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Südliches Afrika
Teil 1:
Namibia > Sambia > Simbabwe > Botsuana > Südafrika > Namibia
(D 09.12.24-10.01.25)
Teil 2:
Namibia > Südafrika > Simbabwe > 

Kurze Filme der Reiseroute (21.05.2025)

Die Reiseroute:

Spotlight Südafrika
Reisezeit: SA I 30.09. – 14.11.2024, SA II 25.02. – 16.05.2025
18 Wochen für den Staat  mit 3,5 facher Größe Deutschlands. Drei Hauptstädte, mehr als 10 Amtssprachen, ca. 61 Mio. Einwohner, Heimat zahlreicher Ethnien.
Gefahrene km: Ive 4868/6123; Motorrad Jürgen 40/120, Marion 0/60, viel Piste.
Nachtplätze: 25/39, meist kostenpflichtig, Preise von 5 bis 30/Nacht, Hundeverbot innerhalb und auch oftaußerhalb von Naturparks; freistehen kaum möglich. Das Land ist flächendeckend als privates Farmland eingezäunt, hinzu kommen Verbote aufgrund mangelnder Sicherheit (Wildlife und Kriminelle).
Internet: Signalstärke sowie Abdeckung stark wechselnd.
Lebenshaltungskosten: variieren nach Art und Ort des Einkaufs (Supermarkt, erzeugernah, ausländische oder lokale Produkte), preiswerter als in D, Kaffee ist sehr teuer; Qualität: Gemüse, Obst in der Saison sehr gut, außerhalb wie daheim, Fleisch meist herausragend gut. Wein qualitativ/quantitativ exzellent, sehr moderate Preise.
Kraftstoffpreise: ca. 1,05 ct./l, kaum schwankend.
Verkehrssituation: Linksverkehr, auch in Großstädten recht entspannt.
Wetter: Je nach Region/Reisezeit variierend, sommer- bis hochsommerlich am Tag; nachts kühl, kalt bis frostig. Atlantik meist windig/stürmisch.
Tourismus: Private Nationalparks besuchten wir außer in Kwa Zulu Natal selten. Zugang zu South African Nationalparks (SAN) ist unabhängig von Häufigkeit und Dauer r Wildcardinhaber ein Jahr lang kostenfrei. Als Nichtafrikaner zahlt man für die WC knapp 300 EUR/Jahr/zwei Personen incl. Fahrzeug. Ohne sie hätten wir ca. 1150 EUR/13 Parks beglichen.
Wildlife: weitgehend auf NPs beschränkt, manchmal auch dort wenig Sichtungen; die meisten Tiere, auch größere Gruppen, beobachten wir im Kruger. Wild ist vertrieben, gejagt, gewildert. Bemühungen, dem entgegen zu wirken, sind vorhanden. Werden sie Erfolg zeigen?
Das Land, an zwei Ozeanen gelegen, ist wunderschön. Tier- und Pflanzenwelt vor allem im Schutz der Parks von mannigfacher Vielfalt. Weitgehend frei von Malaria, ganzjährig zu bereisen, ideales Reiseziel für Touristen, die den mehrwöchigen Urlaub dezidiert planen, bzw. organisieren lassen. Der Individualtourist fühlt sich im Dschungel unfähiger wie überbordender Administration verloren, unerwünscht und nach gewisser Zeit frustriert. Wieso braucht es Vorbuchungen, gar Vorauszahlungen? Ausgebucht sind Lokalitäten fast nie. Jahrzehntelang gezwungen, Leben und Alltag akribisch zu planen, wollen wir uns dem Diktat in Südafrika nicht unterwerfen. Mit Hund? Nahezu unmöglich. Mit LKW? Zu schwer, zu groß
Regenbogennation? Die Farben des Regenbogens leuchten getrennt und SA ist kein Schmelztiegel. Schwarz, Farbig, Weiß leben weitgehend neben- und nicht miteinander. Völkerwanderung und Vertreibung umspannt 10tausende Jahre, wie im Rahmen der Weltgeschichte auch eher der Regelfall. Wurzeln verschiedener Kulturen gehen tief, niemand möchte sie missen, warum auch!? Tragische, dunkle Geschichte und herausragende Persönlichkeiten wie Kruger, Smuts, Tutu, Mandela, De Klerk u. a. m. präg(t)en das Land wie seine Menschen. Unfair, wenige aufzuzählen, die Liste ist endlos, wie die Namen der Schüler und Studenten, gestorben beim Soweto-Aufstand 1976. Die Chance für gegenseitige Akzeptanz und ein friedliches Miteinander scheint vertan. Konflikte sind offen wie unterschwellig vorhanden, zwischen Ethnien, Arm und Reich, egal welcher Hautfarbe.
