Im Folgenden einige Movies auf denen ihr unsere Reise als bewegte Bilder erleben könnt. Bitte einfach anklicken, die Qualität ist systembedingt eher bescheiden.
Datum: 04.12.2018
Marokko Fähre Ankunft (7,6MB; 105sec)
Datum: 06.12.2018
Marokko Markt-Durchfahrt(12,9MB; 177sec)
Datum: 08.12.2018
Seidenspinnerei in Meknes(7,2MB; 27sec)
Datum: 11.12.2018
Piste bei Guercif (P5424)(8,5MB; 118Sec)
Datum: 20.12.2018
Erg Chebbi Ostumfahrung(15,1MB; 210sec)
Datum: 28.12.2018
Sandpiste hinter Merzouga(8,8MB;121sec)
Datum: 28.12.2018
Highspeed hinter Merzouga (9,4MB; 131sec)
Datum: 29.12.2018
Piste Merzouga Zagora (13,8MB; 189sec)
Datum: 31.12.2018
Silvester in Zagora (11,5MB; 43sec)
Datum: 09.01.2019
Piste Oued Draa (10MB; 138sec)
Datum: 19.01.2019
Crossing the Oued (13,5MB; 187sec)
Datum: 21.01.2019
Plage Blanche, Strassenbau (13,3MB; 185sec)
Datum: 07.02.2019
Die Minna als Pistensau(11,7MB; 161sec)
Marokko
Unser persönliches Spotlight
Gast-freundliche Menschen, Händler mit zunehmendem Verständnis für die Belange von Touristen und abnehmender Aufdringlichkeit gegenüber 2005/2008. Sehr selten hatten wir das Gefühl, nicht willkommen zu sein. Meist erscheint das Land liberal. Streng muslimisch gekleidete, verschleierte Frauen sind seltener im Straßenbild anzutreffen als mancherorts im christlichen Abendland. Oftmals wirkten die Lebensumstände der Menschen einerseits einfach bis ärmlich, andererseits machten sie aber auch den Eindruck, ruhiger und ohne Hektik zu leben, „schneller, höher, weiter“ wirken fremd. Kinder sind im Vergleich zu D weniger Armutsrisiko, sondern wohl eher Reichtum. Auch der Staat scheint zu wissen, dass sie die Zukunft des Landes repräsentieren. Nach dem Attentat mit islamistischem Hintergrund bei Imlil war die Polizei noch intensiver auf die Sicherheit ausländischer Touristen bedacht, was das freie Stehen teilweise einschränkte.
Diesel kostete je nach Region zwischen 65 und 90 Ct.. Gemüse war sehr preiswert, meist von ausgezeichneter Qualität, Quantität eingeschränkter als in EU; Fleisch hinsichtlich Angebotspalette und Qualität meist besser als in EU/D und von ähnlicher Preisgestaltung. Wurstwaren, Käse, Milchprodukte sprechen wir nicht drüber….selbst größere Supermarktketten waren vergleichsweise schlecht bestückt; Alkoholika dito auch wenn marokkanischer Wein und Bier sehr gut schmecken.
Zunehmend waren Pisten asphaltiert, aber es war genügend Raum, sich auszutoben, vornehmlich im dünn besiedelten Süden. Weißware und Offroader kommen also auf ihre Kosten bzw. zu ihren Zielen. In den rund 2,5 Monaten hatten wir phantastisches Wetter, haben uns aber bewusst meist vom kalten Ozean und den hohen Gebirgen fern gehalten. Die Sonne ging durchweg 1,5 bis 2 Stunden später als in D unter.
Der König hat den Verkauf von Plastiktragetaschen verboten, entsprechend wenig(er) sieht man in Bäumen und Sträuchern flattern. Weitgehend unverändert stellt sich uns die Gesamtmüllsituation dar. Zurück in EU stellen wir allerdings sehr schnell fest, dass sich die Menge an Müll, die wir produzieren bereits in zwei Tagen auf mehr beläuft als in MA in einer ganzen Woche.
Abschließend einige praktische Anmerkungen:
– zum Mobilfunknetz
Gleich im Hafen sprach man uns durch Vertreter der Firma inwi an, SIM-Karte und Guthaben des Anbieters zu kaufen. Wir machten sehr negative Erfahrungen damit. Je weiter man sich von den großen Städten im Norden entfernt, umso schlechter war die Abdeckung. Weiterhin war ein Aufladen des Guthabens nach 4 Wochen nicht möglich, wir kauften Aufladekarten, diese wurden aber nicht akzeptiert, da angeblich ‚invalid‘. Wir mussten während der Reise auf Maroc-Telecom umsteigen. Etwas teurer in der Anschaffung, aber wesentlich bessere Abdeckung. Das Aufladen war leider nur telefonisch möglich, wir haben aber immer einen freundlichen Marokkaner gefunden, der das für uns erledigte.
– zur solaren Energieversorgung (Panel)
Wir hatten immer genügend elektrischen Strom, ohne jemals an‘s ‚Festnetz‘ zu gehen. Unser Panel hat nur 235 Watt, aber die marokkanische Sonne schien so zuverlässig, dass niemals ein Engpass entstand. In den ca. 70 Tagen haben in Summe etwa 50 kWh erzeugt. Wobei die Kapazität unser Speicherbatterie der limitierende Faktor war, Sonne und Panel hätten mehr geleistet. Wir werden in Zukunft einen elektrischen Wasserkocher verwenden, um so die Sonne noch besser nutzen zu können und unseren Gasvorrat zu strecken.
– zur Versorgung mit Flaschengas
Wir fanden sowohl bei Meknes (Lat. 33.82596 Lon.-5.51522), als auch bei Marrakech (Lat. 31.72972 Lon.-8.09444) jeweils eine Abfüllanlage für Gasflaschen. Dort wurden auch deutsche Flaschen (5 und 11 kg) gefüllt, Preis etwa 1,3 Euro/kg.
09.02.-12.02.2019 Uns packt der Reisefrust. Die USA-Visa sind in den Pässen, die Geldfieberimpfung intus, Ive zur Verschiffung gebucht und nun stellt sich heraus, dass die Angaben von Seabridge zu den Direktflügen D – Halifax nicht (mehr) stimmen. Es gibt Zwischenstopps in GB bzw. IRL, was an sich kein Problem wäre, denn die Stopps sind lang und so wäre die Transportdauer für Minouk je Flug entsprechend kürzer. Aber: In beiden Ländern werden keine Hunde angenommen bzw. abgefertigt. Alternative Flüge gehen von Frankfurt über Toronto nach Halifax, das erhöht die Gesamtflugzeit deutlich und der erste Flug dauert bereits 8,5 h. Auch ist eine Buchung incl. Anschlussflug nicht möglich, der Hund muss „ausgecheckt“ werden und wieder ein. Das bedeutet mindestens eine Übernachtung mit Hund in Toronto? Sehen wir von den Kosten mal ganz ab. Umfassende Recherchen ergeben, dass die großvolumigen Versprechen verschiedenster Airlines „Bei uns sind ihre Haustiere Gäste“ sich bei der Nagelprobe häufig als Luftblasen entpuppen. Geht nicht, gibt es! Unser Wunsch, Fernreisen mit Hund zu unternehmen und gleichzeitig die Option zu Heimflügen zu haben, stellt sich als kaum realisierbarer bzw. zumutbarer Aufwand dar, unkalkulierbarer als Visabeschaffungen für die Stans. Unser Traum von Kanada nach Feuerland zu reisen platzt! Erstmal, mal schauen welche Tür sich öffnet, nachdem sich diese geschlossen hat.
Auf dem Camping Zerhoun Bellevue putzen und checken wir Ive nach den langen Sandpassagen, kleine Wäsche und duschen sind auch angesagt, Spaziergänge mit Minouk durch die wunderbare Landschaft des Mittleren Atlas, Staunen über Teppiche wilder Orchideen, die sich unter Oliven und Johannisbrotbäumen ausbreiten, es grünt und blüht um uns herum. Nach dem Hochsommer der Wüste sind wir nun im Frühling angekommen. Jürgen grillt, wir bekommen Besuch von Klaus, der Ive erkennt, ihn und seine Frau haben C&A auf dem Baltikum kennen gelernt und sind jetzt hier mit ihnen verabredet; gegen Abend begrüßen wir uns herzlich. Was ist die Reisewelt doch für ein kleines Dorf! Zum Frühstück kommt der obligate Souvenirverkäufer…..
Auch die Betas werden mal wieder frei gelassen. Kleinste Sträßchen, bergauf, bergab, herrliche Blicke auf Moulay Idriss (s.04.12.-07.12.2018, oder schaut bei Wiki nach für mehr Infos).
Im Rifgebirge erinnert die Landschaft u. a. an die Toscana, wenn die zahlreichen lächelnden Gesichter und winkenden Hände nicht wären. Ein wunderschönes kleines Sträßchen bringt uns oberhalb des Stausees Al Wahda. Nahe der Staumauer finden wir einen wunderbaren Platz mit Panoramablick, der Reise- und Recherchefrust dauert an, verschärft sich. Zu allem Überfluss klopft spät abends die Gendarmerie an die Haustür. Zu unserer Sicherheit können wir nicht stehen bleiben. Der Platz ist zu gefährlich. Hinweise auf dunkle Straßen und Alkoholgenuss werden nicht akzeptiert. Es seien nur drei Kilometer bis zu einem sicheren Aufenthalt. Diesmal gelingt es uns nicht, uns aus der Situation heraus zu quatschen, wir stehen auf dem Schießplatz der Armee! Also einpacken, die Gendarmerie eskortiert uns, auf dem Truppenübungsplatz verfährt sich der Gute, Jürgen dreht eine Ehrenrunde, aus den drei Kilometern werden 14. Wir landen in einer Gasse direkt an der Hauptstraße nach Ouazzane. Straßenlärm, bellende Hunde, klappernde Mülleimer, alles pour notre Securitée. Es ist unser Platz Nr. 100 auf der Winterreise, entschuldigt die schlechte Fotodokumentation. Frei nach dem Motto ´schlimmer geht immer´ bin ich gespannt, was kommt.
