Einige kurze Filme von unserer Reise; Update 09.02.2021 (klick hier):
Senegal
20.02. – 23.02.2021 Schöne Spazierwege. Durch Dünen, Gärten, am Strand entlang. Im sechs km entfernten Campement in Diembering treffen wir Heike und Frank mit dem Traveltiger https://www.travel-tiger.net. Während Minouk mit der läufigen Aster der Tigers tollt, sinnieren wir Zweibeiner darüber, dem Arrest zu entfliehen. Ideen? Mannigfaltig, doch bislang nur lose Enden. Sie zu einem Wegenetz zu verknüpfen fällt schwer. Nicht einmal die Himmelsrichtung ist klar. Unkalkulierbar und widersinnig die weltpolitische Lage, vor allem in Europa. Einig sind wir darin, Schaden zu nehmen wie Millionen anderer Menschen.
363 Tage Senegal. Zwiegespalten. Eingesperrt, nahezu völlige Freiheit. Sorgen und Schwermut, Leichtigkeit des Seins. Lüge und Wahrheit. Diebe, Betrüger sowie freundliche, hilfsbereite Menschen. Unerträgliches Wetter, wunderbares Klima. Logik und Instinkte fechten ungleiche Kämpfe. Die Waagschale neigt sich nach ´einem Jahr in Tibet´ in die negative Richtung. Wundert es? Soziale Deprivation erfüllt den Tatbestand der Folter. Weltweit!
Aufbruch. Nach Gambia, neuer Versuch. In Ziguinchor eruieren wir, dass eine Flussschifffahrt von Zig nach Dakar für uns keine Option wäre. Zum einen nimmt man keine Tiere mit, zum anderen sind Kabinen für die Obrigkeit reserviert. Im Auto nächtigen geht nicht, diese fahren im Schiffskeller mit. Ergo: entweder klappt die Fahrt durch Gambia oder wir müssen mal wieder 900 km außen herum. Westlich von Kataba 1, warum heißt ein Kaff so?, schlafen, oder auch nicht. Grübeln? Hat sich bislang nicht als Alternative bewährt. Erfährt trotzdem immer wieder eine Neuauflage.
15.02. – 19.02.2011 Tag um Tag warten auf die Cartes d’identité d´étranger. Der ´hilfreiche Senegalese´ macht Ausflüchte, webt Lügengespinste. Ja, wir sind einem Betrüger aufgesessen. Die zum Termin gelieferten. Certificats Residence sind ok, auch notwendig zum Erhalt der endgültigen Ausweispapiere, doch wertlos für einen Grenzübertritt. Nach aufwendiger Suche mit Hilfe Ortsansässiger finden wir ihn, hat er sich doch zuvor telefonisch verleugnen lassen. Durch massiven Druck gibt er die persönlichen Antragspapiere zurück, ergo: nichts geschah. Neben Geld ist Zeit verloren für den Gang durch die Instanzen zur Erlangung der Ausweise. Doch den zweiten Anlauf starten wir im Raum Dakar. Denn wir haben gelernt: In der Provinz geschieht nichts, s. Carnet, alle Dinge werden in der Hauptstadt beschieden; und: Selber schuld. Es gibt Dinge, die gibt man nicht aus der Hand, ist der Druck auch noch so groß und das Angebot zu verlockend. Wir suchen noch den Dorfchef auf, erklären die Sachlage, verdeutlichen unsere Einsicht, dass nur Gelegenheit Diebe macht, jedoch das betrügerische Verhalten des Mannes das Bild des freundlichen, vertrauenswürdigen Senegalesen Lügen straft. Er will sich der Sache annehmen. Inshallah, bzw. ´so Gott will´, unsere ´Handelspartner` sind Katholiken.
Kassensturz in Sachen Diebstahl, Betrug und Korruption während zwölf Monaten Senegal: rund 1000 €. Etwa 10% der Gesamtaufwendungen.
