durch schöne Mittelgebirgslandschaft mit augenscheinlich naturnahem Ackerbau bringen uns kleine Straßen bei Los Menas an die Rambla des Rio Almanzora. Am Rande des Dorfes sind wir schnell wieder mittendrin. Ein Kaffee in der Bar Sureste am Kirchplatz. Zufällig treffen wir auf den deutschen Patron des Casa Los Chicos (Airbnb im Nachbardorf La Concepcion), kommen schnell ins Plaudern. Er hat Tipps zur Gegend, lobt die Küche im Sureste, preiswert und, anders als in Spanien üblich, bereits vor 20:00 Uhr geöffnet. Wir bleiben, erneut länger als geplant. Wunderbar frisch zubereitete Hamburger mit knusprig gegrilltem Speck und dottergelbem Spiegelei verdienen wir uns beim Wandern durch die Region des Trockenflusstals.
Pünktlich zum großen bunten Sonntagsmarkt landen wir mit Ive an seiner Mündung ins Mittelmeer bei Villaricos, wenn er denn dort ankommt. Wie erwähnt: Trockenflusstal. Die Gegend ist uns und euch bekannt. Zuletzt waren wir im Dezember hier. Viel Neues wird es also in den nächsten Tagen nicht geben.
Mit wenigen kurzen Unterbrechungen verbrachten wir nahezu zwei Monate des spanischen Winters in den Bergen und lernten viel Neues kennen. Lohnenswert! Anders als an der Küste hat man das Gefühl willkommen und nicht geduldet zu sein. Meist bei strahlend blauem Himmel, ungewöhnlich frostig kalten Nächten, Wind, umbarmherzig die Wärme der Sonne vertreibend. Wird es wärmer? Der Wetterbericht verspricht es. Doch wir sind zufrieden mit dem Wetter. Ganz anders als im letzten Frühjahr, wo wir das Pech hatten, immer gerade dort in Spanien zu sein, wo langanhaltender, heftiger Regen niederging. 
Nicht zuletzt freuen wir uns über die Rezession von Norbert Liebeck zu unserem Buch Die Welt erfahren – Zwei im LKW mit Hund, die im Trotter, Mitgliederzeitschrift der DZG, in der Februar-Ausgabe Nr. 206 erschien (Download des Trotters 40 MB).
Und ganz zum Schluss erreichen uns noch Neuigkeiten aus Ruanda

22.02. – 25.02.2023 Bei San Bartolome laden Sonnenschein und Wanderwege zum Verweilen. Langsam lösen sich morgens die Nebel auf. Das Olivgrün der Ölbäume glitzert in silbrigen Grautönen. Zartrosa Mandelblüte und hellblauer Himmel zaubern leichte Farbakzente ins Bild. Seit drei Tagen wohnen wir hier. Nun will man bei uns ´im Iveco leichte Vögel unterbringen´. So jedenfalls sind sich der ältere Herr und das Übersetzungsprogramm einig. Na, abstruse Asylpolitik ist ja bekannt, aber das geht zu weit. So holen wir meinen Cousin Guido, der spanischen Sprache bestens mächtig, ans Telefon. Menschliches Hirn siegt über künstliche Intelligenz und das ist des Rätsels Lösung: Man sorgt sich um uns. Ein Kälte­ein­bruch steht bevor und deshalb will man Ive mittels Kabel an die Stromversorgung der kleinen Kapelle anschließen. So wären wir gut mit Energie versorgt! Wir erklären, dass wir gut ausgestattet sind, vom Kälteeinbruch wissen und heute Richtung Küste weiter möchten, der Wärme entgegen. Gracias y adiós. Eine wunderbare Reiseerfahrung!
Doch wir lassen es langsam angehen, fahren nordostwärts, biegen bei Beas de Segura ab auf die kleinen Straßen A6301 und A317 durch die Segura de la Sierra. Eng, kurvig, über 1700 m hinauf. Immer wieder bieten Aussichtspunkte die Möglichkeit, eindrucksvolle Panoramen über traumhafte Bergwelt hinweg zu genießen. Umgebende Zweitausender sind dick mit Schnee überzogen. Als bekennende Warmduscher wollen wir nicht in der wunderbar
en alpinen Landschaft übernachten. Nach rund 100 km endet das schöne Spiel und die A317 führt über eine weite Hochebene. Bei Cañada de Cañepla übernachten wir in einem Pinienhain am Feldrand. Nachtfrost, -6,3° C, 1100 Höhenmeter.
Velez Blanco und
Velez Rubio, zwei Ortschaften weiter Richtung Süden, sind schnell erreicht. Erstere ein Schmuckstück. Trutzig, das Castillo de los Fajardos. Enge, steile Gassen. Häuser, scheibengleich auf engstem Raum gebaut. Und im Supermarkt die besten Eierlikörberliner überhaupt! Die Zweite mit funktionellem, schön gelegenem kostenfreien Serviceplatz für Wohnmobile. Im Zentrum berichten Adelspaläste von längst vergangenem Glanz. Die Iglesia Sta. Maria de la Encarnacion beeindruckt, außen wie innen. Ab und zu werden wir unterwegs Zeuge von Beerdigungen. So auch hier an der Marienkirche. Ende? Neubeginn? Lasst euch nicht betrügen! Das Leben wenig ist.Schlürft es in vollen Zügen! Es wird euch nicht genügen,wenn ihr es lassen müsst!Bertolt Brecht.
Richtung Lorca sinken die Höhenmeter, die Temperaturen steigen nicht entsprechend, doch die Mandelblüte wird üppiger. Leider begrüßt uns die Stadt mit Regenschauern. Der erste seit Wochen, das darf sein. 
Wir sind geladen, am 17.03.2023 einen Vortrag zur 10. Nacht der Bibliotheken NRW zu halten. Denn 2023 heißt das Motto ´grenzenlos´ und man ist überzeugt, wir könnten gut zum Thema berichten. Leider weilen wir dann noch nicht in Herzogenrath. Unsere Reisefreunde Christiane und Alex bieten sich an, die bildbegleitete Rede zu übernehmen. „Das macht doch Spaß“ meint Christiane, als ich sie mit etwas schlechtem Gewissen um diesen Gefallen bitte. Also, an alle, die in Herzogenrath weilen, denen der Weg dorthin nicht zu weit ist und denen nach spannender Unterhaltung ist: Am 17.03.23 gibt es dort den kurzweiligen Event ´grenzenlos´!

16.02. – 21.02.2023 Udo und Manuela aus dem Ruhrgebiet verirren sich zu uns ans Strandbad von Freila am Negratinstausee. Gemeinsame Wellenlängen sind schnell erkannt und so verbringen wir einen unterhaltsa­men Abend, bevor uns gut ausgebaute Straßen durch bizarre Bergwelt entlang der Sierra de Cazorla führen. Vor allem der Beifahrer kann sich der landschaftlichen Formen- und Farbenvielfalt sowie deren Kurzweil hingeben. Wir besuchen Úbeda und Baeza, Renaissancestädte mit UNESCO-Welterbestatus am Guadalquivir. Siesta und kalter Wind, der hier wie da durch die Gassen pfeift, leeren pittoreske Gassen und Plätze schneller, als es touristischem Ambiente förderlich ist. Schön sind die Städtchen, imposant manche Architektur, doch insgesamt bleiben beide hinter unseren Erwartungen zurück. Für Kunstbelesene bieten sie sicherlich prachtvolle Kultur.
Während in Úbeda Kostümierte in Gruppen durch die Straßen ziehen und närrischer Lichterschmuck das Treiben untermalt, ist in Baeza davon gar nichts zu spüren. Alaaf und Helau, hier feiert keine S… Nun denn. Wer in Spanien buntes und fröhliches Narrentreiben sucht, muss größere Städte besuchen.
Für Wohnmobilisten: Beide Städte verfügen über kostenfreie Wohnmobilserviceplätze mit fußläufiger Erreichbarkeit der Stadtzentren. In Baeza wird deutlich mehr Raum geboten.
Bereits seit Tagen sind Nachtfröste passé. So bleibt die Heizung, die zuvor nachts meist für 30 Minuten lief, wieder aus. Und Rosenmontag gönnen wir uns an der Ermita in San Bartolome den Sundowner im warmen Abendlicht, während der Blick in die schier unendlichen Weiten der Olivenbaumplantagen schweift. Die Provinz Jaén verfügt über die größten zusammenhängenden Ölberge Spaniens. Weltweit, behaupten manche Quellen. Der Welt größteOlivenölproduzent ist Spanien ohnehin. Gepflanzt in Reih und Glied. Gehegt, gepflegt, umsorgt gealtert. Manche wahre Methusaleme. Der Olivenbaum benötigt viel Zeit zum Wachsen, mehrere tausend Jahre kann er überblicken. Spaniens älteste Bäume mit ca. 1700 bzw. 1200 Jahren stehen in Tarragona und Castellon. Das älteste bekannte Exemplar auf Kreta (GR) wird auf 4000 Jahre geschätzt. Bekannt sind der Ölberg und der Zweig aus der Geschichte, der Bibel, als Symbol des Friedens. Weniger bekannt ist, dass er das Wappen der UN ziert. 
In San Bartolome fühlen wir uns willkommen. Man fragt, ob Wasser benötigt wird. Schenkt uns frisch geerntete Zitronen. Wir sind auf dem Dorf, nicht im Überfluss.