03.02.-08.02.2019 In Rissani ist u.a. am Sonntag großer Markt. Wir tauchen ein in ein Marokko, das auf uns traditionell, konservativ islamisch wirkt. Menschen reagieren ablehnend bis aggressiv auf Fotos; Frauen waren bislang meist unverschleiert und in farbenprächtige, reich verzierte Tücher gehüllt, hier trägt frau das ´große Schwarze´, will heißen ist oftmals von Kopf bis Fuß in dunkle Tristesse gehüllt. Auch die – älteren – Herren stehen Westkleidung, so scheint´s, ablehnend gegenüber. Wir finden den Eselparkplatz, manches Tier erregt Mitleid, Jürgen kauft Schuhe, Alex geht zum Friseur, Christiane und ich kümmern uns um das leibliche Wohl.
An der Source bleu de Meski verbringen wir den letzen gemeinsamen Reiseabend mit C&A. Der in der Palmenoase des Ziz gelegene Platz, von einer Quelle durchflossen, die zu einem Schwimmbad aufgestaut ist, hat, leider wenig genutztes, Potential. Alles wirkt etwas ungepflegt, das Verhältnis von Touristen zu Händlern ist ungünstig, für beide Seiten unbefriedigend. Man ist aufdringlich freundlich und für uns wird auf Anfrage eine äußerst schmackhafte Hähnchen-Tajine zubereitet.
In der Nacht sinkt die Temperatur auf den Gefrierpunkt. Die Würselner fahren wie geplant nach Osten; wir beschließen, uns am Südrand des Atlas entlang durch das Vallée du Dades nach Westen zu arbeiten. Während auf den Höhen weißes Zeug glitzert, man nennt es wohl Eis und Schnee, blühen im Dadestal die Ostbäume. Wir erkennen die Gegend sowie die Städte Tinerhir, Boulmane, Ouarzazate kaum wieder. Seit unserem Besuch 2005 hat eine rege Bautätigkeit stattgefunden. Viel – touristische – Infrastruktur ist entstanden. Die Wege in die Schluchten des Todhra und Dades sind wohl asphaltiert, einzig die Querung zwischen beiden noch Piste, für uns mit 2800m zu hoch. Ihr erinnert euch: keine Heizung! Doch so ganz wollen wir nicht auf einen Tripp in die Berge des Atlas verzichten. Von der RN9 biegen wir ab, fahren durch das Tal des Ounila. Beim ersten Besuch in Marokko haben wir uns die 60 km lange, enge, steile Piste über Aït-Benhaddou und Telouèt bis zum Fuße des Tizi-n-Tichka mit den Bikes hart erarbeitet. Bei Gegenverkehr mussten wir die Dickschiffe in den Berg kippen, damit eine Passage möglich war. Heute ist die schmale, asphaltierte Strecke sogar mit Ive recht entspannend. Bis zur Kasbah Aït-Benhaddou, die UNESCO-Status hat, herrscht reger Tourismus. Restaurants, Hotels, Campingplätze, Souvenirläden reihen sich aneinander. Dann wird es ruhiger. Die Kasbah von Telouèt fristet ein eher stiefmütterliches Dasein, war sie doch die Residenz des Berberfürsten Pascha Thami El Glaoui, dessen bis Marrakesch reichende Herrschaft auf seiner Kooperation mit der französischen Besatzungsmacht sowie der Kontrolle des Handelsweges über den Tichka-Pass fußte. Dies nimmt das arabisch stämmige Herrschaftshaus bis heute Übel und gibt keine Gelder für die Erhaltung des Kleinods, das mit den Einahmen aus Eintritt und Führungen kaum zu erhalten ist. Kurz, informativ und freundlich ist die Führung, bleiben wollen wir nicht, sondern noch einige Höhenmeter abbauen. Das misslingt völlig, wir landen auf dem Tichka-Pass, klettern auf der engen Straße bis zur Passhöhe in 2260m. Auf der anderen Seite geht es, wie zu erwarten, runter – jedoch entpuppt sich der Abstieg als sehr aktive Baustellenpiste, mit oftmals einspuriger Verkehrsführung und regem Schwerlastverkehr zur Baustellenversorgung. Sinnvoll und gut, dass man den Pass verbreitern will, er ist ein Nadelöhr, aber das muss doch nicht ausgerechnet jetzt sein! Quälend langsam verlieren wir Meter um Meter. Nach Sonnenuntergang wird das Tal endlich weiter und an einer Tankstelle mit Hotel/Restaurant beenden wir bei Touama an der RN9 den Fahrtag, der Nachtwächter bekommt 5 DH, alles ist gut!
Die verbleibenden 60 Km bis Marrakech sind schnell abgespult. Unweit des Bahnhofs parken wir Ive, gehen zu Fuß ins Zentrum, verzichten auf eine Führung, erlaufen uns Medina, Suqs, Parks… lassen das bunte, quirlige, teils auch hektische Treiben in der grünen Stadt auf uns wirken, kaufen frisch gemahlenen Zimt für weniger als einen Euro (ca. 150 g), trinken auf dem Jemaa el Fna einen Kaffee, wehren zahlreiche Souvenirverkäufer sowie Schlangenbeschwörer ab, Minouk ist dabei sehr hilfreich. Ursprünglich ein Karawanenlagerplatz avancierte Marrakech zu einer der vier Königsstädte, ist neben Agadir die von Touristen meistbesuchte Stadt und stellt eine Melange aus Tradition, Moderne und Menschen verschiedenster Abstammungen dar. Vielleicht doch noch eins zur Kultur: Nahezu jeder Herrscher ließ die Paläste seiner Vorgänger abreißen. Hier gibt es mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Marrakesch Nach 15 Km Fußmarsch sind wir müde. Wir beschließen am Straßenrand zu übernachten und im La Brasserie ein eiskaltes Bier zu trinken, drinnen natürlich, auf der Terrasse ist Alkohol verboten, dafür darf ich drinnen rauchen – ich liebe dieses Land!
Bei Afriquia-Gaz an der RN8 wird unsere Gasflasche gefüllt, wir genießen noch einmal die Fahrt durch die Stadt und schon ist auch Marrakesch für uns Geschichte. Nach Fes und Meknes war sie unsere dritte Königsstadt des Landes, bisheriger Favorit: Meknes.
Entlang der Ausläufer des Mittleren Atlas geht´s weiter nach Norden. Die Höhen und das Skigebiet Mischliffen lassen wir rechts liegen und landen westlich von Volubilis inmitten von Olivenhainen auf dem Camping Zerhoun Bellevue, ein netter kleiner Platz mit ebensolchen Parzellen. Da er weit davon entfernt ist voll zu sein, ist das kein Problem. Camping? Ja, wir suchen etwas Ruhe vor Jungs, die Minouk als Objekt für ihre Mutproben ansehen, Polizisten, die nervös und übereifrig bemüht sind, sich um unsere Sicherheit zu Sorgen, Menschen, die uns etwas verkaufen wollen….
Einschub 07.02.2019: majuemin aus Sicht von Birgitta und Christiane; Danke euch für die Fotos!
29.01.-02.02.2019 Entlang des Vallée du Drâa führt uns die Straße der Kasbahs wieder ins Tafilalt. Magisch zieht uns die Wüste an und erneut finden wir Sonne, Wärme, Wind-Stille… gut war die Entscheidung gegen Atlantik und Hochgebirge. Á pros pros… ich/Marion will euch ja nicht mit immer wiederkehrenden Landschaftsbeschreibungen langweilen, aber ich muss mich wiederholen: Die Vielfalt der Gebirgszüge sowie der Berge, die wir passieren, ist schier überwältigend. Teepause am Dayet Sri, Nachtlager im Oasen-Dorf Hassilabied und schon sind wir auf der Piste zur Ostumfahrung des Erg Chebi und…… verfahren uns! Statt der festeren, steinigen Strecke driften wir auf die kurvigen Sandpassagen ab. Oftmals fürchten wir, dass es für die Minna nicht mehr weiter geht. Doch Alex manövriert sein Gefährt mit Bravour hindurch. Angekommen am Platz mit Blick auf die Grand Dune spurtet Minouk wie gewohnt in die Dünen und wird gleich von „unserem“ Berber Omar erkannt. Er freut sich, uns wiederzusehen, begrüßt uns herzlich und lädt zum Essen ein. Während Politiker unseres Heimatlandes damit beschäftigt sind, Reisewarnungen für Marokko auszusprechen, erfahren wir orientalische Gastfreundschaft. Omar holt uns ab und Jürgen lenkt Ive mit seiner Fracht an die Grand Dune in´s Night Sahara Camp, wo Omar arbeitet. Zur Begrüßung gibt es traditionell Tee; da gegenwärtig keine Touristen im Lager sind, hat Omar für uns heiße Duschen in den wunderschön eingerichteten Berberzelten vorbereitet, liebevoll deckt er den Tisch und sein Freund ist für das Menü zuständig: gemischter Salat, Hähnchen-Tajine, Mandarinen, Kaffee…. Abends bringen unsere Gastgeber Feuerholz, zu sechst genießen wir das wärmende Berber-TV sowie den phantastischen Sternenhimmel, der sich in weitem Bogen über uns spannt. Wer keine neue Geschichte zu erzählen weiß, muss Holz suchen 😉 Nicht unerwähnt soll bleiben, dass Omar uns das eine oder andere Souvenir verkauft und auch der Tauschhandel blüht.
Ein wenig schaufeln, abschleppen und die Ostumfahrung des Erg Chebi ist geschafft!!!