Nein, wir fühlen uns nicht unsicher, sind Gäste, entsprechend freundlich und hilfsbereit begegnen uns Menschen aller Hautfarben.
Fazit: Africa light mit üppigem Angebot an Regeln, Verboten sowie allen Angeboten, die das Touristenherz begehrt. Oftmals zwingt Angst Besitzende zum Leben hinter Mauern und Zäunen, das hinterlässt Spuren, auch bei uns. Schade um das wundervolle Land.

Südafrika 25.02. – 16.05.2025
10.05. – 16.05.2025 Punda Maria bedeutet Campzeit. Den Flycatcher Trail erwandern, der Bird Hide macht seinem Namen alle Ehre, die Vögel verstecken sich, ansonsten beschäftigen uns Alltagsdinge. Wäsche muss gewaschen, der Wohnaufbau geputzt werden und am LKW ist einiges zu richten. Die Werktätigen bei IVECO in Windhoek bauten zur Lackierung der Fahrerkabine einige Teile ab und brachten sie anschließend leider wenig vibrationsfest wieder an. Das korrigiert Jürgen.
Nach einem Schlenker durch die Soutpansberge mit Nachtplatz an einer 24/7 Tankstelle erreichen wir das SAN Camp Mazhou am Grenzfluss Limpopo im äußersten Norden Südafrikas, im Dreiländereck mit Botsuana und Simbabwe. Wahrhaftig ein wunderschönes Dschungelcamp! Die zugehörige UNESCO Welterbestätte Mapungubwe, knapp 30 km weiter ostwärts, wollen wir besuchen. Auskünfte Ortsansässiger besagen, dass man den Ausflug vom Camp aus buchen kann bzw. muss. Und so ist die Realität am Camp: keine Rezeption, keine Ausflüge buchbar, keine River Drive Fahrt mit dem LKW möglich, der Weg ist hier zu schmal, die Bäume zu niedrig. Wollen wir zur Rezeption des Camps ans Mapungubwe Main Gate und wieder her fahren? 60 km Piste bzw. löchriger Teer? Wir haben die Nase voll vom Regelwahn südafrikanischer  Administration. Unseren Frust bekommt eine größere Reisetruppe weißer Südafrikaner mit. Sie erlauben uns mit auf ihrem Areal zu stehen, denn ihre Parzellen haben noch Kapazitäten. Ehrensache, dass wir die Nacht beim Besuch der Welterbestätte angeben und bezahlen. Frühes Aufstehen und der Tipp für eine landschaftlich schöne Abkürzung lassen uns tags drauf zeitig am Tor des Mapungubwe National Park stehen. Ein Besuch der Fundstätte der Königsgräber ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Als Selbstfahrer dürfen wir jedoch den landschaftlich reizvollen NP über 50 km Piste erfahren, auch der River Drive ist machbar.