11.02. – 15.02.2023 Zwei Chancen bekommen die Petroglifos del Cerro de la Mina bei Alicún de las Torres. Dann fahren wir weiter. Zum Llanos del Pino, auf die Hochebene zwischen den Flüssen Gor und Fardes, im Guadix-Baza-Becken. Grund zur Entscheidung sind der seit Tagen eiskalte Wind und die Kenntnis von Petroglyphen aus den grandiosen Höhlen Frankreichs.
Anders als die Spanier klagen wir nicht über den Winter. Während der wochenlangen heftigen Niederschläge gegen Jahresende weilen wir andernorts. Auch die Güsse Anfang Februar gehen sonst wo nieder. Wir erleben meist strahlend blauen Himmel und bis weit in den Dezember hinein wärmende Sonne mit mehr als 20° Grad. Zum Februar schlägt eine Kälteperiode zu, kaum zweistellige Temperaturen. Oftmals Nachtfröste. Eisiger Wind scheint jedes wärmende Grad gleich doppelt von dannen zu wehen. Morgens strahlen mich glitzernde Eisblumen auf unserem Dachfenster an, von außen. Alles in allem auch nicht unser Ding, aber wir sind schlimmeres gewohnt. Doch, wie erwähnt, die Spanier leiden. Ihre Wohnstätten sind für die Kälte meist weniger geeignet. Dafür freuen sie sich, wie wir, über deutlich sinkende Preise. Wir glauben zunächst an Winterschlussverkauf. Aber im Supermarkt und an Tankstellen? Nein, staatliches Handeln mit verschiedenen Maßnahmen bereits früh im Jahr 2022 begonnen, senkt die Belastung weiterhin. Zum Tankzuschuss von 20 ct./l sowie zur Streichung der Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel berichteten wir. Auch die Preise im Energiesektor werden gedeckelt. Im Ergebnis sinkt die Inflation kräftig, anders als sonst in Europa. Die Wirtschaft boomt, legte 2022 um 5,5 % zu. Tourismus und Bauwirtschaft sind die Treiber. Zum Vergleich: D 1,9 %, Eurozone gesamt 3,5 %. So erleben wir im Alltag Politik fürs Volk, ergo für den Staat. Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg.Henry Ford. Sollte das den Spaniern gelungen sein? 
Wir freuen uns auf den Negratinstausee bei Zujar. Am östlichen Ende, nahe der Flusszuläufe Rio Guardal und Castril bei La Granja, gibt es ein einsam gelegenes Restaurant mit heißem Pool, teils überdacht. Am Fuße verspricht ein aus der Heißwasserquelle gespeistes Becken Badefreuden, zudem Stellplätze direkt am See. Nun zur Realität: Der See hat Niedrigwasser, die Flusslandschaft erscheint trocken, ab und an sind Rinnsale zu erblicken. Das Restaurant ist total einsam, nämlich geschlossen, der zugehörige Pool entsprechend leer. Das Heißwasserbecken ist mit 35° C vom Typus Warmwasser, dessen Temperaturen sich der eiskalte Wind annimmt, sie flux zu senken. Stellplätze am See sind schwer bis gar nicht erreichbar und windumtost. Weit oberhalb, der Straße entlang, reihen sich Wohnmobile auf. Das Gros der Besucher verweilt eher kurz. So auch wir. Ja, ja, immer Gemecker. Aber wir sind verwöhnt, wohnen wir doch in der Gegend der mit 72° C heißesten Thermalquellen Europas. Westwärts, am Strandbad bei Freila, zeigt sich das Türkisblau des Sees vor farbigen Felskulissen. Die Sonne kommt hervor, zaubert wunderbares Licht.

04.02. – 10.02.2023 Eintauchen in die Antike. In die Höhlenwohnungen von Guadix im Barrio de Cuevas, nordwestlich der Provinzstadt. Unzählige, oft weiße Kamine für Ab- und Zuluft ragen aus den meist grasbewachsenen Hügeln, also den Dächern, empor. Einst Schutz vor allerlei Unbill bietend, sind sie heute wieder bewohnt. Man schätzt das historische Erbe, das jahreszeitenunabhängige gleichbleibend gute Wohnklima sowie die Neugier der Touristen. Hübsch herausgeputzte kleine Vorgärten, Eingangsfronten, gemütlich im Inneren. Seit Mitte der 60er Jahre elektrifiziert, mit fließendem Wasser bieten sie zudem etwas Komfort. Recht nett das Städtchen selbst, mit Kathedrale, großem Alcazar und der Kunst der Keramikherstellung.
Der funktionelle, kostenfreie Wohnmobilversorgungs- und Stellplatz dient Samstags auch dem Wochenmarkt. Übersichtlich ist das Angebot an Lebensmitteln, nahezu unüberschaubar das an plagiierter Designerbekleidung und billigem Plastikspielzeug. Hernach tanzen hunderte Plastiktüten im Wind über den Platz. Touristen und Stadtreinigung werden dem Müll Herr. 
Weiter zurück, in die Erdgeschichte vor sechs Mio. Jahren, Erdneuzeit genannt. In die Ära, als tropischeRegenwald Afrika großflächig bedeckte, Jahreszeiten, wie heute noch in den Tropen, kaum bekannt und die Weltmeere rund 10° C wärmer waren. Erste Schritte zur Entwicklung des Menschen erfolgten und die tektonischen Platten Afrikas und Europas verschoben sich gegeneinander. Im Ergebnis entstand im heutigen Spanien u. a. das von Bergen eingeschlossene Guadix-Baza-Becken. Flüsse, Erosion und Trockenzeiten formten die Landschaft. Im Zentrum entstand ein großer See, und verschwand wieder. Mannigfache klimatische Veränderungen führten zur Ausprägung der Landschaft, badlands genannt, wie wir sie heute vorfinden. Der moderne Mensch besiedelte vor ca. 5000 Jahren die Gegend. Zeugnis davon gibt der Megalithenpark bei Gorafe. Dieser beeindruckt weniger durch die Steingräber selbst, denn durch Ausdehnung und Anzahl. Rund 250 verschiedenartige Grabbauten verteilen sich 20 km lang rechts und links der Höhen von SpanienGrand Canyon. Eine der bedeutendsten Fundstätten Europas aus dieser Zeit. Tourismus soll der eher armen Gegend zu Einkünften verhelfen. Beste Informationen hält das Centro de Interpretation del Megalitismo im Ort bereit. Ausreichendes Angebot für den Alltag der kleine Supermarkt. Wer Ruhe, spektakuläre Landschaft und den schönsten Sternenhimmel Europas sucht ist hier genau richtig. Wir genießen in unserem Ive die Vogelperspektive hoch über dem Canyon, blicken aufs tief unter uns gelegene Örtchen, ins Tal des Gor bis zu den weißen Höhen der Sierra Nevada.
Nach Alicún de las Torres inmitten der Natur am nördlichen Ende des Megalithenparks. Geschlossen: Kirche, Hotel, Restaurants und das Balneario, das Wellness pur in der Region der Thermalquellen verspricht. Theoretisch, auch laut Internet. Praktisch? Nix! Erst im Frühjahr wieder. Der Besuch lohnt trotzdem. Neben klassischen Dolmen findet man mit dem 15 m hohen und 1,5 km langen Acequia del Toril eine Art 3600 Jahre alte Heißwasserleitung, die einzige in Europa dieser Art. Dicht mit Grün bewachsen, einem Weg hindurch auf die andere Seite. Überall plätschert und tropft es. Zum Bad reicht es nicht. Die Pflanze Limonium Alicunense adaptierte an das stark mineralische Wasser, lebt hier endemisch. Besondere Attraktionen. Ob wir die Petroglifos del Cerro de la Mina auch noch finden? Lassen wir uns überraschen.