24.01.-28.01.2019 In Tata kauft Jürgen eine Sandschaufel, wollen wir doch mit Alex, Christiane, Namkha und der Minna (711 D) ins Erg Chegaga fahren. Der Weg zum Treffpunkt in Foum Zguid führt durch uns bekanntes Terrain. Aber ich/Marion habe den Eindruck, dass sich die Landschaft in umgekehrter Richtung noch phantastischer darstellt. Bergwelt von bizarrer Schönheit, Einsamkeit; Städte wie Tata, die uns mit ihrer Lebendigkeit und kulturellen Vielfalt in den Bann ziehen. Europäer, Araber, Berber, Haratin (Nachkommen ehemals versklavter Schwarzafrikaner), lächelnde Gesichter vor allem von Kindern und Jugendlichen. Nach kurzer, herzlicherBegrüßung quälen wir uns noch die 25 Km Wellblechpiste Richtung M´Hamid und werden mit einem wunderbaren, savannenartigen Nachtplatz belohnt. Ein kleines Schwedenfeuer, gemeinsames Abendessen, Zeit zum erzählen. Zum Frühstück kommt Besuch aus Deutschland und Frankreich, u.a. Nachbarn von Alain und Claude Isambert, die wir auf der >GoEast-Reise kennengelernt hatten und zur Zeit in Kambodscha touren. Wir bestellen Grüße. Was ist die Welt doch klein!
Mit Grinsen im Gesicht fliegen Christiane und ich/Marion über den Lac Iriki dem Erg Chegaga entgegen. Die Minna kommt auch in den weicherenSandpassagen gut mit. Bei der Anfahrt zum von uns gewählten Nachtplatz findet sie jedoch ihren Meister. Wir buddeln und ziehen – das heißt Ive zieht– und beschließen: Es ist zu mühsam, nur für den Stellplatz die Schaufel-, Sandblech- und Zugaktion länger auszudehnen. Vor den großen Dünen bleiben wir stehen, 74 Km sind geschafft, wir gönnen uns einen Ruhetag. Lagerfeuer, gemeinsames Abendessen, Zeit zum erzählen… kennt ihr schon. Ca. 18 Km wäre die Sandpassage durch den Erg, 3m lang sind unsere Sandbleche: Wir wählen die am Jebel Bani entlang führende Piste P1522. Das hat den Vorteil, dass Sandschaufel sowie Abschleppseil im Keller bleiben und Jürgen und ich einen uns unbekannten Teil des Iriki Nationalparks sehen. Die L´Oasis sacrée d´oum Lâalag, an der alten Karawanenstrecke nach Timbouktu nahe der algerischen Grenze gelegen, ist Kulisse für unsere Teepause. Nach altem Volksglauben wacht eine Seele über das Heiligtum Wasser! Nach karger Steinwüste und schier endlos erscheinender Hochebene kommt Grün ins Bild, üppige Blütenpracht bezaubert; im Akazienwald mit Blick auf die Lichter von M´Hamid finden wir einen wunderschönen Nachtplatz. Beim Frühstück donnern die Motorengeräusche von Quads aus dem 15 Km entfernten Dorf herüber. Eine wenig sensible Rennleitung sowie die Rallyeteilnehmer scheinen sich unbeliebt zu machen und auch unter denDorfbewohnern Unfrieden zu stiften, gibt es ja Einzelne, die an der Veranstaltung verdienen. Reisende auf der Flucht von dort wissen dies zu berichten.
Wieder in Zagora testen wir den Camping Sindibad: heiße Duschen top, sehr funktionell, Optik nicht ganz so doll, besser als umgekehrt. Es gibt eine einzige Waschmaschine, keinen Trockner, ebenso fehlen Trockenmöglichkeiten. Fazit: Besser als Oasis Palmier, aber auch noch verbesserungsfähig. Der schöne Platz liegt in der Stadt an den Oasengärten.
@ Christiane, Alex: Es war ein toller Abend im Fibulé du Draa, ein herzliches Danke schön!
@ Birgitta, Rainer: Euer Roter ist phantastisch, ebenso der Ziegenkäse! Lieben Dank.
19.01.-23.01.2019 Wir verlassen die Quelle bei Fask durch´s Bachbett: 32° Steigung, 42° können die Autos – meist mehr als der Fahrer ;-). Die Wahl ist gut, die Steigung schnell gemeistert und dokumentiert – sieht auf Fotos bzw. im Film immer so harmlos aus – die anschließende Piste viel besser und kürzer als die vom Hinweg. In Guelmim noch schnell einkaufen, da entpuppt sich der Supermarktparkplatz als Treffpunkt von Reisenden und Overlandern, auch die Pistenkuh ist dabei. Also nix mit schnell, erst mal Tee trinken und schwatzen. Der Weg zum FBJ ist ja nicht weit, die Piste zudem nur kurz. Das Fort Bou-Jerif, 1935 von den Franzosen erbaut, ist heute nur noch historische Ruine. Dicke schwarze Wolken vertreiben uns gen Abend vom schönen Stellplatz direkt am Fluss, wollen wir doch nicht zu den Deppen gehören, die in der Wüste absaufen! Und in der Tat, nachts regnet es. Das Wasser flutet den Stellplatz zwar nur geringfügig, aber die Auffahrt verschlammt und der Wassertanker wird vom Bagger gerettet. Die Gegend wird in einigen Blogs als Giftschlangeneldorado gehandelt. So bin ich/Marion dankbar für den kühlen, teils verregneten Tag, der erste in Marokko. Beim Spaziergang halten wir Minouk sicherheitshalber davon ab, auf jeden Busch zu klopfen und den Bewohnern Hausräumung anzudrohen.
Auch die 50 Km Piste vom FBJ zum Einstieg in den Plage Blanche fahren wir mit Rainer und Birgitta. Eine wunderbare aber auch anspruchsvolle Tour für Mensch, Tier und Material, bei der zum ersten Mal mit Ive auf Reisen „Straßenbauarbeiten“ erforderlich werden. Vor einer Engstelle entlang eines der zahlreichen Oueds halten wir an. Ganz Mädchen meine ich: geht nicht, zu schmal. Jürgen ist unsicher, Rainer versucht es. Das rechte Vorderrad des LKW drückt den Hang ins Bachbett, das Hinterrad legt noch eins drauf. Kühler Kopf und beherzter Gasfuß bringen Rainer knapp auf sicheres Terrain. Für uns ist die Engstelle jetzt ganz klar unpassierbar. Trennen sich hier unsere Wege? Ist die Passage durch das felsige Flussbett evtl. eine Alternative? Wir füllen es mit Steinen aus, Rainer findet dabei einen Skorpion, wie gut, dass wir Schutzhandschuhe tragen. Zur Verbreiterung des Durchstiegs wird noch ein Erdhügel abgetragen und schließlich lotst Rainer Jürgen im Schritttempo durch das Felsbett auf die andere Seite. Jetzt noch den Abbruch des alten Pistenverlaufs mit Steinen markieren und weiter geht’s. Nach vier Stunden Fahrt stehen wir am Atlantik kurz vor dem legendären Plage Blanche. Jürgen stellt fest, dass er bei der Flussbettaktion seinen Ehering verloren hat, traurig, aber es hätte schlimmer kommen können und so genießen wir trotzdem Sundowner und Lagerfeuer, das Rainer im heftigen Wind entfacht. Der Ozean benimmt sich wie gewohnt: laut und stürmisch. Die ganze Nacht zerrt er an den Planen, Gurten, am gesamten Auto und an meinen Nerven. Die letzten Kilometer bis zum legendären Plage Blanche sind tags drauf schnellt abgespult, ein schönes Stückchen Marokko. Die Offiziellen teilen uns sofort, ganz klar und unmissverständlich mit, dass hier übernachten verboten ist; nach mehreren Diskussionsrunden haben sie dann doch ein Einsehen. Wir dürfen bleiben, genießen den letzten Tag mit Birgitta und Rainer, gönnen uns wieder mal auch wochentags den Sundowner, Rainer macht Lagerfeuer. Am Morgen trennen sich unsere Wege für diese Reise: Macht´s gut, spannende Reise, wir sehen uns!
Knapp 500 Km über Asphalt ist Foum Zguid im Nordosten unser Ziel, um Alex und Christiane zu treffen und gemeinsam nochmals in das Wüstenmeer einzutauchen. Das liegt uns mehr als der kalte, stürmische Atlantik. Abwechslungsreiche Bergwelten, leuchtend grüne Getreidefelder, Blüten in lila, gelb und weiß malen wunderbare Landschaftsbilder. Von Bouizakarne bis Icht ist das Asphaltband schmal und ausgefranst, trotzdem schaffen wir mit Einkauf, Diesel und Wasser tanken 333 km, beenden den Fahrtag nahe Tata. Es ist windstill!