Fathima bringt Obst, Nüsse, Gebäck. Ich/M erzähle, dass wir Kabrousse verlassen. Tränen füllen ihre Augen. Wer wird nun ihre Ware kaufen? Wir seien doch beste Kunden. Eine der wahren Verliererinnen. In der Krise, im Bemühen um ehrliche Preise und ein wenig Verdienst.
Auch der Himmel hat Trübsal im Gepäck. Statt dem Blau der letzten Monate herrscht seit Tagen Novembergrau um uns herum. Verursacher sind wohl Saharastürme.
Aufbruch, noch einige Dinge erledigen: Vom französischen Gastgeber mit kleinem Präsent verabschieden, Wasser tanken, Vorratslager mit Lebens- und Genussmitteln füllen, zwei Paar Schuhe kaufen. Nicht dass ihr meint ich/M sei shoppen gewesen, Billigschlappen vom Straßenrand. Unsere Fußbekleidung löst sich zunehmend auf bei den Kilometern, die wir abspulen. Heute ziehe ich beim Neuerwerb mit Jürgen gleich! Wenig später stehen wir zwischen Gärten und Dünen bei Diembering. Strandspaziergang. Blasen! Scheiß´ Billigschlappen. Leider im Süden alternativlos. Frustfraß: Lasagne mit richtig viel Rindfleisch, selbst gemachter Tomatensoße und dicker Käsekruste, süffiger Roter aus Marokko. Kokosnussbällchen mit Yoghurthonigcreme … und morgen wartet ein würziger Rohmilchziegenkäse auf uns.
10.02. – 14.02.2021 Minouks Medikamente sind da. Großartig, wie uns Babacar Lam aus Kabrousse bei der Beschaffung helfend zur Seite stand. Ihn und Verena lernten wir im Juli letzten Jahres kennen und schätzen https://www.zimlammoringa.com. Wir erfahren von der schwierigen Situation, ihr Projekt und Moringa-Produkt, Tee und Puder vom Baum des Lebens, zu verkaufen. Effiziente Agrar- und Bioproduktion funktionieren gut, Abnehmer fehlen. Den Einheimischen fehlt entweder das Geld, der Glaube an Moringa Nébéday, oder beides. Weiße Abnehmer sind rar. Beim Einkauf in der Apotheke stolpere ich/M über ihr Erzeugnis. Chemie ist billig, Bio hochpreisig.
Das Carnet ist zwar nicht verlängert, jedoch besitzen wir eine Zollerklärung, mit der sich Ive auf unbestimmte Zeit bis zu maximal einem weiteren Jahr im Senegal aufhalten darf, so der Überreicher der Papiere vom Zoll. Die touristische Durchreise Gambias sei ebenso möglich lautet seine Auskunft. Wir werden es testen, demnächst.
Zuvor gönnen wir uns das Valentinsbüffet im Les Pecheurs https://www.villadespecheurs.com/hotel-cap-skirring-senegal.html um die Ecke. Drei Dinge beobachten wir, einfach zusammenzufassen „leben und leben lassen“. Zum Ersten: Begrüßt mit Prosecco, gefolgt von einer Weltreise in die Kulinarik sowie korrespondierender Weine und Disco bis weit nach Mitternacht. Zum Zweiten: Schwarz bedient, Weiß verdient. Zum Dritten: Die allermeisten Paare sind weiß, die wenigsten schwarz. Häufiger ist die Mischung, mal so, mal so, doch immer, so scheint es, junge schwarze Haut gegen altes Geld. Es eint der Glaube
…Yes, we were … Born to be alive
Time was on my side
When I was running down the street
It was so fine, fine, fine
A suitcase and an old guitar
And something new to occupy
My mind, mind, mind ….