30.01. – 03.02.2023 Von der Küste führt die Nebenstraße N323/N323A entlang der Sierra Nevada durch wunderbare Landschaft nach Granada. Unweit der Autovia am Kreisverkehr zwischen Europaplatz und der Avenida de Andalucia liegt hinter einer Tankstelle eine buckelige, hängende Freifläche. Ganz oben finden vier Reifen ohne Nachhilfe einen ebenen Nachtplatz. Nur ca. 2,5 km sind es zur Innenstadt mit Albaicin, Alcaiceria und Gran Via de Colon. Im Februar 2019 besuchten wir die Alhambra (s. GoWest 18.02.-23.02.2019), Tourismusmagnet der Stadt, eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Europas. „Die Rote“, von islamisierten Berbern, den Mauren, erbaut, erweitert von Spaniens Königen, UNESCO-Welterbe. Der Burgberg war bereits lange vor der Errichtung der eigentlichen Alhambra mit seinen Palästen besiedelt. Im 15. Jahrhundert hatten die Kalifen von Cordoba eine Region geschaffen, in der Wissenschaft, Bildung und Kunst blühten und im christlichen Abendland ihres Gleichen suchte. Granada war die letzte Stadt Spaniens, in der die maurische Herrschaft 1492 endete, an die katholischen Könige über ging. Das Schreckensregime christlicher Inquisition begann: Judenverfolgung, Bücherverbrennung, diesmal arabische, Zwangschristianisierung! Mehr https://de.wikipedia.org/wiki/Alhambra.
Wir besuchen diesmal die Stadt, Schmelztiegel andalusisch-maurischer Geschichte und Gegenwart. Steile enge Gassen, durch die auch heute noch der Hauch arabischer Tradition weht, führen hinauf ins Altstadtviertel, Albaicin genannt. Oben angekommen entlohnt am Plaza Mirador de San Nicolas deatemberaubende Blick auf Paläste und Gärten der Alhambra. Im Hintergrund glitzern die mit Schnee überzogenen Höhen der Sierra Nevada im Sonnenlicht. Ehrfurcht gebietend schön. Anders der gigantische Prunkbau der größten Renaissancekathedrale Spaniens, die Zeugin des Siegeszuges der Christen über die Mauren passt nicht recht aufs Foto. Wege ins Gotteshaus sind kostenpflichtig. Kommerz in der Kirche und Fotoverbot? Nichts für uns. Die sich anschließenden Gassen der Altstadt, hier Alcaiceria genannt, erinnern einschließlich der Sprachen an arabische Souks. Nett. Wäre der Sacromonte gegenüber des Albaicin die bessere Wahl für einen Besuch gewesen?

23.01. – 29.01.2023 Von Motril führen zwei Fußwege ins Nachbarstädtchen Salobreña. Einer am Strand entlang, durch kiesigen Sand, über Stege und schöne Promenaden. Strandkneipen bieten auch Ende Januar Einkehrmöglichkeit. Der andere verläuft durch charmante Gartenbaulandschaft, so ganz anders, als man es von den riesigen Plastikstädten Andalusiens kennt. Zur Bewässerung fließt auch heute noch das Nass durch teils uralte Kanäle aus den Bergen talwärts. Zuckerrohr für Motrils letzte aktive Fabrik wird von Hand geerntet. Kombiniert man beide Routen, ergibt sich ein 16 km langer, abwechslungsreicher Rundweg.
In unsere Tanks muss auch mal wieder Wasser fließen. Wer suchet der findet. Dank Pumpe genießen wir nun Quellwasser aus den Bergen bei Salobreña. Das pittoreske Städtchen, sein maurisches Castillo, die hoch am Felsen gelegene Altstadt und die Umgebung gefallen. Wir bleiben. Direkt unterhalb Castillo und Altstadt. Denn die Bergwelt ist uns zu wolkenverhangen und mit Minusgraden zu kalt. Tageskilometer: 20Beim wandern haben wir weniger Glück. Auf OsmAnd ausgewiesene Wege enden immer wieder vor steilen Klippen oder privaten Portalen. Na, rein und raus aus Sackgassen ergibt auch Kilometer und retour sieht mancher Weg dann doch völlig anders aus.
Unterwegs lernen wir immer wieder Menschen kennen. Den im PKW lebenden, frierenden älteren Spanier, der sich hinter seinem Auto im Dünensand ein Kräuter- und Blumengärtchen angelegt hat. Gerne wärmt er sich an unserem Tee für die Nacht. Die vierköpfige Familie, im Zelt und PKW lebend, da das geerbte Haus baufällig ist. Das Dach, bereits eingestützt, die Fassade muss trotzdem gestrichen werden. Weiße Dörfer halt, in Andalusien. Den sog. Obdachlosen, der die Mülltonnen nach ess- und brauchbarem absucht und Jürgens dargebotene Wurstbrote an Ort und Stelle verschlingt. Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Sich evtl. durch eigene Fehler in den misslichen Lagen befinden. Doch lassen wir mal den Gedanken zu, was wäre, wenn ein jeder für Fehlentscheidungen gerade stehen müsste!? 
E
rstmals begegnen wir jemandem, der sich nicht nur mit seinem Leben, sondern aufgrund unheilbareErkrankung auch aktiv mit seinem Sterben auseinandersetzt. In entspannter Atmosphäre, ganz ohne „oh mein Gott, wie furchtbar“, tauschen wir uns aus. Über die Akzeptanz, dass Sterben nach einem erfüllten Leben ein Teil dessen ist. Ausgeklammert, politisiert, in unserer scheinbar heilen Welt. 
Apropos heile Welt. Bereits bei früheren Reisen insbesondere durch Andalusien fielen uns die riesigen Plastikstädte und die schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen der Erntehelfer auf. ´Da bleibt einem der Salat im Halse stecken´, schrieb ich. Nun recherchieren wir ein wenig über Anbau und Export von Obst und Gemüse. Erfahren von der Verwüstung der Landschaft durch exzessive Monokultur, vom Arbeiterstrich, meist Flüchtlinge und Migranten verdingen sich als Tagelöhner, leben in Chabolas, wie Slums auf spanisch heißen. Wir sehen katastrophale Bedingungen, ausgebeutete Menschen, allenthalben Plastikmüll, AgroChemiefabriken, während in Salobreñas Straßen für ein Europa ohne Plastik, mit biologischeLandwirtschaft und Klimaneutralität geworben wird. Theorie und Praxis. Siehe z.B. Stern und Deutsche Welle. Doch nicht nur Fokussierung auf Effizienz, Ausbeutung der Wasserreserven, auch das Wetter, z.B. Frostträgt immer wieder mit zur schier ausweglosen Situation bei. Also auch kein Obst und Gemüse mehr aus Südeuropa? Aus Übersee ist eh tabu?! Wäre regional und saisonal zu kostendeckenden Preisen ein Beitrag zum Umweltschutz und damit auch dem des Menschen? Viel zu oft wird vergessen, dass wir Teil der Natur sind, vergessen es selbst, weil man uns immer weiter aussperrt. Ein Spruch von Anatol France fällt mir dazu ein Was ist Reisen? Ein Ortswechsel? Keineswegs! Beim Reisen wechselt man seine Meinungen und Vorurteile.

14.01. – 22.01.2023 Grazalema. Klare, frostkalte Nächte. Sternenklar, die Milchstraße. Erstmals diesen Winter benötigen wir ab und an Heizungswärme. Das Herz erwärmt erste Mandelblüte. Bereits zu prähistorischer Zeit besiedelt, ist das typische weiße Dorf Andalusiens, gelegen am Rio Guadalete, ein schmuckes Kleinod. Zahlreiche Wandermöglichkeiten, leicht bis schwierig, bietend. Wir wählen den moderaten Sendero Camino de los Charcones. Mucho fango, meint eine Spanierin unterwegs. Fango? Ja super! Doch das habe ich wohl falsch verstanden. Nix mit Wellness. Nur Matsch bleibt unter den Schuhen hängen. Der ebenso als moderat ausgewiesene Rückweg führt über den Puerto de las Presillas und den Llanos del Endrinal. Wanderkarten weisen anderes aus. Weder Kilometerangaben noch Wegführung stimmen. Wär auch alles ok, wenn mir nicht die letzten 1800 Wegmeter drastisch die fehlenden 350 Höhenmeter ins Dorf vor Augen führen würden. Felsig, rutschig, am steilen Hang entlang. Minouk tut sich schwer, die hohen Felstreppen zu überwinden. Armer alter Rüde. Zumindest ich verbuche sie unter dem Aspekt Gewinn. Irgendwann kommen wir unten an. Bergwandern ist nichts für mich. Es sei denn, zu Fuß bergauf und per Maschinenkraft ins Tal. Daheim leert der Hund fix den üppig gefüllten Futternapf, fällt in langen, tiefen Schlaf. Als hätte das Schicksal gemerkt, dass es mir nicht nur übel mitspielen kann, entdecke ich im Ort ein Spa! Kein Fango. Klein, fast privates Ambiente. Vor allem die Massage ist eine Erholung. Preiswert obendrein.
Die Route nach Archidona führt durch wunderbare, sanfte Hügellandschaft. Erd- und Grüntöne zaubern einen phantastischen Mix. Leider tritt der seit längerem angedrohte Wetterwechsel ein. Grauer Himmel. Wolken verschleiern die Sicht. Regen. Tagestemperaturen knapp zweistellig. Der kostenfreie Serviceplatz im Ort ist verdreckt und unbrauchbar. Trotz entsprechender Beschilderung parken PKW auf den Entsorgungsrinnen von Grauwasser und WC-Kassette. Frischwasser Fehlanzeige. Auch als Nachtplatz an der stark von LKW befahrenen Straße eine schlechte Option. Zudem beträgt die Entfernung zu den gleichnamigen Lagunen ca. neun Fußkilometer, ein Weg. Wir verlassen die Berge. Schlagen einen Bogen Richtung Küste. In Nerja scheint die Sonne. Ja, wieder Nerja, denn Petra und Thomas, im Landy unterwegs nach Marokko, kommen her. Ein Bummel durchs Städtchen, ein geselliger Abend, dann trennen sich die Wege wieder. Wir fahren auf der N340, phantastische Ausblicke auf kleine Strände entlang der Steilküste bietend, Richtung Motril. Die Costa Tropical liegt im Sonnenschein, während über den nahen Bergen dichte schwarzgraue Wolken hängen. Gelingt es Wind und Sonne diese über der Sierra Nevada zu vertreiben, fällt der Blick auf die glitzernden weißen Kuppeln aus Schnee. Am Playa Poniente sind Wohnmobile geduldet, jedoch jegliches Campingverhalten verboten. Ergo mit dem Sundowner an den Strand.
Motril ist Fährhafen nach Marokko bzw. in die spanischen Enklaven auf dem afrikanischen Kontinent. Zahlreiche Fährverbindungen werden ausgewiesen. Interessehalber gehe ich dem auf den Grund. Doch weder nach TangerMed, Al Hoceima noch Nador fahren Schiffe. Ships broken, one month – vielleicht, versichert man mir. In die spanische Enklave Melilla wäre dreimal chentlich möglich. Dauer rund 6 Stunden. Mit Hund nur hin, zurück nur nach Malaga. Kosten (hin und rück für unsere Belange) 520 EUR. 
Neben den Hafenstädten Almeria, Algeciras, Tarifa und Cadiz ist Motril Brennpunkt für Einwanderer übers Mittelmeer in die EU. Die Unterkünfte scheinen kaum Hoffnung auf Zukunft, Heimat und Bildung zuzulassen. Tristesse dominiert – abseits der Touristenzentren. Doch auch die Stadt selbst, die sich auf dem Papier als Einkaufsstadt im historischen Ambiente präsentiert, lässt zumindest Sonntags zu wünschen übrig. An den zahlreichen Leerständen wird sich auch wochentags nichts ändern. Wäre das Zuckerrohrmuseum einen Besuch wert gewesen? Von den ehemals sieben Fabriken ist noch eine übrig.