15.01.-18.01.2019 Genug meditiert und geurlaubt, wir beenden das Westsahara-Intermezzo und lenken Ive nach Tarfaya. Am Camp du Bedouin gab es kein Trinkwasser, um Ives Tanks aufzufüllen, leider fragten wir auch in Tarfaya vergebens. Schnell sind die Sehenswürdigkeiten abgearbeitet: das Denkmal für den französischen Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry, den die Gegend für seine Geschichten wie Der kleine Prinz inspirierte, die Festung Casa Marsowie das Wrack der Assalama, im April 2008 auf der Überfahrt von den vorgelagerten Kanaren nach Tarfaya wegen katastrophaler Fehlentscheidungen der Leitung auf Grund gelaufen. Bis heute ist die 2008 aufgenommene Fährverbindung zwischen den spanischen Inseln und Marokko nicht wiederbelebt und der Hafen der Stadt verharrt im Dornröschenschlaf. 80 Km nordöstlich finden wir bei den Fischern am Lac Naila, im Khenifiss-Nationalpark, einen wunderbaren Platz, treffen auf Anja und Jörg sowie viele Reisende aus Europa, die die Kombination aus Lagune, Atlantik und Wüste genießen – wenn die Unmengen (angeschwemmten) Mülls am Strand nicht wären, ein Paradies. Auch für Feinschmecker, lebend frisch kaufe ich/Marion abends Loup de Merfür weniger als 3€/ Stück. Fertig aufbereitet für den Ofen wird er incl. der Leber an´s Auto gebracht. Neue Kartoffeln mit Butter dazu – ein Gedicht. Wir bleiben länger – Wasser? Schaun ´mer mal, noch haben wir 50 L. Eher besorgniserregend sind die Pegelstände bei Bier und Rotwein, auf 0 bzw. 4 L gesunken. Da kommt die rettende Mail von Birgitta und Rainer aus Agadir, ob sie Käse, Rotwein und so für uns auf ihre Einkaufsliste setzen und zur heißen Quelle bei Fask mitbringen sollen, gerade recht. Anja und Jörg waren auch einige Tage an der Quelle und haben deshalb einen Tipp fürs Wassertanken auf dem Weg dorthin. Wunderbar, wie sich manchmal Probleme von selber auflösen. Mit großen Schritten geht es 290 Km durch zunächst wenig ansprechendes Flachland, dass abrupt an der Steilküste endet. Abwechslung schaffen die Ouedquerungen vor allem, weil es den Flüssen gelingt, ihr Wasser (fast) bis zum Atlantik zu tragen. Ab Tan-Tan wird die Gegend bergig, in Fask dann noch acht Km Piste zur Quelle. Der Platz entpuppt sich als eher nicht nach unserem Geschmack, recht voll, ebenso das kleine Heißwasserbecken, zu viele Hunde, deren Hinterlassenschaften von den Besitzern – überwiegend aus der alternativen Szene – einfach im Gelände liegen gelassen werden…. Aber: wir treffen Birgitta und Rainer, immer eine Freude, nicht nur wegen der tollen Einkäufe, die sie auch noch als Gastgeschenk mitbringen. Ganz herzlichen Dank an euch dafür!!! Gemeinsam geht es wieder auf die Piste.
11.01.-14.01.2019 Von M´Sied bis zur Nationalstraße RN14 (bzw.R101 je nach Karte) sind es nochmals 95 Km Piste, teils 6-Gang-fähig, teils Fußgängertempo. Assoziationen an Mond oder Mars kommen auf, eintönig, surreal, meditativ, je nach Stimmung. Noch 20 Km bis Westsahara,120 bis Es-Smara. Kurz vor Pistenende lassen wir den Tag ausklingen, doch zuvor gibt es viel zu tun: Reifendruck erhöhen, Minouk-Spaziergang, duschen, Haare schneiden… Es-Smara, Mitte des 19. Jhdts. am Schnittpunkt der Karawanenstraße von Marokko und Mauretanien inmitten von Stein- und Sandwüste gelegen, ist religiöses Zentrum der Sahrauis, einer maurischen Ethnie der Westsahara. Mauren nennt man die in Nordafrika lebenden, von den Arabern islamisierten Berber, im späten Mittelalter auch als Sarazenen bezeichnet; Namensgeber für das antike und moderne Mauretanien sowie die römischen Provinzen Mauretania Caesariensis und M. Tingitana (s. Volubilisbeitrag). Der muslimische Gelehrte Ma al-Ainin, Partisanenführer gegen die Franzosen Ende des 19. Jhdts., lebte einige Zeit in der Gegend und veranlasste den Ausbau der Stadt.
Die zahlreichen Kontrollen an den Polizeiposten in Westsahara (Grenze, Stadtein-/Ausgänge) sind freundlich und unkompliziert. Die Frage nach den fiche (ausgefüllte Karteikarte) verneinen wir, kein Problem, Reisepässe zeigen, kurzes Telefonat, weiter geht’s. Es-Smara präsentiert sich überraschend modern, Frauen in bunten Gewändern, Cafés, Restaurants, der Suq bietet was man braucht: Brot, Gebäck, Gewürze, Gemüse, Fleisch… Ich/Marion genieße den Bummel entlang der Marktstände, könnte stundenlang probieren, kaufen… während es sich für Jürgen mit Minouk stressiger gestaltet, ist er doch sehr angetan von den intensiven Gerüchen (der Hund!), der Kamelfleischverkäufer lässt ihn probieren … der Hund hat seine Lektion: ` Fuß gehen` völlig vergessen. Mit gut gefüllten Vorratslagern verlassen wir Es-Smara Südwest nach Laayoune. Etwa 50 Km weiter liegt der südlichste Punkt der Winterreise N 26.484967/ E -12.07246. Anlass, den eisgekühlten Heidsieck (Anne/Hubi danke für das Gesöff) zu genießen, Kamelkoteletts zu grillen, das Licht von Afrika zu genießen… Ach, habe ich erwähnt, dass wir seit unserer Einreise keinen Regen hatten, die Temperaturen schon länger jenseits der 25°C liegen und die Sonne erst deutlich nach 19:00 Uhr untergeht?
Richtung Laayoune ist die Landschaft wieder sehr meditativ. Wir begrüßen unsere Entscheidug, nicht bis Ad-Dakhla, zur südlichsten Stadt der Westsaharah, zu fahren, Kite- und Surferparadies, Traumlage bzw. -strand…. Nochmals 540 Km durch wenig abwechslungsreiche Wüstenlandschaft erscheint uns als zu hoher Preis für den Megastrand, schließlich müssen wir die ja auch wieder nordwärts fahren. Unweigerlich fällt in der Eintönigkeit das mit 100 km längste Förderband der Welt, von Krupp gebaut, zum Phosphattransport von Bou Craa nach Laayoune Port, ins Auge: https://de.wikipedia.org/wiki/Bou_Craa In Laayoune tanken wir Diesel (steuerfrei) für 0,65 ct/L, kaufen sündhaft leckeren Schokoladenkuchen und Palmiers, pausieren vor der Kirche des Hl. Franz von Assisi und genießen unsere Kalorienbomben. Die Fahrt über den As Saquia al Hamra überrascht: Wasser!!! Schnell sind die 40 Km zum Camp du Bedouin http://de.camp-bedouin-maroc.com am Salzsee Sabkhat Oum Dba, nahe des großen Salzsees Tah, mit 55 tiefster Punkt Marokkos, gefahren und wir sind pünktlich zum facetimedate mit Simon und Sabine. Auch das Sichttelefonat mit Sarah und Niklas am nächsten Tag klappt hervorragend, wie schön sind diese Kontakte mit daheim. Heute Abend bleibt unsere Küche kalt. Im Restaurant genießen wir Auberginensuppe, Dromedar mit Feigen und Sesam, Huhn in Orangensoße….. dazu einen guten Roten aus Meknes – schließlich braucht auch der Overlander mal Urlaub.
06.01.-10.01.2019 Foum Zguid: am Ende der Piste erste, sehr freundliche, Gendarmeriekontrolle im Land, Reifendruck erhöhen, einkaufen, Mails beantworten und bloggen im Hotelrestaurant – unser Kartenguthaben lässt sich trotz intensiver Bemühungen nicht laden – ein kurzer Blick in die Altstadt, die ist Jürgen für einen entspannten Besuch zu baufällig, weiter fahren, wenn uns nicht ein LKW den Weg versperren würde. Von Birgitta und Rainer lassen wir uns doch gerne aufhalten und verbringen am Oued Zguid erneut einen netten Abend miteinander, bevor es uns nach Südwest und die beiden nach Nordwest treibt. Die Asphaltstrecke nach Tata führt durch wunderbare Berg- und Wüstenlandschaft. Goldgelbe bis nachtschwarze Berge, spitze Kegel, schroffe Felsen, gemauert wie aus Stein, Tafelberge mit Fransentischtuchüberwurf und immer wieder dralle Busen der Natur. In den Ebenen ein Hauch von Grün, einige Oueds führen Wasser, Dattelpalmen und Akazien, Meister des Bergwerks, die ihre Wurzeln bis zu 40 m tief ins Erdreich schicken, um Wasser zu fördern.
Intermezzo „Das Kartenspiel – Wir sind drin“:
Vor Foum Zguid sichten wir Mobilfunkmasten und wollen unser Datenguthaben aufladen. In weiser Voraussicht hatten wir schon zwei Karten gekauft. Aufladen klappt nicht, in Foum Zguid meint man, wir hätten uns wohl mit den Eingaben vertan und nach dreimaligem Versuch sei die Karte für 24h gesperrt. Bezweifeln wir, haben alles genau komntrolliert, aber nun denn, die Meldungen auf arabisch helfen gar nicht, die auf französisch bedingt, wir kaufen also eine dritte, das klappt vorübergehend – und dann wieder nur Edge und die Nachricht: Guthaben aufladen. Wir suchen also zunächt einen wifi-Spot, bloggen, bearbeiten E-Mail und verschieben die Lösung des Problems auf Tata. Schnell finden wir hier einen Laden, vor dem das inwi-Logo unseres Anbieters prangt und schildern unser Problem. Ja, Karten hat man, verkauft man uns gerne. Internetanbindung? Nein, das geht nicht, inwi gibt es hier in der Region nicht. Wir verzichten auf die vierte nutzlose Karte, beschließen den Anbieterwechsel. Nein, SIM-Karten von Maroc-Telecom hat man nicht, dazu muss Jürgen in einen anderen Laden. Laden gefunden, SIM-Karte gekauft, aufladen geht nicht, entsprechende Karten muss er in einem anderen Laden kaufen, Laden fünf hat schließlich welche. Zurück zu Laden zwei, Jürgen kann immer noch kein arabisch und zweifelt an seinem französisch, um sich telefonisch durchzuarbeiten, der nette Marokkaner hilft. Sim-Karte drin, Guthaben aufgeladen, nun muss der Internetzugang online aktiviert werden! Das geht nur in einem anderen Laden, der Marokkaner begleitet ihn und endlich: wir sind online! Zurück zu Laden zwei, bezahlen, Internet ok. Und telefonieren? Ja, ja. Auch nach Europa? Nein, nur in Marokko, für Europa braucht man eine andere Karte, die hat er aber nicht….. Jürgen verzichtet darauf, das Kartenspiel weiter fortzusetzen. Zeit, Nerven und Dirham, die er bislang gelassen hat, erscheinen ausreichend.