Schwarz wie Weiß tanzen, springen, singen, kaum jemand bleibt auf den Stühlen! … Yes, we were … born to be alive, Helau und Alaaf! Im Vertrauen darauf, dass Jahrtausende alte Traditionen ein Stück Menschheitsgeschichte sind, die sich schwerlich austreiben lassen. Und das ist gut so, denn es wird eines der wichtigsten Gleichheitsprinzipien überhaupt ausgeübt, bis heute ein charakteristisches Merkmal des Karnevals https://de.wikipedia.org/wiki/Karneval,_Fastnacht_und_Fasching.
Gefühle fahren mal wieder Achterbahn. Das Festsitzen erscheint als Katastrophe, dann wieder bin ich froh über den Freilauf im Vergleich zur EU-Käfighaltung. Trauer überfällt mich ob der Ereignisse in D/EU…. Über das Leben, dass Kinder, Enkel und mein Vater gezwungen sind zu führen. Die Sorge über die anstehende nächste Regenzeit kommt auf… Ja, dann müssen wir halt wiedermal herauskrabbeln aus dem Tal der Tränen, essen gehen, in die Bar am Strand …
02.02. – 09.02.2021 Die telefonische Erkundigung nach Carnet und Pass im Zoll von Ziguinchor ergibt, die Dokumente seien da. In Dakar! Doch dort könne man sie aktuell nicht bearbeiten. Der Meister des Stempels sei krank. Corona. Nur er kann stempeln. So hoffen wir, dass mit seiner Genesung die Rückkehr ins Büro und unserer Dokumente einhergehen.
Im Casamance sollen Delfine und Manatis (Seekühe) leben. Frau sieht keine, mann zwei Zahnwale. Ansonsten beobachten wir beide zahlreiche Vögel, schräge und bunte im kleinen Ort! Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit,
das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.
Perikles. So nehmen wir uns die Freiheit und den Mut, nach Ziguinchor nun auch Ponte St. Georges ohne Papiere zu verlassen. Denn Samstag tritt in Cap Skirring die Musikgruppe Africa Tempo nebst den Artisten Hala Hala, Tingo Tingo und Sen Line auf. Und am Mittwoch sollen ja auch unsere Cartes d’identité d´étranger im nahen Kabrousse eintreffen. Der Eventrahmen ist schick, die gut besuchte Darbietung entpuppt sich eher als Essen untermalt von traditioneller Musik. Leider müssen wir vorzeitig gehen, da mich die ´Afrika-Krankheit` überfällt. Wie aus heiterem Himmel entgleist der Regelkreis des Organismus … Bei jedem von uns ist das jetzt zweimal mit leicht anderen Symptomen geschehen. Meist ist der Spuk nach 24h vorbei. So auch diesmal.
Die Tierklinik in Zig organisiert Minouks Medikamente nicht. Über verschiedene Personen, die jemanden kennen, der jemanden kennt organisiere ich/M den Transfer von Dakar nach Kabrousse. Morgen sollen sie hier sein.
Das Carnet ist laut Zoll gestempelt und unterwegs, mit etwas Glück sogar nach Kabrousse.
Die Cartes d’identité? Kommen, so Matthias, nicht wie in Aussicht gestellt, sondern irgendwann. Liegen in Dakar. Irgendwo.
Menschen, meist in Wut, nicht mehr weiter wissend, neigen manchmal dazu, Türen zuzuschlagen. So wie es derzeit weltweit geschieht. Die Senegalesen erlauben Fremden die Einreise mit der Cartes d’identité d´étranger nicht mehr. Ebenso entfällt Immobilienbesitz als Einreisegrund. Der freundliche Franzose, auf dessen Terrain wir wieder stehen, hat die Einreise nach dem F-Aufenthalt noch geschafft, seiner Frau, später unterwegs, verweigert man bislang die Aus- bzw. Einreise.
Zudem recherchieren wir, dass der Sonderfährverkehr zwischen Marokko und EU `bis auf Weiteres` eingestellt ist.