09.01. – 13.01.2023 Zunächst einige Informationen für Wohnmobilisten: 
In Torremolinos a
m Freistehareal ist nur WC-Kassettenentsorgung möglich. 
Bei Estepona, 146 Camino de Montesol, verlangt der Inhaber der Gärtnerei des bei Park4night erwähntenServiceplatzes mittlerweile sieben statt fünf EUR. Wir zahlten für den LKW zehn EUR, der höchste Betrag, seit wir mit Ive unterwegs sind. Der entwendete Wasserhahn war beim Besuch nicht ersetzt. Kombizange! Aufgrund der längeren Anfahrt zahlt man, zähneknirschend.
In Rota (Atlantik) ist die Servicestation am Stellplatz kostenfrei, bedingt funktionell und für große Fahrzeuge umständlich zugänglich.
In El Bosque (Sierra de Grazalema) buhlt die nette, kleine Servicestation an der Calle Juan Ramon Jimenez gegenüber der Plaza de Torros nicht um Aufmerksamkeit. Angrenzende Parkplätze besitzen Schieflage.

Ein wenig Recherche zum aktuellen Preisgefüge: Mit Jahresbeginn entfiel die Steuersenkung in Höhe von 20ct./l Kraftstoff. Für den Liter Diesel zahlt man aktuell zwischen 1,65 und 1,80 ct. Bei Einkäufen fallen enorme Rücknahmen von zuvor teils drastisch gestiegenen Preisen auf. Zudem senkte der spanische Staat mit dem Jahreswechsel die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel deutlich. Für Grundnahrungsmittel wie (einfaches) Brot, Nüsse, Obst, Gemüse beträgt sie nun 0%. Milchprodukte, Tiernahrung und Backwaren beispielsweise werden mit 10% besteuert, Genussmittel wie Bier und Wein mit 21%. In Deutschland gelten zwei Mehrwertsteuersätze, ermäßigt (7%) und regulär (19%).

Von Rota zu einem Strand-Intermezzo mit Rainer nach Aqua Dulce. Doch da das Wetter blendend ist, locken die nahen Berge an den Rand der Sierra de Grazalema. Denn die Bergkette stellt die erste Hürde für vom Atlantik landwärts ziehende Wolken dar. Entsprechend ist der gleichnamige Ort Grazalema der regenreichste Spaniens in einer der ansonsten trockensten Regionen des Landes. So überrascht die außerordentlich grüne und reiche Vegetation der Berge kaum. Neben selbst im Winter üppiger, teils blühender Flora bietet auch die Fauna einiges. Gänsegeier beleben eine der europaweit größten Brutkolonien. Mit etwas Glück sieht man im kalten Wasser des Rio Majaceite Forellen und Fischotter. In den Höhen tummeln sich – theoretisch – Bienenfresser, Eisvögel und Steinböcke. Ein netter kleiner Ort der Sierra mit ebensolchen Läden und an jeder Ecke eine Kneipe, das ist El Bosque. Am Ufer, nicht immer auf Flussniveau, verläuft der Sendero de Majaceite. Hier und da über Stock und Stein, Trepp´ auf und ab. Dem Trittunsicheren geben Geländer und Seile manchmal Führung. Fünf Kilometer, bis nach Benamahomaund retour. Begleitet vom Tosen des Wassers, plätschernden Rinnsalen, Tierlauten ein lohnenswerter Wanderweg. Insbesondere wohl im heißen, trockenen Sommer, wenn der Weg keine schmierige Rutschpartie ist und die enge, schattige Schlucht die heiße Sonne verbannt.
Entlang der A374 hinauf nach Grazalema. Unterwegs erlaubt der Mirador am El Puerto Del Boyar auf 1.100 m einen phantastischen Weitblick in die Bergwelt. Von Stein und Fels dominiert. Trotzdem grün: Igeltannen, Stieleichen, Erdbeerbäume, Moose… Manchmal begleiten uns Adler. Doch schnell erkennen sie unsere Schwerlastigkeit, entschwinden in ihre Leichtigkeit des Seins, dorthin wo die Freiheit noch grenzenlos scheint.

01.01. – 08.01.2023 Schnell und kostengünstig fährt die S-Bahn von Torremolinos nach Malaga. Am Neujahrstag lässt die Stadt in der Calle Marqués de Larios im Takt zu weihnachtlicher Musik Schutzengel erstrahlen. Bis spät abends bevölkern Groß und Klein das brillant in Szene gesetzte Zentrum. Tanzen, singen, sich laben an Speis und Trank, draußen, auf Wegen und Straßen.
Für die engen Altstadtgassen erscheint die Catedral de Santa Maria de la Encarnacion zu mächtig.
In Fuengirola zeugt das Castillo de Sohail davon, dass Staatsmächte hier umfänglich Geschichte schrieben: Römer, Westgoten, Mauren, Reconquistas, Bonapartes Frankreich, Spanien selbst https://de.wikipedia.org/wiki/Castillo_de_Sohail. Ein wenig Mut und Glück, so finden wir einen Nachtplatz mit phantastischem Rundumblick. Und abends besuchen uns Schweine am Pistenrand. 
In Casares, weißes Dorf in den andalusischen Bergen, sammeln wir Christiane und Alex, in der Minna unterwegs, ein; fahren für einige Tage nach Rota und Chipiona an den Atlantik.
Wie
bereits erwähnt, finden am Vorabend des Dreikönigstags Umzüge statt. Ein Fest für die Kinder. Feierlich? Nein. Ein Treiben nach Art der Karnevalsumzüge, Kamelle! Heilige Drei Könige? Weder heilig, noch drei, noch Könige findet man im Evangelium von Matthäus in der Bibel. Gelehrte, aus dem Morgenland, einer Himmelserscheinung folgend, finden in Bethlehem den Geburtsort Jesu. Sie verschenken Gold, Weihrauch und Myrrhe. Aufgrund der unlauteren Absichten seitens Herodes, der von einem neuen König hört und diesen nicht dulden will, befiehlt Gott den Weisen, Herodes nicht zu berichten. Mehr ist Geschichte. Geschichten, teils erst im Mittelalter entstanden. In jedem Fall ein Erlebnis, siehe Evangelisch.de
Eine wundervolle Weihnachtszeit endet. Es regnet.
Bereits mehrfach besuchten wir Rota und Chipiona im Sherrydreieck, siehe Nordschleife.