Rein ins Auto, raus aus Tata, kurz hinter der Stadt verbringen wir die Nacht. Am nächsten Tag bringt uns Asphalt durch eher eintönige Landschaft die 210 Km über Akka und Icht nach Assa, wo es auf die Piste entlang des Oued Drâa Richtung Südwest geht.
Wir nähern uns Westsahara, einem bis 1975 von Spanien annektierten Landstrich, der zunächst zwischen Marokko und Mauretanien aufgeteilt wurde. Die Mauretanier haben sich nach Kämpfen mit der Frente Polisario, die den äußersten Osten sowie den Süden kontrolliert und für einen unabhängigen Staat kämpft, zurückgezogen. Die endgültige völkerrechtliche Frage ist bis heute ungeklärt. Mehr gibt es hier https://de.wikipedia.org/wiki/Westsahara.
Entlang des ersten Streckenabschnitts sind Spuren menschlichen Lebens rar, wenige Berberzelte, Kamele, Esel, Bienenstöcke lassen solches vermuten. Die Piste ist eine Art Raupenbahn, die Ives bautechnische Möglichkeiten, Achsabstand bzw. Überhang und Böschungswinkel betreffend, oftmals fordert. Immer wieder tauchen wir fast bis zur Stoßstange hinab, um kurz darauf steil hinauf zu klettern. Selbst im Winter lässt sich erahnen, wie die Sommersonne die oftmals schwarze Steinwüste zum Glutofen macht. Das Thermometer klettert bis auf 26°C. Wie im Starrkrampf haben sich Abertausende Wüstenrosen zusammengezogen, warten darauf, bei Regen wieder zum Leben erweckt zu werden. Landschaft, ja die gibt es auch, aber die Strecke verlangt viel Aufmerksamkeit und spektakulär ist sie eher nicht (oder sprechen die Fotos eine andere Sprache?). Im Irgendwo am Drâa verbringen wir die Nacht. Der zweite Abschnitt bietet keine extreme Ouedquerungen, aber die Piste erlaubt Vorankommen nur im Joggertempo. Wir sind uns einig, Landschaft und Pistenquaität stehen in schlechtem Verhältnis, aber dies muss jeder für sich erfahren. So schleichen wir bis M´Sied, hier sichten wir Mobilfunktmasten, UMTS! Am Ende des Ortes – nach Brot halten wir vergebens Ausschau – finden wir einen netten Stellplatz und machen uns auf zum Hundespaziergang, der arme Kerl ist völlig durchgerüttelt und genervt. Leider kommen wir gerade Mal 500 m weit, da holt uns ein Moppedfahrer ein. Was wollen wir hier? Schlafen??? Wir müssen zur Gendarmerie. Zurück zu Ive, hinter dem Mopped her. Der fährt durchs Dorf… Wo will er mit uns hin? Ganz am anderen Ende hält er vor einem Polizeiposten, Jürgen steigt aus, ich bleibe auf dem Fahrersitz, laufender Motor, man weiß ja nie. Nach einiger Zeit kommt ein junger Mann, spricht französisch und englisch, die Fragen werden geklärt, Pässe kopiert, was schwierig ist, da kein DIN A-4 Papier vorhanden, das geteilte DIN A-3 bleibt im Kopierer hängen, also werden Handyfotos gemacht. Wir können bleiben, aber ja nicht zu weit außerhalb des Dorfs! Das sei zu gefährlich. Man sorgt sich um unser Wohlergehen. Nach dem Attentat in Imlil am Toubkal wären weitere Probleme mit Touristen für Marokko eine Katastrophe. Anders als in Madrid, Paris, London, Berlin hätte man hier wohl mit deutlichen Einbrüchen bei den Besucherzahlen zu kämpfen. Wir erhalten noch selbstgebackenes Brot und einen Beutel Mandarinen als Geschenk und werden wieder zu unserem Nachtlager eskortiert. Müde gönnen wir uns einen Longdrink und Minouk erkundet seine zwei Hektar Land auf eigene Faust.
01.01.-06.01.2019 Die Crew des Camping Oasis Palmier in Zagora bereitet ihren Gästen einen stimmungsvollen Silvesterabend: wärmendes Lagerfeuer, ein leckeres Menü im Berberzelt, musikalische Begleitung und sogar ein kleines Mitternachtsfeuerwerk mit guten Wünschen für das bonne nouvelle année. Prost Neujahr – ich hole Carlos´ Cidre – Carlos kennt ihr noch vom Fährticketkauf in Algeciras – und sechs Sektgläser ans Lagerfeuer. Herzlichen Dank an Sarah und Simon für das funktionelle, schöne Geschenk, so passt alles in zwei Hände 😉!
Wir haben nun in Marokko Heiligabend sowie Silvester gefeiert. Anders als zu Hause, aber auch sehr stimmungsvoll. Es freut mich an solchen Tagen zu spüren, wie verwurzelt wir mit unserer Kultur sind, auch wenn wir daheim oftmals wenig dazu stehen und gesellschaftspolitische Kräfte sie am liebsten abschaffen möchte. Nein, weder Weihnachten noch Silvester sind umweltschädlich – evt. die Zeit von Silvester bis Weihnachten – umwelt- und gesundheitsschädlich sind eher die Bestrebungen, uns unserer Kultur zu berauben. Multikulturell? Jederzeit! Verdrängen der einen Kultur durch eine andere? Ganz klar: Nein!
Neujahr, Ive spult die 100 Km Teerband ins Oasendorf Mhamid am Oued Drâa zügig ab. Den in Zagora noch getätigten Einkauf hätten wir gut hier erledigen können. Einzig Treibstoff wird aus Fässern getankt, ansonsten ist das Wüstendorf, das in unserer Erinnerung nur aus wenigen Lehmhäusern, noch weniger Riads und jeder Menge Sand besteht, aufgestellt, die Erfordernisse des Overlanders zu befriedigen. Anja und Jörg sind voraus, Birgitta und Rainer wegen Werkstattaufenthalt hinter uns auf dem rund 150 km langen Pistentrip nach Foum Zguid ,einst Streckenabschnitt der Paris – Dakar. Man sieht sich, inshallah. Die Route verläuft zunächst entlang des Erg Chegaga, vor dem Erg Chebbi Marokkos größte Sandwüste. Bis etwa 1990 war die grenznahe Region militärische Sperrzone und konnte sich so mehr Ursprünglichkeit erhalten als der Erg Chebbi – so der Reiseführer. Die Realität hat zwischenzeitlich auch Tourismus hierher gebracht: große Enduros, Geländewagen, ein Wüstenrenn-LKW, ein Hubschrauber und vereinzelte Dromedarkaravanen ziehen mit uns über die Pisten – sorry, der Hubschrauber flog drüber hinweg. Die ersten 30 Km ist nicht nur die Piste schlecht, auch die Landschaft ist öd. Danach bleibt die Piste schlecht, aber die Gegend lässt wieder staunen über das Wechselspiel von gelb- bis rotgoldenem Sand, den schwarzen Bergen des Jbel Bani, blühenden Feldern und strahlend blauem Himmel. Umringt von Camps richten wir an den großen Dünen unser erstes Nachtlager ein. Wie gut, dass der Führer der Motocrosstruppe Ortskenntnisse hat, der eine oder andere hätte sich sonst womöglich an unseren Frühstückstisch verirrt – oder darüber hinweg. Wir ziehen weiter und biegen 20 km später in den Sandkasten ab. Die Sandberge sind nicht mehr ganz so hoch, aber wir haben sie fast für uns allein. Der letzte Pistenabschnitt führt teils über den Lac Iriki, ein meist ausgetrockneter See. Vor Foum Zguid wollen wir noch mal im Abseits übernachten, es fehlt an Brot, das versuchen wir auf der Titanic zu kaufen. Klappt nicht, man schenkt es uns, verbunden mit der Bitte, das Café Restaurant Bivouac Lac Iriki Foum Zguid Tata auf unserem Blog zu erwähnen. Machen wir doch gerne. Das kurz vor der Fertigstellung stehende nette Domizil findet ihr hier: GPS N 29-94337 / W 6.38222, f Titanic Iriki Restaurant. Bei Km 125 vor Foum Zguid gibts einen schönen Nachtplatz mit einem Hauch von Afrika und wieder erleben wir, dass das Sternenzelt – wie es sich für ein anständiges Zelt gehört – bis zum Boden reicht! Vor Foum Zguid wird die Landschaft savannenartig. Von Weitem sehen wir das Oasendorf, an den Ausläufern des Anti-Atlas gelegen; die Piste raubt Zeit und ermüdet, Wellblech, Geröll. Die Bevölkerung besteht fast nur aus Berbern und so fehlen wie üblich auch zur Geschichte von Foum Zguid schriftliche Überlieferungen. Man geht davon aus, dass menschliche Niederlassung hier wohl rund 4000 Jahre alt ist.
30.12.2018-31.12.2018 Mangels schriftlicher Aufzeichnungen ist auch über die Geschichte der einstigen Handelsstadt Zagora, von Dattelpalmen dominierte Oase am Oued Drâa, an der sich schon zu früherer Zeit zahlreiche Karawanen trafen, nicht viel bekannt. 52 Tage Kamelritt sind es bis ins malische Timbuktu, einst Zentrum des Transsaharahandels, noch Ende des 19.Jahrhunderts Ziel von ca. 400 Karawanen. Wir bummeln über den großen Markt, kaufen ein, lassen das Treiben auf uns wirken. Ständig sind wir umgeben von einer Sprachwolke des Bonjour, ça va? Freundlich begegnet man uns, hilft, falls es notwendig erscheint. Einzig die Lösung für den Erwerb eines Heizlüfters mit niedriger Leistung bleibt man uns schuldig. Leider hat sich unsere Heizung verabschiedet, was für euch im deutschen Winter jetzt sicherlich dramatisch klingt, ist nur halb so schlimm. Die Tage sind teils hoch-sommerlich warm, abends heize ich/Marion die Wohnkabine mit Kochen auf. Dank der guten Isolierung haben wir morgens immer noch um 15 ºC und dann kommt die Sonne ja wieder. Jürgen ist es gelungen, für das Bereitstellen von heißem Duschwasser eine Lösung zu finden, es ist nur alles ein wenig komplizierter und die Rückkehr in den europäischen Winter droht…. nun denn, es ist ja noch Zeit, eins nach dem anderen. Zunächst feiern wir den Jahreswechsel unserer Zeitrechnung im Kreise von Reisenden verschiedener Nationen.