DID, der Meister des Holzes, bringt die für uns angefertigten afrikanischen Steckstühle, sehr schöne Handwerksarbeit. Eigentlich gedacht für den heimischen Balkon. Inshallah!
25.01. – 01.02.2021 Die provisorischen Cartes d’identité treffen ein. Damit erschöpfen sich die guten Neuigkeiten. Beim Zoll in Ziguinchor ist am 27.01. der Stempelverantwortliche zur Verlängerung des Carnets nicht im Dienst. In zwei Tagen wiederkommen. Ganz dumm. Am 29.01. endet die Gültigkeit des Dokuments. Jürgen siehts entspannt. Die Zollmitarbeiter sowieso.
Im Campement treffen wir auf Heike und Frank im Traveltiger. Heike gebe ich einen Korb, die mit mir ins Städtchen will, und unterziehe Ive einer Komplettsäuberung, derweil Rochana unsere Wäsche reinigt. Hatte sie das beim Besuch zuvor exzellent erledigt, scheitert sie nun im Besitz einer Waschmaschine. Spät nachmittags, ich hoffe schon auf den Stapel frischer, schrankfertiger Wäsche, stellt sich heraus: nichts ist geschehen! Die Maschine harrt der Dinge, noch nicht mal der Wäsche! Im Besitz der Transportsicherungen verfügt sie weder über Strom- noch Wasseranschluss. Jürgen und Frank kümmern sich, Rochana erhält eine Einführung in Maschinenwäsche und ich hoffe auf die Sonne, die unser einzig verbliebenes Spannbetttuch noch trocknen wird. 19:15 Uhr, ich verzeichne immer noch keine flatternde Wäsche auf der Leine, mache mich auf gen Maschine. Diese verkündet, dass sie noch ca. vier Stunden waschen wird!?! Rochana unterstreicht die Notwendigkeit mit der Aussage Wäsche nicht sauber! Nochmal waschen! Da ich ihre Schlafgewohnheiten kenne, früh ins Bett und früh wieder raus, ist klar: Sie wird die Wäsche nicht mehr aufhängen. Nach ca. acht Stunden Ive putzen habe ich gen Mitternacht da auch keine Lust drauf. Zudem zahle ich für den Service! Der Maschine entziehe ich den Strom, anders lässt sich das Programm nicht unterbrechen, Rochana ihre Waschkompetenz und mache meinen Unmut deutlich kund. Rochana kann es nicht fassen: Toubabs mit nur (noch) einem Spannbetttuch? Die haben doch immer alles und davon noch zu viel! Scheint mir jedoch zu glauben, denn nun bin ich im Besitz eines quietschrosa Spannlakens. Thirdhand. Spannlaken gibt es im Senegal nur aus Übersee!
Morgen früh mit trockener Wäsche zum Zoll aufbrechen: Keine Chance, die Nächte sind feucht. Aufgrund der lautstarken Diskussion im Waschkeller kommt Rochanas Bruder. Er kennt jemanden, der jemanden kennt, der beim Zoll arbeitet, der Stempelgewalt hat … der holt uns morgen früh ab und die Sache mit dem Carnet ist erledigt. Leider Fakenews. Derjenige kommt zu spät, kennt jemanden, aber der stempelt nicht, wir rennen, fahren vier Stunden von Büro zu Büro – vergebens. Oftmals darf ich/M unser Anliegen erklären. Kein Problem. Jedoch die in die maskenvermummten Bärte gemurmelten Antworten entziehen sich weitgehend meinem Verständnis. Ergebnis: Carnet sowie Jürgens Pass verschwinden in einen Umschlag, sollen Montag mit irgendwem nach Dakar, nur dort könne man das Carnet verlängern, irgendwann, irgendwie retour, inshallah! Frustriert, ohne Carnet und Pass zudem um einen satten Obolus ärmer für denjenigen, der jemanden kennt, der beim Zoll arbeitet … landen wir nachmittags wieder im Campement.