27.12. – 31.12.2022 Über die Autobahn schnell und stressfrei die ca. 180 km bis Nerja https://de.wikipedia.org/wiki/Nerja an der Costa del Sol abspulen. Die Alternative entlang der Küstenstraße ist ungleich schöner, kostet allerdings viele Ressourcen. Problemlos erhält Minouk noch die erforderliche Auffrischung der Tollwutimpfung. Dann mischen wir uns auf dem Parkplatz bei der Calle Carabeo, anders als auf Osmand ausgewiesen, bei unserem Besuch kostenfrei, unters fahrende Volk. Die Altstadt wird als eine der schönsten Andalusiens gehandelt. Grund nachzuschauen. Dazu besitzt der fußläufig gelegene, doch wenig attraktive und teils recht laute Parkplatz eine gute Lage. Nerja bietet einiges für Touristen, anders als gewohnt auch über die Mittagszeit hinaus. In der schönen Fußgängerzone reihen sich Handwerkerläden mit gutem Angebot, Bars, Kneipen, aneinander. Zwischendrin kleine Geschäfte mit regionalen Angeboten für den täglichen Bedarf. Zur Weihnachtszeit erstrahlt die Stadt im üppigen Festkleid. Bausünden fehlen weitgehend. Hochhäuser und Bettenburgen stören kaum den Blick über grüne, blühende Landschaft, Berge und Meer. An den zahlreichen Stränden wechseln sich Sandbuchten und Felsküste ab. Grandios die Aussicht vom Balkon Europas, so von König Alfons XII getauft. Viel Historisches gibt es nicht. Außerhalb der Stadt beeindrucken der Acueducto del Aguila aus dem 19. Jhdt. sowie die Höhlen von Nerja https://de.wikipedia.org/wiki/Höhlen_von_Nerja, die den Besuch lohnen. Parken, beim Besuch kostenfrei, problemlos auch für große Autos. Ticket besorgen, die Eintrittskarten gelten ebenfalls fürs Museum in der Stadt, auf Rabatte achten, und schon taucht man ab in eine Welt, die sich vor mehreren Millionen Jahren bildete und altsteinzeitliche Menschengeschichten erzählt.
Guadalmar, bei Malaga, bietet Kontrastprogramm. Riesiger, kaum frequentierter Stellplatz in Meeresnähe. Ein Ort im Winterschlaf. Im fußläufigen Torremolinos sieht es anders aus. Eine Strandkneipe folgt auf die nächste, wunderbarer Sandstrand, durchsetzt mit Palmenoasen, Kakteenrabatten, Spielinseln. Die sunny sight. Der Blick in die andere Richtung der kilometerlangen Strandpromenade offenbart Bausünden. Bettenturm folgt auf Bettenturm. Mit Mü erhascht das Auge wenige Blicke auf Reste der Altstadt. Der Torre de los molinos, nur durch Zufall sichtbar. 
Ein Besuch von Alex und Christiane. Dann lassen wir das Jahr zu sechst ausklingen. Vertrauen, Kontakte von Angesicht zu Angesicht, Lächeln, das die Augen erreicht. Dann wird es ein gutes neues Jahr. Happy new year, bonne année, feliz año nuevo, devenati 2023!

19.12. – 26.12.2022 Gar nicht so einsam wie erwartet entpuppen sich die Strände zwischen Mojacar und Carboneras südlich des Torre del Pirulico. Eine Piste führt dorthin. Meist schmal. Dann wäre Gegenverkehr schlecht. Zwischen Meer und Fels. Die Tage sind wunderbar, warm, meist windstill. Geruhsam rauscht das strahlend blaue Meer im Hintergrund. Wandern über die Höhen. Johannisbrotbäume, Palmen, Akazien. Der Duft von Thymian begleitet uns, selten mischt sich Rosmarin hinein.
Susan und Chris aus Österreich laden ans Lagerfeuer ein.
Chapeau! Im Rentenalter monatelang im T4 durch Spanien tourend. Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Wir lernen von Susans Wissen als Energiemedizinerin. Spannend, wie und was sie an Menschen beobachtet. Das ganze Leben besteht aus Schwingungen, meinte Albert Einstein. Brachte er es auf den Punkt?  
Die Fahrt zum Weihnachtstreffpunkt in der Sierra de Alhamilla führt entlang des Cabo de Gata, am Vulkankrater bei Nijar vorbei. Wir berichteten zuvor über die Region, siehe Nordschleife Leider sind alle Zugänge zu den schönen Plätzen an den Filmkulissen versperrt. In der Ramla del Arcos findet sich dann doch noch ein nettes Fleckchen. Heiligabend vertreiben uns dicke Nebelschwaden, die das Meer von Almeria aus in die nahen Berge schickt. Weiter nordwärts, in der Wüste von Tabernas, ist es trocken und klar. Doch leider sind auch hier alle Zugänge ins riesige Gelände verboten, versperrt. Seltsam, auch Radfahrer und Fußgänger scheitern immer wieder an Ketten und Tafeln, die auf Privatgelände hinweisen. Etwas außerhalb findet sich auf der Hochebene ein wunderbares Areal mit  Weitsicht in die Berge für unser kleines Rudel aus drei LKW, sechs Menschen und einem Hund. Weihnachten mit Freunden unterm klaren Sternenzelt. Milchstraße! Stille Nacht, Heilige Nacht. Ruhe im Innern,Ruhe im Äußern.WiederAtem holen lernen,das ist es, Christian Morgenstern, wünschen wir uns und euch! 

20.12.2022 Wünsche… 

12.12. – 18.12.2022 Nahe Orihuela befinden sich die Fuentes del marques. Wasser tritt aus der Erde aus. Allenthalben sprudeln, plätschern und blubbern. Kleine Rinnsale, Wasserfälle suchen sich ihre Wege, bilden Becken. Zwischendrin Höhlen, Mischwald, Erdbeerbäume mit leuchtend gelben und roten, mundenden Früchten. Ein wunderbares Naturkleinod. Goldener Oktober mitten im Dezember. 
Ans Meer, Playa del Arroz. Temperaturen jenseits der 20 °C. Trotzdem hält das nahe Calabardina Winterschlaf. Schade. Wir hofften, das eine oder andere Strandrestaurant geöffnet vorzufinden.
Beim Schlendern durch den Ort begegnen sich zwei Hunde, ihre Besitzer kommen auch ins Gespräch. So erfahren wir, dass sich die Engländer nach dem Brexit für den Exit entschieden und nun im Ort leben. Der durch den EU-Austritt auf 90 Tage begrenzte Aufenthalt erschien zu kurz für die Winterflucht. Nun machen sie Sommerflucht, touren im Womo gen Norden, ab und an nach England. 
Auf den Besuch der nahen Geode von Pulpi verzichten wir. Das Gebaren um die weltweit größte zu besichtigende Höhle, gefüllt mit Gipskristallen, erscheint uns sehr kommerzialisiert, wenig besucherfreundlich. Ein Fehler?
Apropos heiße Quellen, da war doch was. Ja, richtig. Die erste, bei Montanejos, bekanntlich viel zu kalt. Die anderen statt Wasserfall ein Fall ins Wasser. Jürgen hat einen Impfdurchbruch – Gürtelrose. Trotz Impfung, oder wegen dieser, nur leichter Befall, Schmerzen und Jucken betreffend. Extrem großflächig jedoch der Hautausschlag. Dieser, sowie die anderen, wenig klassischen Symptome, lassen mich nach Tagen kalte Füße bekommen. Jürgen sucht ein Ärztehaus auf, macht nach drei Stunden Wartezeit die Erfahrung: EU, nein danke. Sozialversicherungsabkommen? Nix da. Ein Privatrezept? Nix da. Der handgeschriebene Zettel nutzt beim Pharmazeuten dann konsequent auch nix. Hätte auch Jürgen eh kaum mehr genutzt. Die Virusproduktion ist mit dem seit Tagen ausgeprägt blühenden Hautausschlag weitestgehend abgeschlossen. Zumindest bestätigt die Ärztin die Diagnose und die von uns gewählte Therapie mit salbenartigem Zinkspray, gekauft im Supermarkt. In Apotheken erntete ich zuvor nur Kopfschütteln ob meines Wunsches. So hat nun jeder von uns was: Jürgen Gürtelrose, Minouk Pankreas und ich Frust! Weihnachtsfrust? 
Den bekämpft Jürgen mit einer Einladung zum Essen im El Tiburon in Villaricos. Und wir gemeinsam mit dem Besuch des quirligen Marktes im Ort, der Sonntags zahlreiche Besucher anzieht. Churros, Milchkaffee, Sonne und zwei Jungs, denen es zunehmend besser geht. 
Soweit so gut. Mehrfach berichteten wir über die Region, siehe Nordschleife
WoMo-Informationen: Das Areal Anibal an der RM-333 südlich von Aguilas ist ein Camper-Treffpunkt schlechthin. Tanken, Stellplatz, mit Strom, falls nötig, Wasch- und Trockenautomaten, Duschen, Ver- und Entsorgung sowieso. Wer mag, putzt sein Domizil auch von außen, kauft Ersatzteile… Service für recht kleines Geld.