23.12.-29.12.2018 Dank facetime gratulieren wir Simon live vom Dayed Sri zum Geburtstag, lass es dir gut gehen im neuen Jahr!
Im Oasen-Dorf Hassilabied, als Gast in einer Kombination aus Hotel und Camping verbringen wir inmitten einer Versammlung von Abendländlern den Heiligabend. Birgitta und Rainer stoßen überraschend zu uns, wie schön! Die Beiden wollten wir erst später auf der Piste treffen. Überall brennen Kerzen, leuchten Weihnachtsbäumchen, Dromedare ziehen in den Erg, eine biblische Stimmung. Stille, kalte Nacht. Ein glasklarer Sternenhimmel entführt den Blick in uralte Vergangenheit. Ein Widerspruch, dass wir in den Sternen die Zukunft suchen? Vielleicht nicht, auch die Buchstaben unseres genetischen Lebensalphabets sind Jahrmillionen alt. Einzig die Sinfonie der Komplexität, die das Dasein aus dem Alphabet erschafft, verändert(e) sich laufend; so sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft untrennbar miteinander verbunden. Das macht Leben aus, Veränderung, niemals Stillstand, konservieren, verwerfen… neue Wege gehen. Uns Menschen ist die Auszeichnung verliehen, Zukunft aktiv zu gestalten, ein kostbares, oftmals zu wenig genutztes Gut. Verharren, zaudern, misstrauen, fordern sind Gegner eines selbstbestimmten, selbstbewussten Lebens. Lasst uns im Vertrauen auf eine selbstbestimmbare Zukunft zu den Sternen blicken. Stille Nacht, heilige Nacht, friedvolle Zukunft.
Vielen Dank für all´ eure lieben Weihnachtswünsche und -grüße, die uns erst am 29.12. in Zagora erreichen. Wir sind für einige Tage im Daten freien Raum! Denn:
Am ersten Weihnachtstag brechen wir auf zur Etappe Merzouga – Zagora. Eine Fahrt durch einsame wunderbare Landschaft, überwiegend Piste, ca 280 Km. Schwarz, rotbraun, ocker sind die Bergmassive, Tafelberge, Spitz- und Rundkegel, gefaltet, geschichtet, bizarre Formationen, dazwischen ab und an goldene Sanddünen, Sandfelder, Fesch-Fesch vor allem im Qued Rheris. Unermüdlich wühlt sich Ive hindurch, halber Reifendruck hilft! Akazien liefern hervorragendes Feuerholz, das die Abende erwärmt und erleuchtet. Spuren menschlichen Lebens sind vor allem im ersten Streckenabschnitt rar. Später verläuft die Strecke über weite Abschnitte entlang des Qued Ziz. Oftmals erkennen wir das Leben spendende Wasser an dem grünen Band, das sich neben uns erstreckt, Ansiedlungen sind entsprechend häufiger. Den ersten Etappentag lassen wir an einem Tafelberg ausklingen, den zweiten auf unserem privaten Erg. 120 km liegen hinter uns, wir gönnen uns einen Pausentag. Anja und Jörg aus der Nähe von Krefeld stoßen zu uns, mit altem Magirus und Hund Rudi unterwegs. Jürgen lässt es sich nicht nehmen, mit der Beta im Sand zu spielen, sammelt nebenbei Feuerholz; die anderen reparieren Stühle, faulenzen, lesen, fotografieren….. Die dritte Etappe addiert die Km auf ca. 190. Immer wieder treffen wir Reisende auf der Strecke, die, so scheint´s, zahlreicher vorhanden sind als Einheimische. Im Irgendwo warten Anja und Jörg auf uns, die schon früh gestartet sind, da langsamer unterwegs als wir. Die vierte und letzte Etappe nach Zagora ist schnell abgespult, sie führt teils über Teer. Auf dem Platz Oasis Palmier wird der Teppich ausgerollt, ein Tisch aufgestellt und Tee serviert – sehr schön! Bei den heißen Duschen und dem Wäscheservice ist noch Luft nach oben.
19.12.-22.12.2018 Wir verlassen Erfoud nicht ganz ohne Ärger über das für hiesige Verhältnisse recht teuere Essen, einziger Kritikpunkt am Platz Camping Karla, mit dem Ziel „Wüste“. Der Erg Chebbi und der Erg Chegaga sind die beiden großen, vom Wind geformten Sanddünenlandschaften (Ergs) Marokkos, die einen verschwindend kleinen Teil der Sahara ausmachen. Insgesamt beträgt der Sandanteil der größten Trockenwüste der Welt, die ca. 30 x so groß wie D ist, nur 20 %, der Rest besteht aus Geröll, Stein, Fels. Mehr weiß Wiki https://de.wikipedia.org/wiki/Sahara
Die Westseite des Erg, zwischenzeitlich komplett geteert, soll sich zur „Costa Brava“ entwickelt haben, wir wählen die ca. 60 Km lange, dünennahe Piste der Ostumfahrung. Zügig geht es zunächst auf recht guter Bahn, auf der sich nur wenig Wellblech herausarbeitet, durch schöne Wüstenlandschaft. Rotgold leuchten die großen Sandberge, dazwischen einzelne Schirmakazien, Wüstengras, es blüht; hier und da Nomadenzelte, Lehmhäuser, Militärposten – die Route verläuft parallel zur streng gesicherten algerischen Grenze.
Etwa auf Streckenhalbzeit sehen wir Ute und Rüdi aus Esslingen, mit einem 917er vor uns herfahrend. Da kann man doch gleich mal Tee kochen, selbstgebackene Weihnachtskekse essen, plauschen….Wir haben Zeit und bleiben, der Platz mit Blick auf die Grand Dune ist zuschön. Die Beiden müssen Anfang Januar wieder daheim sein und wollen noch ein Stück weiter. Beim Spaziergang sammeln wir Feuerholz; ein Berber kommt vorbei, spricht gutes französisch, erzählt, fragt, hilft Jürgen beim Aufbau des Lagerfeuers und verabschiedet sich freundlich à demain, inshallah! Wir essen heute mal wieder auch abends draußen. Unser Berber besucht uns zum Frühstück, wir trinken Kaffee, ein reger Tauschhandel blüht, er fragt schon recht konkret nach Dingen (Kleidung, Spielzeug, Medikamente…), schenkt aber auch nette Andenken aus der Gegend, lädt zum Essen ein, eine freundliche Atmosphäre. Wenige Stunden Fahrzeit nur brauchen wir für die Piste, trotzdem nehmen wir uns zwei Tage Zeit und können gleich zweimal anderen aus der Bredoullie helfen. Einmal reicht ein wenig schaufeln, das andere Mal muss Ive ran, um einen PS-Boliden, der sich im Schlamm eines doch nicht so trockenen Oued festgefahren hat, zu befreien. In Merzouga, einem noch vor zehn Jahren verschlafenen Wüstendorf mit wenigen Einwohnern und traditionellem Dorfleben, jetzt ein Ort mit touristischer Rundumversorgung, kaufen wir ein und schlagen unser Nachtlager am Dayed Sri auf. Der im Winter Wasser führende Salzsee, in den Sommermonaten meist ausgetrocknet, ist Heimat für Flamingos, die aktuell wohl leider ausgeflogen sind.
13.12.-18.12.2018 Gen Süden wählen wir wieder Piste. Im Vergleich zur Seidenstraße ist das hier entspannend: wir könnten es lassen, sprich die Verbindungen zwischen größeren Ansiedlungen sind in gutem Teerzustand; wir könnten immer wieder aufgeben, sprich umkehren oder ein oft recht nahes Asphaltband aufsuchen, doch auch so sind die Abschnitte meist deutlich unter 100 Km, wohingegen sie auf der Seidenstraße immer ein Vielfaches waren; wir sind fast allein auf weiter Flur, sprich Schwerlastverkehr, wie er sich entlang der Verkehrsadern der Seiden“straße“ quälte und zudem die Pisten zerstörte, ist hier gar nicht anzutreffen. Und das Beste: die Streckenführung verläuft durch wunderbare Landschaften. Bei El-Gorane sehen wir, dass der alte Staudamm für den Oued Guir vergrößert wird, das bedeutet für die Ansiedlungen mit ihren Oasengärten wohl sprichwörtlich den Untergang. Auch sonst ist man im Land bezüglich strategischer Großprojekte sehr aktiv und so lässt es sich Jürgen nicht nehmen, einige Gedanken zu Sinn und Unsinn von Solaranlagen auszuführen:
Am Ende unserer heutigen Pistenfahrt ist schon von weitem eine sehr große Baustelle zu sehen. Beim Näherkommen erkenne ich/Jürgen, dass eine Solaranlage im Bau ist. Als Ingenieur komme ich nicht umhin, einige Vergleiche zu Anlagen in Deutschland (1000 Dächer- oder vergleichbare Programme) anzustellen. Die eingestrahlte Sonnenenergie pro Jahr und m² in der Sahara beträgt 2.350 kWh (1.000 in Europa). Bei einem Wirkungsgrad der Solarpanels von 20% sind das 470 kWh elektrische Energie pro Jahr. Die Anlage hatte eine Fläche von geschätzten 500 x 500 m² = 250.000 m². Somit ergibt sich ein Jahresertrag von 117,5 Giga Wh (entsprechend knapp 11.000 Tonnen Dieselkraftstoff, Quelle Wikipedia, nutze ich gerne und spende auch dafür). Ich wünsche den Marokkanern von Herzen Erfolg mit ihren Projekten. Möge es ein Schritt sein, der sie aus der Abhängigkeit von europäischer (spanischer) elektrischer Energieversorgung herausführt und ganz abgesehen davon, eine stabilisierende Wirkung auf die nordafrikanische Region ausübt. Und vielleicht kommt der ein oder andere in Europa darüber ins Grübeln, dass es eventuell sinnvoller ist, in marokkanische Solarenergie zu investieren und elektrischen Strom von Süd nach Nord fließen zu lassen, statt Steuergelder für technisch weniger sinnvolle Projekte in Europa zu verausgaben.