Heike registriert die miese Stimmung. Lädt uns zum Essen ein. Ein wunderbarer Eintopf aus edlen Weißfischen, Riesengarnelen, Nudeln, überbackenes Röstbrot; wir steuern Ziegenkäse und Rotwein bei. Zudem ein schön gedeckter Tisch, Stoffservietten. Balsam für strapazierte Nerven.
Aufbruch. Die Zeit bis zur Wiedervereinigung mit Carnet und Pass, hoffentlich, wollen wir nicht im Campement verbringen. Einkaufen. Zur Tierklinik. Unser Mittel gegen Sandfliegenmaden ist aus, gibt es nur im Raum Dakar. Man bestellt es. Das hörte ich in Kabrousse schon, ohne Resultat. Der Tierarztassistent diagnostiziert Minouks Beulen am Hinterlauf als fortschreitende Cysten. Spritzt Antibiotika und Vitamine gegen den Antibiotikastress, gibt ein Spray zur topischen Weiterbehandlung mit. Minouk war ein toller Patient, wahrlich patient … mit ein wenig Hilfe!
Nach Enampore zu den Impluviumhäusern der Diola im Feuchtgebiet des Casamance https://en.wikipedia.org/wiki/Jola_people führt eine breite, teils recht ausgewaschene Pistensackgasse. Die Gebäude haben ein im Zentrum offenes Dach, eine Art Atrium, Wassersammelstelle und grünes Refugium in der Regenzeit. Uns fehlt derweil der offene Blick auf die Dinge. Auch der überteuerte, staubige Parkplatz am Impluviumhaus scheint ungeeignet, die Zeit bis zum Erhalt der Papiere zu überbrücken. Wir suchen weiter. Durchqueren das Königreich Oussouye. Auf eine Audienz bei seiner Exzellenz verzichten wir. Uns steht nicht der Sinn nach Obrigkeit, auch wenn der Herrscher maßgeblich Anteil an der Lösung des Casamancekonflikts gehabt haben soll. Mlomp, bekannt für seine zweistöckigen Häuser, passieren wir ebenfalls nur. Es mag sich um architektonische Leistungen handeln, aus Lehm mehrstöckig zu bauen. Mich berührt es nicht.
Am Pointe St. Georges endet die Stellplatzsuche im Wendehammer der Piste am breiten Casamancestrom. Kaum dass wir stehen kommt Eric. Brauchen wir was? Essen? Schnell sitzen wir im Kreise der großen belgisch-senegalesischen Familie um die Riesenschüssel. Eingeladen. Abends kommen gegrillte Riesengarnelen, Salat und Pommes frites auf den Tisch. Gegen Bezahlung. Eric ist schließlich Restaurantmanager. Musik, lachen, tanzen … Erics Sohn lässt mich seine kleine Tochter halten. Das etwa einjährige Mädchen lächelt mich an. Ich weine. Das erste Mal unterwegs. Raub der Menschlichkeit, des grundsätzlichsten menschlichen Grundwertes, ist eins der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Egal mit welchen Argumenten Politiker ihr Handeln zu rechtfertigen versuchen.
16.01. – 24.01.2021 Wenig geschieht in Kabrousse. Elf Monate im Senegal. Warten auf die Cartes d’identité d’étranger. Assoziationen an ´Sieben Jahre in Tibet´ und ´Warten auf Godot´ kommen auf. Ansonsten vertreiben wir uns halt so die Zeit. Sind im homeoffice. Jürgen lernt französisch. Ich treibe den Gedanken voran, aus dem Blog ein Buch werden zu lassen. Mal sehen was aus unseren Bemühungen wird. Lange Spaziergänge, etwas biken, schwimmen. Schwatzen mit den Einheimischen. Man kennt uns, nicht selten ertönt der Ruf Hallo Marion. Hin und wieder ein Bier, Apéritif, Digestif oder ein Essen am Strand. … Ein paar Fotos haben wir für euch!