08.12. – 11.12.2022 Ist Orihuela den Besuch wert? Schöner Palmengarten, ansprechende Plätze, historische Gebäude. Monumentale Krippen, die komplette Weihnachtsgeschichte erzählend. Dem Besucher drängt sich jedoch auch die Frage auf, ob nicht mangelnde Instandhaltung bzw. fehlende Restauration vom Niedergang erzählen. Der Rio Segura, eingemauert. Verdreckter, kaum mehr passierbarer Uferweg. Immer wieder Müll und Schutt. Brachen. Slumartige Wohnsiedlungen entlang deAusläufer der Innenstadt. Vornehmlich von Migranten des arabischen Raumes besiedelt. Zwischendrin vereinzelt Spanier. Jahrhundertealte abendländische Kultur, dem Untergang geweiht?
Nach drei Anläufen findet sich fußläufig zu Murcias Innenstadt, am GR 127 Rio Segura, Platz für Ive. Das Auge, mittlerweile geübt im Ausblenden von Schutt und Müll, blickt auf die nahe Altstadt. Entlang des Flusses stadtauswärts Gassiwege für Minouk. Siebtgrößte Stadt im Staat, Sitz der drittältesten Universität, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Trockenste Region und gleichzeitig Gemüsegarten Europas, dank ausgefeilter Bewässerung aus den Bergen – Murcia liegt am Ausläufer der Sierra Nevada – deren Grundlage die Mauren schufen. Erstaunlich überschaubar präsentiert sich die schöne Altstadt mit ihrer Fußgängerzone. Zwischen dem Rathaus an der Glorieta de Espagna, der Kathedrale mit Bischofspalast und, wie könnte es anders sein, mit Krippe, sowie dem Plaza Santo Domingo liegt nur rund ein Kilometer. Abstecher zum Theater, der Halle des Mercado Victorias. Auch in der Großstadt schließen nachmittags Geschäfte, Kirchen, Museen… Spanier verbringen die Zeit meist in Bars. Vor allem am Wochenende pulsiert dann hier das Leben, bevor es wieder „in den Job geht“. Pech einerseits für Touristen, die sich nicht zwischen 13:00 Uhr und 17:00 Uhr der Völlerei, sondern dem sight seeing hingeben möchten. Denen meist ein Milchkaffee genügt, um nicht der nachmittäglichen Verdauungsträgheit zu erliegen. Die spanische Gewohnheit der Siesta wird uns fremd bleiben. Andererseits ist die verordnete Zwangspause, insbesondere wochentags, auch vielen Spaniern ein Dorn im Auge, stiehlt sie Zeit, die dem Feierabend, der Familie fehlen. (ADAC Tourenpaket, Murcia)
Ein Abstecher nach Caravacde la Cruz in die Berge birgt Überraschungen. Auf den Höhen ist es deutlich wärmer als erwartet, im Städtchen sind Andenkenläden offen, was wir gleich mit einem Einkauf quittieren. Die Altstadt besticht durch zahlreiche schöne Fassaden, gute Restauration, wenig Müll, natürlich auch üppige Weihnachtsdekoration, Krippen und über allem thront das geschlossene Ensemble des Castillo mit der Basilica Santuario de la Vera Cruz. In der Basilica herrscht Fotoverbot, die Kapelle mit dem wahren Kreuz(splitter) ist leider geschlossen, doch der Bau im Abendlicht und der Blick über die Stadt sind ein Augenschmaus. Aufgrund der Kreuzreliquie darf die Stadt alle sieben Jahre Heiligtumsfahrt feiern, ist Pilgerstadt, Endpunkt des Camino de la Vera Cruz, ausgehend von Roncesvalles in Frankreich. Seit 2020 ist das Fest der Weinpferde in das immaterielle UNESCO Welterbe aufgenommen. Ein Spektakel, bei dem geschmückte Pferde am 02. Mai den Burgberg hinauf getrieben werden. Grundlage bietet die uralte Auseinandersetzung zwischen Mauren und Christen, die hier zugunsten der Christen ausging. Eine lange, dubiose Geschichte, doch ein imposantes Ereignis, das Heerscharen von Touristen anlockt nach Caravaca de la Cruz.

03.12. – 07.12.2022 Gran Alacant, nördlich von Santa Pola. Am GR 232. Wir wandern je einen Abschnitt nach Nord und Süd. Am Strand entlang. Durch Pinienwald, Palmen, Orchideen, Lampenputzergras, eine Art Sanddorn, Rosmarin in Blüte. Verschlafen, doch auch spät in der Saison noch geöffnete Läden, Kneipen, Restaurants. Mit Rainer auf den Geburtstag anstoßen, essen beim Inder. Tochter Zarah begrüßen und Enkel Levi kennenlernen, der sich gleich wohlfühlt im Campingambiente, geparkt auf meinem Arm. Dann trennen sich unsere Wege – vorübergehend. Wir suchen die Tierklinik in Santa Pola auf. Seit einigen Tagen bereitet Minouk Sorgen. Wie vom Blitz getroffen schreit er mehrmals täglich vor Schmerz auf, rennt wie von Sinnen umher. Unmittelbar darauf ist er wieder ein ´normaler´ Hund. Der Tierarzt wird bei unserem zweiten Besuch unschlüssig. Doch keine Pankreasentzündung? Vergrößerte Milz, an sich jedoch normal im Alter!? In der Praxis fehlt das Gerät, der Ursache auf den Grund zugehen. Ergo zu umfassender Diagnostik in die Klinik. Ruhig lässt Minouk die Prozedur über sich ergehen. Milz und Leber sind ok, der Pankreas geschwollen, sprich entzündet. Also weiter Diät, Schmerzmittel und abwarten.
Der Platz am Strand lässt den Gedanken an einen gemeinsamen europäischen Gedanken aufgenommen. Dicht bei dicht bevölkern Europäer vieler Nationen die Küste mit ihren Mobilen. Ganz anders hoch oben am Cap beim Leuchtturm von Santa Pola. Ab und an Ausflügler, meist Spanier, sonst sind wir alleine. 
Der Weg zum Aussichtspunkt schiebt sich in der Höhe über den Felsen hinaus. Scheint über dem Meer zu schweben. Der Blick reicht von Alicante im Norden, zur kleinen Insel Tabarka bis nach Santa Pola. Der Wind tost, droht zumindest Kopfbedeckungen und lose Gegenstände mitzunehmen auf seine Reise. Ebenfalls Bits und Bites? Auch hier oben ist das Netz extrem instabil, fällt im Minutentakt von 4G auf Notrufqualität ab. Auffällig erscheint so langsam die schlechte Versorgungslage im Staat.
In Orihuela am Rio Segura lotst uns ein freundlicher Spanier verkehrswidrig aber effizient auf einen schönen Stellplatz am El Palmeral San Anton. Palmen, Gewächse der Superlative: das längste Blatt, bis 25 m, der größte Samen, bis zu 22 kg, der längste Blütenstand, bis 7,5 m, im Pflanzenreich https://de.wikipedia.org/wiki/Palmengewächse. Wir sind umgeben von Phoenix dactylifera, der Dattelpalme.
In der typisch spanischen Kleinstadt herrscht neben Restaurationsstau auch Mittagsruhe, wie so oft, wenn wir unterwegs sind. Die gotische Kathedrale kostet Eintritt, no go! Im Bischofspalast gegenüber herrscht Hundeverbot, klar, so bestaune ich die gewaltige Krippe alleine aus der Nähe. Die große Krippenanlage im Innern der Stadt umrunden wir zu dritt. Gewaltig, aufwendig, tausende Details, die das Auge kaum aufzunehmen vermag.
Das restaurierte Kolleg Santo Domingo aus dem 16. Jahrhundert ist neben einigen anderen historischen Gebäuden und schönen Fassaden noch einer besonderen Erwähnung wert.  

27.11. – 02.12.2022 Abschied von Sax, ans Meer. In Gran Alacant treffen wir, begleitet von Rainer im Groschengrab, auf mehr Grad Celsius nach dem ersten Nachtfrost des Winters in den Bergen.
Winter, Weihnachten rückt näher und damit die Frage: Wie feiern Spanier? Recherchearbeit. Also, ganz entscheidend wichtig ist die weltgrößte und älteste Lotterie Sorteo extraordinario de Navidad, mit der Ziehung am 22. Dezember. Heiligabend, die Noche buena, ohne Baum jedoch mit Krippe, häufig draußen aufgestellt, ist ein Familienfest mit Delikatessen und Sekt als Hauptgetränk. Zur Mitternacht schließt sich oft ein Kirchgang mit anschließendem Weihnachtsliedersingen auf den Plätzen in den Dörfern und Städten an. Am 28.12. darf jeder über jeden witzeln, Streiche werden gespielt. Eine eigentümliche Erinnerung an den (fiktiven?) Kindermord in Bethlehem, angeordnet durch König Herodes (Spanische Weihnacht). Am 05. Januar ziehen dann die Heiligen Drei Könige in Dörfer und Städte ein und verteilen statt Weihrauch, Gold und Myrrhe Kleinigkeiten an Kinder, die ihre Schuhe sowie Heu und Wasser für die Tiere bereitstellen. Am darauffolgenden Dreikönigstag, dem Dia de los Reyes, ist es dann endlich soweit: Große Bescherung im Kreise der Familie, ganz klar, mit Festessen. Die Weihnachtszeit endet.
Und aus aktuellem Anlass wieder kleine Erfolge des 1Weltkreises mit dem Projekt Zukunft und Heimat durch Bildung. Noch haben wir Bücher im Angebot zur weiteren Unterstützung. Ein schönes Weihnachtsgeschenk.

19.11. – 26.11.2022 In Sax genießen wir die Infrastruktur, vor allem jedoch die herzliche, unkomplizierte Gastfreundschaft von Irma und Guri. Das Wetter ist meist freundlich gesonnen. Sonne und Wolken wechseln ab. Wenn der Wind bläst – was auf dem El Plano öfters der Fall ist – nimmt er viele Grade mit von dannen. Das hält Jürgen nicht davon ab, in Guris Begleitung zu einer ersten Motorradtour mit neuer Hüfte zu starten: klappt!
Olivenernte. Die großen Betriebe arbeiten mit maschineller Unterstützung. Die kleinen, wie auch Irma und Guri, in Handarbeit. Sieben Kilo ergeben ein Liter Öl.