Bei Tazougart an der Gartenanlage verbringen wir zwei Nächte. Ein wenig Ive-Pflege und Kekse backen ist angesagt – oh, wie sehr vermisse ich die stimmungsvolle Weihnachtszeit und die Lieben daheim. Die schwerste Reisezeit ist angebrochen. Da kommen liebe Grüße zum Advent gerade richtig, Danke!
Weiter südlich bei Erfoud, einer Stadt im Drâa-Tafilatet am Rande der Sahara, gönnen wir uns einen Aufenthalt auf dem Campingplatz Karla. Der ein oder andere mag die Stadt bzw. die (halb-)wüstenartige Gegend als Kulissen in Filmszenen gesehen haben: „Marschier oder stirb“, „Prince of Persia: Der Sand der Zeit“, „James Bond 007, Spectre“ sowie „Gefangen im Jemen“. Wir sind die einzigen Gäste auf dem schönen, dicht mit Palmen bestandenen Platz, trotzdem wird für uns traditionell gekocht, Kallia und Tajjin, der Kamin angefeuert, Wäsche gewaschen, und die Duschen mit dampfend heißem Wasser bieten einen Hauch von Luxus. Mit den Diensthabenden entwickeln sich interessante Gespräche über Marokko, die Weltpolitik – auch ohne große Schulbildung sprechen sie verschiedene europäische Sprachen, will man doch mit den Touristen kommunizieren können. Ich/Marion werde nicht müde mich erneut zu wiederholen, auch Marokko präsentiert sich, wie zahlreiche bereiste Staaten zuvor, als sicheres, gastfreundliches und wunderschönes Reiseziel. Die Ausführungen des Auswärtigen Amtes erscheinen wiederum übertrieben. Ist eigentlich jemandem bekannt, ob Reisewarnungen der Auswärtigen Ämter anderer Staaten existieren, die vor dem Besuch von D bzw. EU warnen? Mir fiel als Grund der eine oder andere Terroranschlag in Köln, Berlin, München, Paris, Nizza, Brüssel, Madrid, London …. ein. Wir sagen dies auch noch im Bewusstsein der jüngsten tragischen Ereignisse, denen zwei europäische Rucksacktouristinnen in Marokko zum Opfer gefallen sind.
Mit den Betas steigen wir ein in die 120 km lange Piste, die von hier aus, neben dem Teerband, nach Merzouga führt. So um die 16 km soll der Pistenrundkurs werden. Der Zustand der Fahrbahn ist gut, die Landschaft schön. Nach 16 km stellt sich heraus, es werden wohl doch 20; egal, auch wenn sich die Sandpassagen mehren, länger werden und ansonsten eher grobe Steine dominieren. Aus den 20 werden letztendlich 33 km, viele auch tiefere Sandpassagen, kleine Oueds, grobes Geröll und schlecht verlegte Natursteintreppe bergab, bergauf bestimmen den Verlauf unserer Wegführung. Ab km 20 denke ich, wie schön es jetzt wäre, mit einem ellenlangen Einkaufszettel bewaffnet durch die heimischen Einkaufsdschungel zu toben und das 6-Gang-Menü für die 16 Weihnachtsgäste zu organisieren; bei km 25 zweifle ich an meinem Verstand, bei km 30 sind alle Zweifel verschwunden – auch Jürgen strauchelt jetzt ab und an durch die langen, tiefen Sandpassagen, sämtliche Pistenspuren sind verschwunden und dann endlich Asphalt. Langweilig gerade zieht sich das 17 km lange Teerband nach Erfoud. So lenkt mich auch nichts ab von dem Schmerz, der von Kopf bis Fuß von mir Besitz ergriffen hat. Ne, ne, keine Sorge, bin nicht gestürzt, alles nur totale Anstrengung und Anspannung. Gerade daheim kommen drei Weißwaren aus I und GB an, Kunstrasen wird gelegt, der Wäscheständer aufgebaut, das Mopped aus der Garage befreit und mit einer Abdeckhaube versehen, die Schüsseln ausgefahren…. Ja, ich bin gehässig, brauch´ ich ab und zu!
12.12.-13.12.2018 Bis Taza dominiert Landwirtschaft, die sich bis zum weiten Horizont über sanfte Hügel ausdehnt, das Blickfeld. Frisch gepflügte Äcker, rotbraune Erde, junges Grün (Weizenfelder?) und immer wieder Olivenbäume. Weiter gen Osten nimmt die Präsenz an Polizei, Militär und Kontrollen zu, wir werden immer freundlich durchgewunken. Die Landschaft wird trockener. Bei Guercif wenden wir uns gen Süden, der Mittlere und Hohe Atlas liegen nun westlich. Beim Durchqueren derPlaine de Tafrata hat Ive erstmals für diese Reise Piste unter den Stollen. Das Gebiet der Chênes Vertes um Debdou und das Plateau du Rekkam ziehen uns an. Kennt ihr nicht? Wir auch nicht; das geht vielen Touristen so, die das Land verlassen, ohne den Osten gesehen zu haben. Wir haben Zeit, Marokko schon zweimal besucht und so gönnen wir uns die Möglichkeit, abseits der üblichen Touristenpfade zu wandeln. Debdou, unser Tagesziel erreichen wir nicht. 20 Km vorher ist Stopp angesagt. Es ist einfach zu schön im Irgendwo, um bis zur Stadt zu fahren. Wir wollen ein wenig laufen, grillen! Tagsüber ist es herrlich warm, nach Sonnenuntergang, so gegen 18:30 Uhr, wird es jedoch empfindlich kalt, muss man halt früher grillen. Die pistenartige Straße – im Ausbau – hinter Debdou windet sich auf 1600m hinauf, wunderbare Blicke ins Tal, auf die Stadt, die Eichenwälder, oben angekommen die Hamada (Steinwüste) des Rekkam Plateau. Vereinzelt Dörfer, Bauernhöfe, Viehherden mit ihren Hirten – heile Welt, harte Welt? Wieder übernachten wir im Irgendwo, diesmal nahe bei Outat el Haj.
08.12.-11.12.2018 In Meknes https://de.wikipedia.org/wiki/Meknès schauen wir das Bab el-Mansour, das größte Monumentaltor des Maghreb (müsste mal geputzt werden), die Große Moschee (12. Jhdt., die übersahen wir gestern Abend, hatten wir doch so was wie die gigantischen Bauten z. B. aus den Emiraten vor Augen), die Medersa Bou Inania (Koranschule,14. Jhdt., dito), Fotos hierzu könnt ihr googeln; uns hat anderes begeistert: das quirlige Treiben auf dem Place el-Hédim, die unzähligen Handwerker bei der Arbeit, die neben den Händlern das Rückgrat der Stadt darstellen,der Besuch des Riad Hiba, Maison d´hȏtes, aus dem Jahr 1795. Ein Märchen aus 1000 und einer Nacht tut sich beim Durchschreiten des unscheinbaren Portals auf, das Ganze ist als DZ, mit Dusche/WC und Frühstück für knapp 35€/Nacht zu genießen.Zum Abschluss gönnen wir uns alle Drei eine Kutschfahrt: entlang bzw. durch Ismails einst monströse und als Ruinenstätte auch heute noch weitläufigeVille Impérial, wie die Medina Welterbestatus aufweisend. Mulay Ismail, Ludwig der XIV. Marokkos, sah sich schließlich der exorbitanten Aufgabe gegenüber, für 30T Sklaven, 150T Soldaten, 12T Pferde und angeblich 500 Frauen mit rund 1000 Kindern Raum zu schaffen. Raumgreifend auch das Gefängnis, etliche Kilometer zogen sich die unterirdischen Kerker unter der Stadt hindurch. Licht und Luft gab es einzig durch nach oben abgedeckte Schächte. Reste können heute besichtigt werden – wir verzichten.
Entgegen unserer Gewohnheiten kauften wir viel mehr als üblich: Tee, Schmuck, erste Mitbringsel, einen Dolch und einen Berberteppich für unsere neue Wohnung.
Wir haben nicht groß auf´s Geld geschaut, sondern versucht, das Leben zugenießen und uns verwöhnt. Unser Lebensabend ist so kostbar. Schon wieder hat uns die Nachricht vom überraschenden Tod eines lieben Menschen erreicht und sehr tief getroffen. Es fällt schwer, nach dem Spruch von Tagore damit umzugehen: Leuchtende Tage, nicht weinen, dass sie vorüber, Lächeln, dass sie gewesen.
Und es ist wieder da, das Lächeln, Winken, Grüßen, die Fragen nach unserem Befinden….
Alles ist sauberer als bei den Reisen zuvor. Plastik überall in Bäumen und Büschen ist fast verschwunden, der König hat es verboten – nicht das Dekorieren von Grünpflanzen, sondern den Einsatz von Plastiktüten. Es gibt sie noch die Esel als Reit- und Lastentiere sowie Frauen, schwere Lasten tragend, während die Jungspunte, die Hände in den Hosentaschen oder am Handy, ihre Körper schonend nebenher laufen, haben sie anscheinend schon genug an ihrer aufkommenden Männlichkeit zu tragen. Es gibt sie auch, die Frauen, die selbstbewusst im Straßenbild auftauchen, ihre wunderbaren langen Haare zeigen.