24.01.2021 Wenig geschieht in Kabrousse? Mehr als uns lieb ist. Es brennt. Ein Anwesen auf der Piste gegenüber steht in Flammen. Lichterloh. Feuerwehr ohne genügend Wasser. Verantwortliche ohne Phantasie und Strategie. Grundlage für katastrophale Entwicklungen. Nach einer knappen Stunde greift das Feuer über die Piste hinüber auf das ca. 100m entfernte Haus bei uns nebenan. Gasflaschen explodieren immer wieder. Ive wäre abfahrbereit, doch der Wind steht für uns meist günstig. Selten dreht er in unsere Richtung. Ein Funke würde genügen, alles ist völlig ausgedörrt. Nach zwei Stunden sind beide Gebäude Ruinen. Die Flughafenfeuerwehr aus dem nahen Cap Skirring rückt an – viel zu spät. Die Katastrophe nahm bereits ihren Lauf. Soweit wir es beurteilen können kamen Menschen nicht zu Schaden.
06.01. – 15.01.2021 Die Cartes d’identité d’étranger sind beantragt. Aus D konnten mit Hilfe netter Menschen schnell die polizeilichen Führungszeugnisse beschafft werden. Ein gute Dienste leistender Senegalese entschwindet mit den Unterlagen, Geld und unserer Hoffnung auf ein Wiedersehen mit den ausgestellten Papieren. Auch wenn die Bediensteten der deutschen Botschaft vor geraumer Zeit dem Unterfangen äußerst skeptisch gegenüber standen, sind wir guter Dinge. Was bleibt uns?
Zudem ergibt sich, dass wir in Marokko jemanden kennen, der jemanden kennt, der den Vize des Honorarkonsuls in Agadir kennt und der meint, eine Durchfahrt durch das Königreich würde uns nicht verwehrt! Scheinbar öffnen sich endlich doch mal wieder Türen.
Mit den guten Nachrichten im Gepäck starten wir ins Wochenende. Am Maya Plage, ca. 13 Km nördlich von Kabrousse, treffen wir uns mit Heike und Frank, die uns vor ca. sechs Monaten in Palmarin begegneten. Andere Blickwinkel, neue Aspekte des Reiselebens, ein Meer, das sich um das Cap Skiring etwas rauher gestaltet. An der Bar des gleichnamigen Hotels gibt es eiskalten Caipirinha unter Palmen. Den gönne ich/M mir gleich als Apéritif und Digestif. Auch der Milchkaffee tags drauf im Gartenrestaurant am Dorfplatz von Djembering, mit Milchpulver und viel zu süß, mundet wunderbar. Denn ich spüre Leben um mich herum. Menschen sitzen unter dem riesigen, Schatten spendenden Urwaldriesen. Bieten ihre Waren an, rasten, schwatzen, Reste einer Feier vom Abend zuvor werden weggeräumt.
Zurück nach Kabrousse mit leerer WC-Kassette, vollen Wassertanks und am Automaten gefüllter Geldbörse. Der Schneider bringt Jürgens neue Hose. Die Obst- und Gemüsefrauen kommen. Der Fischer preist Langusten an … déjà vu… wenig geschieht in Kabrousse.
Minouk legt Veto ein: Leute! Zum Tierarzt musste ich! Rassehund beim Buschdoktor! Hab´ das Impfen Gott sei Dank überlebt! Und endlich hatte meine Regierung mal ein Einsehen. Sie haben mich von der Fischplatte, die der Strand hier jeden Tag bietet, mal in Ruhe genießen lassen. Also, mit dem Sushi, da hab ich es ja nicht so. Aber die von der senegalesischen Sonne und dem salzhaltigen Wind getrockneten Fruits de mer, hhmm sag´ ich euch! Ein Gedicht.
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