12.11. – 18.11.2022 Montblanc, mittelalterliche Kleinstadt im Norden Tarragonas, weitgehend von einer geschlossenen Mauer mit vielen Toren umgeben. Kirchen, Klöster, Häuser berichten von längst vergangenen Zeiten. Erste Siedlungszeugen stammen aus den drei Jahrhunderten vor Christus. Die Stadtgründung geht auf 1163 zurück. Wechselvolle Geschichte von Auf- und Niedergang https://de.wikipedia.org/wiki/Montblanc_(Tarragona). Die idyllische Siedlung ist vom Parkplatz außerhalb der Mauern neben dem Kloster schnell erklommen und durchwandert. Der Plaza Major lädt zum Verweilen. Ein Cerveza und ein Tinto für 3,40 €. Zusammen.
Montanejos mit seinen warmen Quellen soll es sein. Aufgrund der Entfernung, ca. 300 km, wählen wir Schnellstraßen. Mautfrei und ökonomisch. Bei Onda für 1,59 €/l nachtanken und in die BergeZunehmend wird offenkundig, dass unlängst Unwetter herrschten: Schneereste in den Straßengräben. Flüsse transportieren schlammige Fracht. Erdrutsche, die Straße versperr(t)en. Im engen Tal, ohne jedwede Netzverbindung, finden wir am Zugang zu den heißen Quellen einen idyllischen, ausreichend großen Stellplatz. Manko 1: zwischen 22:00 Uhr und 09:00 Uhr herrscht auf dem kostenpflichtigen Parkplatz absolutes Halteverbot. Manko 2: die Quelle bietet nur 25 °C, die Becken aufgrund der Regenfälle noch weniger. Neben parken ist vieles mehr reglementiert. Spielzeug/spielen ist verboten, ebenso Stühle, Picknick – außer in wenigen ausgewählten Arealen. Wir nehmen Abschied von der Vorstellung, zumindest die Füße in warmes Wasser zu tauchen. Zur Nacht parken wir auf den Flächen am Straßenrand. Französische Blutwurst, Apfel- Zwiebelgemüse gedünstet in Salzbutter und Kartoffelpüree, dazu ein Côtes du Roussillon. Es könnte uns schlechter gehen.
Wir wollen die Berge noch nicht verlassen. Touren mit Ive über kleinste Bergstraßen, durch Naturtunnel, entdecken kleine Ortschaften, an den Hängen klebend, sich in Täler duckend. Zwischendurch schimmert das Blau des Stausees von Arenoso. Kurz vor Puebla de Arenoso hätte es übrigens einen schönen Nachtplatz mit Blick auf das Städtchen gegeben. Als landschaftlicher und fahrerischer Traum entpuppt sich die Route über eine grandiose Hochebene. Herrliche Sicht in die Täler, grüne Almwiesen, immer wieder Plätze, die den Reisenden zur Rast einladen. Fast ohne Gasfuß bringt uns anschließend die Kraftfahrstraße hinab bis Segorbe. Wieder biegen wir ab in die Berge, auf kleinste Straßen Richtung Casinos. Bei Sot de Chera schauen wir der Burg über der Stadt auf den Kopf. Bis Chera ist die Strecke anspruchsvoll, da unübersichtlich und eng, danach „nur noch“ Fleißarbeit. Die Natur trägt ihre Herbstkleidung. Golden, orange, blutrot leuchtet das Laub. Kontraste setzen die schwarzen Schalen der Mandelfrüchte an den laubfreien Bäumen. Selbst die Felsen beteiligen sich am Farbenspiel, ockergelb, rostrot, olivgrün präsentiert sich die montane Umgebung. Nach der Kurzweil und dem Augenschmaus ist Requena nicht der Rede wert. Einige nette Ecken, Historisches, doch viel ist dem Verfall preisgegeben.
Für Nacherfahrer: CV 20 von Onda nach Montanejos, weiter CV20/A232, bei Rubielos de Mora A1515 zur N234, hier bis Segorbe. CV245 oder 25 nach Casinos, CV 35 nordwärts, die CV 395 bis Requena. Auf Anfrage gerne mehr. 
In Villena thront hoch über der Altstadt das Castillo de la Atalaya. Erste Siedlungen in der Gegend liegen einige zehntausend Jahre zurück. Gelegen an alten Handelsrouten erlebte die Stadt wechselvolle Geschichte(n) wikipedia Villena. Wir befassen uns wenig damit, denn Rainer und Karola, Freunde aus der heimischen Gegend und seit längerer Zeit unterwegs in Europa, treffen wir erstmals auf Achse. Eine abwechslungsreiche, kurzweilige Zeit des Besuchs.

09.11. – 11.11.2022 Gen Süden. Bei Manresa tauchen die Zähne der Sierra de Montserrat wie Wesen einer fremden Welt aus Nebelschwaden auf. Schweben am Firmament. Heimat der nach der Alhambra meistbesuchten Sehenswürdigkeit Spaniens. Wallfahrtsstätte der schwarzen Madonna. Unser Ziel ist diesmal St. Sadurni d´Anoia. Im Speziellen Codorníu, weltweit größter Sektproduzent. Das Familienunternehmen stellt das, in Spanien Cava genannte, Prickelgesöff ausnahmslos nach Art der Flaschengärung her. Hochpreisige per Hand, von der nächtlichen Lese bis zur endgültigen Reife nach mehreren Jahren. Für die Preiswerten bedient man sich maschineller Hilfe, jedoch auch in der Flasche zum Sekt vergoren. Gründungsjahr des Weinbaubetriebs durch die Familie Codorníu war 1551. Sekt wurde erstmals 1872 produziert. Zwischen 1895 und 1915 entstand die Kellerei in Sadurni Wikipedia Codorniu
Die Gebäude im katalonischen Jugendstil und die Parkanlage, in die der Betrieb eingebettet ist, beeindrucken bereits von außen. Wir nehmen teil an einer Führung: Steigen hinab in die 20m tiefen Keller, kalt, modrig. Fässer aus dem 16. Jhdt., Generatoren, u.a. von Siemens, aus der Zeit des spanischen Bürgerkrieges, um Stromausfälle zu kompensieren. Eine unterirdische Stadt mit einem 30 km langen Straßennetz, benahmt nach Städten der Welt, gesäumt von hunderttausenden Flaschen, darauf wartend, gedreht zu werden. 19 €/Person incl. 3 Cavas und Snack kostet der Spaß. Wir meinen, es lohnt. Neben Codorníu und Freixenet gibt es zahlreiche Weinbaubetriebe. Ein Highlight anderer Art in Sachen ´Lecker´ und Familientradition ist die Schokoladenfabrik Simón Coll, eine der ältesten Spaniens. Klar, auch das verlangt nach probieren! 
Zu den prosperierenden Industrien und der schönen Landschaft in der Ebene des Penedès, bedeutendste Weinregion Kataloniens, ist die Stadt erfolgreich bemüht, einen Kontrapunkt zu setzen. Am Rande Sadurnis und den Weinbergen, mit Blick auf die Sierra de Montserrat gelegen, ist der kostenfreie Wohnmobilstellplatz, mit Ver- und Entsorgung sowie Picknickecke funktionell wie nett. Ganz anders der unweit südlich gelegene in Vilafranca des Penedès. Kostenfrei, mit Ver- und Entsorgung, jedoch extrem eng und äußerst verkehrsgünstig am Rande eines großen Kreisverkehrs gelegen. Wir finden unser idyllisches Domizil am Stadtrand unweit des Winewalks.