Bei Boufakrane, kurz hinter Meknes, hier wollen wir morgen unsere Gasflaschen auffüllen, werden wir von einer sehr gastfreundlichen, warmherzigen Familie zu Tee, Kaffee, Essen eingeladen, shukran! Spät abends kommt ein Besucher, der im Ölgeschäft tätig ist und 1,5 L flüssiges Gold mitbringt. Nussig, fruchtig und weich schmeckt das Olivenöl aus Meknes, mit ein wenig Salz, frischem Brot….ein Gedicht. Anstrengend ist die Kommunikation am späten Abend, unser Gast spricht berber, arabisch und französisch, wie für uns als Fremdsprache, zudem möchte er über die ersten Menschen, die Mission zum Mars, die Weltpolitik reden…. der Preis für das Öl war es wert!
Wir suchen einen netten Stellplatz für einige Tage: Kabine putzen, Kekse backen, duschen, mopped fahren – das wär´s doch. Noch eine Teepause und weiter – dachten wir. Plötzlich Gehupe, das Groschengrab biegt auf unseren Picknickplatz ein, es wird erzählt und erst spät geht es weiter. Bis Taza in dieselbe Richtung, dann biegen die Beiden ab nach Süden in die hohen Berge, wir nach Norden in die etwas moderateren Höhen – auf den Höhen des Atlas hatten wir Schnee gesehen, nicht ideal für unsere to do Liste. Doch leider ist der Platztipp von park4night nördlich von Taza ein Totalausfall. Im letzten Licht des Tages finden wir wenige Km entfernt bei Meknassa Acarqia einen uns angenehmeren Nachtplatz und schmieden Pläne, wo wir finden könnten, was wir suchen.
04.12.-07.12.2018 Um 12:00 Uhr sind wir im Hafen von Algeciras, das Schiff läuft in zwei Stunden aus, so bleibt Zeit für einen Hafengassigang. Einschiffung, Personenimmigration an Bord, Ausschiffung, alles klappt zügig und unspektakulär. Am Zoll heißt es mit Ive dann anstehen. Das dauert, einige Afrikaner vor uns müssen ausladen, was sie an Bord haben und das beschäftigt alle sechs Offiziellen. Bei uns schaut noch nicht einmal jemand in den LKW! Um 18:00 Uhr verlassen wir den Hafen Tanger-Med mit allen Papieren, Dirham und Telefonkarte. Wir sind zum 3. Mal in Marokko, bei Vergangene Reisen siehe hier gibt´s Infos, was wir zuvor erlebt bzw. gesehen haben. Beim Vergnügungspark von Al Mnar nördlich von Tanger verbringen wir die erste Nacht auf dem Schwarzen Kontinent, von dem wir jedoch auch diesmal nur den Arabischen-/Berber-Teil sehen werden.
Unser erster Besuch gilt Asilah am Atlantik, bevölkert von ca. 35T Einwohnern und mit bewegter Geschichte. Das Seefahrervolk der Phönizier war hier, Römer, Normannen, durch die Islamisierung arabisch geworden, um 1471 von den Portugiesen unterworfen, Mitte des 16. Jhdts. zurückerobert. Dann wanderte es zwischen Portugiesen, Spaniern und Marokkanern hin und her und gehörte bis zur Unabhängigkeit Marokkos 1956 zu Spanisch-Marokko. Insbesondere die von einer gewaltigen Stadtmauer umgebene Medina ist den Besuch wert. Quirliges Treiben auf den Plätzen, Caféhäuser, Restaurants, bunte Verkaufsstände, in ihren Läden tätige Handwerker, aber auch kleine ruhige Gassen. Und überall Kunst, seit den 80ger Jahren ist die Stadt regelmäßig Gastgeber internationaler Kulturveranstaltungen, bei denen sogar die Häuser zu Kunstwerken werden.
Zur Teepause fahren wir in das nahe M´zora, wo der einzige Steinkreis Marokkos, ein Überbleibsel aus der Megalithkultur, leider wohl so langsam vor sich hin zerfällt. Die männliche Dorfjugend und Minouk stellen eine stressige Kombination dar, trotz redlicher Bemühungen der Erwachsenen, die Jungspunte zur Räson zu bringen. So beschließen wir, hier nicht zu übernachten, sondern noch weiter bis Larache zu fahren. Die Stadt, südlich der Mündung des Loukos in den Atlantik gelegen, besitzt eine ähnliche Geschichte wie Asilah und mit Lixus die älteste phönizische archäologische Stätte, soll aber ansonsten nicht von besonderem Reiz sein. So nächtigen wir am Nordufer, die Strandpromenaden sind verwaist, die Parkplätze leer, bis auf drei Wohnmobile aus D bzw. Nordirland. Wegen Nebel fällt die Sicht aus, alte Steine stehen bei dem Wetter auch nicht auf der Prioritätenliste, also auf in´s Landesinnere.
Die Sonne vertreibt den Küstennebel, traumhaft schön ist die Fahrt durch die Hügellandschaft des dem Atlasgebirge vorgelagerten Zerhoun-Gebirges. Die atlantischen Tiefausläufer, die den Portugiesen und uns den Herbst verhagelt haben, machten auch vor Marokko nicht Halt. Jetzt sind wir die Nutznießer und bestaunen den wunderbar grünen Teppich mit seinen zahlreichen Blüten, der das Land überzieht – die tiefen Pfützen und matschigen Pisten übersehen wir derzeit noch, aktuell ist ja Teer unter den Stollen angesagt. Entlang der Straßen finden wiederholt Märkte statt und Marokko präsentiert sich, wie wir es kennen und lieben: chaotisch, lebendig, freundlich, bunt, eine Explosion an Gerüchen…
Direkt vor der wichtigsten antiken Ausgrabungsstätte des Landes, Volubilis, parken wir unser Heim. Beim Kochen bestaune ich/Marion, wie die Sonne die Reste der römischen Provinzstadt in´s Abendrot taucht und beim Abendessen (andere Seite von Ive 😉 wie die heilige Stadt Moulay Idriss, einem hell leuchtenden Ufo gleich, über den Bergen zu schweben scheint. Die Stadt, Ruhestätte Idriss I., Gründer des ersten arabo-islamischen Staates auf marokkanischem Boden, besuchen wir diesmal nicht (s.o. Vergangene Reisen 2005). Wir widmen uns Volubilis, von 40 n. Chr. bis zum 3. Jhdt. Verwaltungszentrum der römischen Provinz Mauretania Tingitana und UNESCO- Welterbe. Wir gehen ohne Führer in die Ausgrabungsstätte, die sind alle mit Reisegruppen voll beschäftigt. Macht nichts, einiges haben wir zuvor gelesen bzw. lesen vor Ort, schnappen hier und da Brocken in italienisch, englisch, französisch, deutsch auf, technisches kann Jürgen erklären und so schlendern wir bei herrlichem Sonnenschein in unserem Tempo gemeinsam mit Minouk durch die Überreste der alten Stadt, schwatzen mit Besuchern – genau das Richtige für Kunstbanausen.
Spätnachmittags fahren wir in die 25 Km entfernte Königsstadt Meknes, parken Ive am Rand der Medina und auf einer Terrasse über dem Place el-Hédim trinken wir unseren ersten Berberwhisky (Schwarztee mit frischer Minze, nur stilecht mit gaaanz viel Zucker).
Zurück zur Startseite
Zur allseits beliebten DATENSCHUTZERKLÄRUNG
Liebe Marion, lieber Jürgen
wieder einmal war ich nach kurzer Zeit Abstinenz total überrascht, was Ihr in der kurzen Zeit erlebt und auch dokumentiert habt. Es macht einfach Spass mitzulesen und es wird einem bewußt wie schnell und ereignislos der Alltag die Lebenszeit verstreichen lässt.
Eure Freunde mit Ihrem 711er Minna sind mir schon sehr sympatisch. Während der gemeine Womofahrer in Deutschland schon Panik bekommt, wenn er auf dem Camping keinen Satellitenempfang bekommt, fahren die beiden mit Ihrem älteren Zweiradgetriebenen kreuz und quer durch die Wüste. Find ich einfach genial. Im nachhinein muss ich sagen hätten wir uns bei unserem Marokkotrip ruhig etwas mehr zutrauen dürfen. Sind wir doch mit unserem Setra Büsschen fast nur Asphalt gefahren und haben so doch ne Menge toller Aussichten verpasst.
Auch haben wir uns am Anfang nie getraut frei zu stehen…erst mit der Einsicht, welch liebe und freundliche Menschen dieses Land bewohnen hat sich das geändert. Na ja, beim nächsten mal wird alles anders….und dann auch mit Allrad :0)
Liebe Grüsse aus der Heimat
Rainer und Karola
Hallo ihr Beiden,
ja die Würselner sind echt hart drauf. Aber ich denke der Mercedes ist auch dem Setrabus im Gelände Bauart bedingt überlegen. Es ist schon richtig, abseits ausgetretener Pfade sieht man viel, was einem „mittendrin“ verborgen bleibt. Aber es braucht auch Zeit da hinein zu wachsen und auch wir nähern uns in unbekannten Ländern immer erst mal an das Freistehen an.
Ich lese 4WD, habt ihr schon Konkretes vor?
Liebe Grüße noch aus Marokko,
majuemin
…und wieder auf unserem Kontinent. So schnell geht das. Wir haben oft an Euch gedacht und haben Eure An- und Einsichten über Marokko oft geteilt. Schön, dass Ihr bald wieder da seit. Grüsst Birgit und Ralf schön von uns und genießt das heisse Wasser in Santa Fee. Da haben wir mit den beiden acht Tage gestanden, nachher sogar mit dem Schwefelwasser gespült. Unser ganzer Bus stank nach faulen Eiern ;0)
Bis bald, wir freuen uns auf Euch
Rainer und Karola
Ja, der Rückstoß zur Erde ist in die Endphase eingetreten. Gott sei dank ist uns das Wetter wohl gesonnen. Gerne haben wir Birgit und Ralph eure Grüße ausgerichtet. Uns hat es an den Quellen nicht so gut gefallen – nachzulesen im Blog unter Heimfahrt…. 😉
Bis demnächst, sind auch schon gespannt auf eurer neuestes WoMo…
majuemin