1932 wurden in Mapungubwe zahlreiche Königsgräber mit reichen Grabbeigaben gefunden. Die Existenz des Königreichs wird auf die Zeit zwischen 900 und 1320 a. D. datiert. Klimaveränderungen führten zu einer ungesicherten Ernährungslage, Mais und Sorghum gedieh nicht mehr ausreichend für die rund 5000 Siedler,die nordwärts zogen und u. a. das Königreich Great Simbabwe gründeten. Von der Baukultur der ersten Trockensteinmauern und Gebäude ist in Mapungubwe wenig übrig. Die Fertigkeiten wurden im Norden perfektioniert, wo heute noch viele Gebäude-Teile zu besichtigen sind. Das Museum in Mapungubwe berichtet anschaulich über den Königshügel mit Wohn-, Lebens- und Begräbnisplätzen der Elite, zeigt die tiefer gelegenen Lebensräume der Bauern, Jäger und Sammler, ihre Werkzeuge, Kunstfertigkeiten sowie die Handelsbeziehungen zum Mittleren Osten, Indien, China auf. Beeindruckende Originale, wie das goldene Zepter und das goldene Rhinozeros, Schmuck, Schalen sind ausgestellt. Leider herrscht ein stets überwachtes Fotoverbot.
Nahebei liegt die privat geführte Mopane Bushlodge, die auch an den Campsites über Internetzugang verfügen soll. Realität: Geht, geht nicht. Besser als in Mazhou, wo nichts ging. Das Besondere an der Campsite: Sie ist nicht eingezäunt und soll über reichen Tierbestand incl. der Big Five verfügen. Zudem stehen wir unweit eines natürlichen Wasserlochs. Gestern Abend seien Elefanten und Löwen auf den Campsites Patrouille gelaufen. Wir bleiben zwei Nächte, die letzten in Südafrika, und lassen uns überraschen. Kurzum: Keine Tiere! Adé Südafrika.

01.05. – 09.05.2025 Tja, mit dem Kruger Nationalpark ist das so eine Sache. Zum einen heißt er Kruger, nicht Krüger und ist einer der ältesten, sowie der größte Park Südafrikas von der Fläche Sachsen-Anhalts. Gegründet wurde er am 26. März 1898 mit dem Namen Sabie Game Reserve von Paul Kruger, dem damaligen Präsidenten. Seit 1926 besitzt er den Status eines Nationalparks. Zum anderen ist er stets voll ausgebucht. Auch Catherine, die uns in Baberton hilfreich zur Seite steht, erhält keine andere Auskunft, beim Versuch für uns zu reservieren. Sie ruft einen Ex-Rancher an, der meint, dass sie das immer sagen, wir sollen hinfahren und versuchen, Einlass zu erhalten. Ist man erstmal drin, kann man kaum weggeschickt werden. Freistehen, umgeben von freilaufenden, wilden Tieren ist strikt verboten, Mensch muss in den Campzoo. Also los. Erstes Gate, flunkern was das Zeug hält … wir sind drin als Tagesgäste ohne Nachtplatz. Zweites Gate, ebenso flunkern, da finden die doch tatsächlich eine! freie Parzelle im Skukuza Camp, ich buche für drei Tage. Groß wie eine Briefmarke ist der Platz, Ive kann seine vier Reifen aufstellen, wir noch Tisch und Stühle, der Geburtstag kann kommen. Tatsächlich ist das Camp völlig überbucht.
Von den sog. Big Five ´Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard´ sehen wir außer dem Leoparden alle. Zudem betrachten wir verschiedene Antilopen wie Impala, Kudu, Gnu und Wasserbock, Krokodil, Nilpferd, Giraffe, Warzenschwein, Zebra in ihren natürlichen Lebensräumen. Wunderbar bunt, für die Kamera viel zu schnell, flattert ein Kingfisher vor uns her. Den Haubenbartvogel sehen wir erstmals. Ein wahrlich buntes Federvieh, das vom Obstsalat stibitzt. Bis etwa 400 n. Chr. hätten wir San, die Ureinwohner der Gegend, angetroffen und dann ihre Vertreibung durch Hirtenvölkern aus dem Norden miterlebt. Anfang des 19. Jhdts. fliehen vor den hohen Steuern der Engländer die Buren aus dem Süden hierher. Die zunehmende Einwanderung des Menschen bewirkt den Rückgang der Tierbestände u. a. durch Zäune, Jagd und Wilderei. Dem setzt Paul Kruger gewisse Grenzen. Leider ist bis heute Wilderei ein relevantes Thema im Park. Teils militärisch geschult und gut ausgerüstet fügen Wilddiebe insbesondere den bedrohten Nashörnern weitere Schäden zu. Komplett zaunlos ist der Park (noch) nicht, da er teils an Kulturland grenzt. Mancherorts können die Tiere zwischen Südafrika, Mosambik und Zimbabwe hin und her wandern, was auch illegalen zweibeinigen Grenzgängern den Zugang zum Park erleichtert.