03.11. – 08.11.2022 Jürgens Vorschlag, den Lac du Salagou anzusteuern, erweckt schauerliche Erinnerungen. Regen, roter Schlamm, an Kinderfüßen, Händen, Klamotten, Motorradreifen einfach überall klebend. Schlitternd Zelte auf abschüssiger Parzelle abbauen. Völlig durchnässt. Ein älteres Ehepaar, das sich erbarmt. Gepäck flutet ihr Vorzelt, die Kinder den Wohnwagen. Abgefüllt mit Kakao und Keksen verstehen sie unser Zetern so gar nicht. Mir stehen heute noch die Haare zu Berge, denke ich an die Rutschpartie über die verschmierten kleinen Straßen des Departement l´Herault. Ohne Kinder und mit vier Rädern will ich Jürgens Vorschlag nicht torpedieren. Doch der Wettergott liebt mich. In der Nacht vor dem Aufbruch fällt heftiger Regen. Jürgen hat ein Einsehen. Es geht gen Süden. Für 1,67 €/l tanken, ein kleiner Einkauf, die Sonne kommt raus, Picknick am Canal du Midi. Der Kanal führt seit dem 17. Jhdt. vom Mittelmeer über Toulouse und schafft ab hier mit dem Fluss bzw. Canal de Garonne eine Verbindung zum Atlantik wikipedia Canal du Midi. Wir kennen einige Abschnitte. Doch gibt es auch für uns neue Fleckchen zu entdecken, wie den Weiler Le Somail im Department Aude. Zeitzeugen aus der Kanalbauära stehen noch: die gebogene Steinbrücke sowie die Kapelle, Lagerhäuser und der letzte Eiskeller am Kanal. Neueren Datums sind nette Restaurants und der kostenfreie Wohnmobilparkplatz am Wasser (ohne Ver- und Entsorgung). Leider ist es kalt und stürmischer Wind bläst. Ab und an Sonne. Doch immer wieder peitschen Regenschauer das Nass oft waagerecht übers Land. Wir, klar, mittendrin, oder besser: mittendurch. Zwei Tage dauert die Episode, dann gibt es wieder Sonne ohne Intermezzi!
Weiter. Bei Villesèquelande am Kanal ein Nachtplatz. Das quirlige Trèbes zuvor war für uns zu eng. Ossem und Priscilla entdecken uns, mit drei Kindern und KAT unterwegs, Frankreich zu verlassen. Die Politik der letzten Jahre raubte ihnen die Existenz und das Vertrauen in die Zukunft. Sie suchen außerhalb von Europa eine lebenswerte Bleibe. Bonne chance, fällt uns dazu ein. Sie sind guten Mutes. 
Vorbei an Limoux, mit der längsten Karnevalszeit der Welt. Zwei Monate, von Januar bis März, finden an den Wochenenden Umzüge statt. Bis Espéraza an den Aude … Was nach Hoffnung klingt, sieht eher nach Tristesse aus. Zumindest am Montag, wenn der sagenumworbene Sonntagsmarkt vorüber ist. Die Angaben bezüglich des kostenfreien Stellplatzes bei Osmand und aus dem Netz sind überholt. 5 EUR parken incl. Ver- und Entsorgung plus 55 ct./Person. 
Wider besseren Wissens sind wir also erneut auf der D118. LKW-Verbot. Na, es gibt ja die Ausnahme für lokalen Verkehr. Später kommt eine Baustellenumleitung hinzu. Das Bergsträßchen führt vom Audetal hoch hinauf durch wunderbare Landschaft. Verkehrsschilder weisen Schneekettenpflicht aus. Haben wir nicht. Ives Höhe erzwingt eine Umleitung in der Umleitung. Schließlich landen wir am Ziel in Matemale bei den Bains chaud. Geschlossen! Wollte ich wahrhaftig bei ca. 17º C und Wind in einem mäßig warmem Außenpool um die 25º C, planschen?
Weiter, N116, E09 über Bourg Madame und Puigcerda durchs Land der Katharer. Wegen der Verfolgung durch die Kirche verschanzten sich die Mitglieder der Glaubensgemeinschaft in Burgen und hinter Stadtmauern, die man auch heute noch vielerorts bestaunen kann. Missstände in der Kirche des Mittelalters wie Reichtum, Amtsmissbrauch, Korruption, also eine von ethischen Normen abweichende Lebensführung anprangernd, waren sie Ziel von Jagd, Folter und Mord https://www.burgen.de/frankreich/die-burgen-der-katharer/
Die französisch-spanische Grenze passieren. Nicht vertrauenserweckend klingt der kostenpflichtige Tunnel del Cadi der E09. Zudem versprechen die GIV4082, GI400, BV4031 wunderbare Gebirgskulissen. Einzig Schneefelder am Straßenrand und der Wetterbericht, Schnee bzw. Regen vorhersagend, vertreiben uns von den Höhen ins 1000m tiefer gelegene la Pobla de Lillet am Llobregat auf 900m Höhe. Kurz bevor die Dunkelheit den Blick für Landschaft und Straße nimmt, findet sich gegenüber vom Heliport ein netter Nachtplatz im Städtchen am Fluss.

30.10. – 02.11.2022 Uzès, im Department Gard Südfrankreichs https://de.wikipedia.org/wiki/Uzès, beheimatet knapp 8500 Seelen. Ehemals Sitz von Bischöfen und Herzögen. Heute pittoreske Kleinstadt. Ein Freilichtmuseum, in dem auch Ende Oktober Plätze und Gassen noch voller Menschen sind. Lebensfreude, Wohlergehen allgegenwärtig. Wohl nicht nur, weil die Inflationsrate mit 6,2 % deutlich unter dem EU-Schnitt von 10,9 % liegt https://de.statista.com/statistik. Die Reisekasse freut es. Wir lassen uns mitreißen vom Leben und leben lassen. Schlendern, schauen, Milchkaffee genießen, wärmende Sonne spüren. Touristen? Klar. Wie wir. Die Hauptsprachmelodie ist allerdings französisch. 
Wir wandern. Teils erleichtern steinige Stufen den Abstieg ins Tal des Alzon. Zunächst begleiten Sport-, Spiel- und Picknickplätze den Wanderweg. Später ist es die Ruhe im Flusstal, unterbrochen vom Rauschen der Blätter im Wind und dem Plätschern kleiner Wasserfälle. Rauf und runter, enge felsige Passagen, breite Wege mit wunderbaren Ausblicken in die Landschaft. Noch ist es sommerlich warm. Zurück in der Domaine belohnen wir uns mit einer kleinen Verkostung, trinken auf der Terrasse ein Glas unserer Favoriten, verstauen einige Liter in Ives Staukästen.
Sommières https://de.wikipedia.org/wiki/Sommières tut sich etwas schwer nach dem Kleinod, das wir zuvor mit Uzès entdeckten. Versorgungstechnisch bietet die 5T-Seelensiedlung jedoch alles was man braucht, incl. Waschsalon. Wir entscheiden uns gegen die kostenfreien Parkplätze am Fuße der Altstadt. Wählen die mit 5 € kostenpflichtige grüne Wiese, umgeben von Sträuchern und Büschen bei den Sportanlagen im Süden (Zufahrt nur über die D 6110 möglich!). Strom und Wasser kosten extra, Müllentsorgung ist enthalten.
Am 1. November sind die Gassen, durch die wir flanieren, recht leer, Geschäfte meist geschlossen. Vom Schloss hoch über der Stadt, dessen Baubeginn auf das 11. Jhdt. zurückgeht, verliert sich unser Blick in die weite Landschaft bis hin zu den Hügeln der Cevennen fern am Horizont.
Eine erwähnenswerte Besonderheit Sommières ist eins der größten Jugendradios Frankreichs, welches auf 102.9 FM mehr als 40 Livesendungen die Woche ausstrahlt. Hinter dem freien, nicht kommerziellen Radio stehen mehr als 70 Kinder und Jugendliche der Stadt. Unterstützt wird das Projekt von der Stadtverwaltung, Geschäfts- und Privatleuten. Chapeau!

26.10. – 29.10.2022 Nach Op und Reha zünden wir erwartungsvoll die 3. Stufe des Hüft-Resets. Das Ziel: Peu à peu Wiederherstellung vollumfänglicher Reisemobilität. Der Weg: kurze Etappen, für Jürgen kürzere Lenkzeiten, mehrmals täglich Spaziergänge, relaxen in heißen Quellen und Bädern Spaniens. Urlaubsmodus quasi vor der Haustür. Spart Wasser, Strom und Heizöl (s. hierzu: JL Juli 2022, Verbrauchsbilanz einer Reise). Die Hoffnung: Warmer, trockener Winter auf der iberischen Halbinsel; ab und an Reise- und andere Freunde treffen, weitgehende Rückgewinnung der alten Normalität. So das Programm für die nächsten Monate. Mal sehen, was das Leben daraus macht. Tankstopp in Luxemburg, 198,2 €/l, teuer, doch billiger als in D.
Erste Nacht in Ars s/Moselle, südlich von Metz am Fluss. Erstaunlich, welches Leben und pittoreske Attraktivität die Kleinststadt bietet. Von Buttercroissants aus der Bäckerei für 1,05 € ganz abgesehen. Wir gönnen uns einen Spaziergang entlang der Mosel, treffen Angler, Spaziergänger, Sportler. Und (restaurierte) Reste des Aquäduktes aus der Römerzeit, der damals Wasser nach Metz führte.
In Nuits St. Georges endet der zweite Fahrtag mit einem Pastis im netten burgundischen Städtchen, wo die Weine ganz besonders teuer sind. Besser als in anderen Regionen? Nein. Unsere Sicht. Mehr zum Anisschnaps https://de.wikipedia.org/wiki/Pastis

Die preiswerte Tankstelle bei Lyon ist ausverkauft. Für 1,61€/l passten Nachfrage und Angebot wohl nicht. Noch haben wir Diesel und meist ist Gasöl ja im Angebot. So füllen wir zunächst für 1,79 €/l später nochmals für 1,72 €/l auf. Die Beschilderung für die N7, die in den Süden führt, weist für uns undurchsichtige Tonnagebeschränkungen aus. Würden wir die Begrenzung auf 3.5t sogar von Autobahnen nicht seit langem aus der Heimat kennen, hielten wir es für einen schlechten Scherz. Doch so? Kommt die neue Normalität hier auch mit Verzögerung an? Bei Chanas übernachten wir an der Rhôneschleuse. Tags drauf springen wir auf die westliche Flussseite, wo uns die D86, N86, D6086, D982 ohne Risiko eines Verkehrsvergehens entspannt nach Uzès südwestlich von Orange bringen. Nebenbei lernen wir pittoreske Orte, trutzige Burgen und vielfältige Landschaften kennen. Die Domaine Saint-Firmin bietet fußläufig zum Städtchen einen Stellplatz nebst Entsorgung und Versorgung mit lokalen Spezialitäten wie Wein und Honig, anders als der Platz nicht zum Nulltarif.

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