In der alten Kruger Station, genauer gesagt im Salonwagen der Eisenbahn, wird gutes Essen attraktiv serviert. Zum Geburtstagsabend, Jürgen erwähnt das zwischendrin beiläufig der Kellnerin gegenüber, gibt es eine gelungene Überraschung des Hauses für mich!
Westlich von Skukuza liegt das Gebiet des Blyde River Canyon, dorthin verlassen wir den Park nach drei Übernachtungen. Wir wollen wiederkommen. Kein Problem, nach dem langen Wochenende sei es leerer, hören wir. Falsch? Dazu später.
Westlich des KNP, der an der großen Randstufe liegt, fällt das Land steil, teils 1000 m tief, ins sog. Lowveld ab. Entlang der Abbruchkante führt die Panoramaroute Mpumalanga. An der Strecke liegt auch der Blyde River Canyon, nach Grand Canyon/USA und Fish River Canyon/Namibia drittgrößter der Welt. Insbesondere an God´s Window mit Blick auf die Berge Mosambiks, am Lowfeld View, sowie den Rondavels sind die Aussichten atemberaubend. Unterwegs zu den Aussichtspunkten Regenwaldvegetation bzw. blütenreiche Savanne durchstreifen erhöht den besonderen Reiz der Gegend. Hier und da wird ein kleines Eintrittsgeld verlangt, oftmals wird Kunsthandwerk angeboten. Die lokale Bevölkerung lebt u. a. davon! Ich erstehe nach charmantem Handel einen Table Runner!
Ausgesprochen angenehm ist das Panorama Ruscamp in Graskop, günstig an der Strecke gelegen, und Wifi funktioniert sogar auf den Stellplätzen! Wir verzichten auf das phantastische Panorama aus dem Swimmingpool, bereits beim Anblick wird uns kalt. Tags sommerlich warm, sinken die Temperaturen bereits spätnachmittags hier und da sogar auf einstellige Werte. Vorteil des Winters: Endlich sind die Regenfälle passeé.
Von Westen kommend fahren wir diesmal am Phabeni Gate erneut in den KNP, wo sich abermals eine Diskussion bezüglich der völligen Auslastung der Nachtplätze entfacht. Nirgends sei etwas frei. Kann nicht sein, behaupte ich kurzerhand. Ein erneuter Blick auf den Computer bringt doch tatsächlich Platz hervor: eine Nacht wieder in Skukuza und zwei weitere Nachtplätze nordwärts. Erst im hohen Norden, fast schon außerhalb des Parks an den Grenzen zu Mosambik und Simbabwe, hat ein Camp noch drei Nächte frei. Ich buche! Auf dem Weg verändern sich Landschaft, Vegetation und tierische Bewohner. Es wird flacher, Felsformationen sind seltener, Tropenpflanzen kommen ins Bild. Nicht nur Impalas, Elefanten und Zebras in größeren Gruppen, sondern auch Giraffen, Büffel und Kudu erspähen wir. Oftmals mischen sich verschiedene Arten beim Wandern. Über weite Strecken begleiten uns die großen Flüsse des Parks, Sabie, Olifants, Letaba, die ganzjährig Wasser führen. Große schwarze Flächen und ein loderndes Feuer sind Beleg, dass das Grasland zunehmend trockener wird. Im höchstens zu 50% belegten Letaba Camp gibt es weder am wunderbar gelegenen Panoramarestaurant, der Blick fällt in die Flussebene, in der Elefanten im Sonnenuntergang baden, noch auf den Campsites Internetverbindung. Bitte mehr Bits! Desgleichen gilt für das Shingwedzi Rest Camp am gleichnamigen Fluss. Nun, schlechtes Netz im Tausch gegen das tubaartige Röhren der Hippos, das uns in den Schlaf begleitet, hat doch auch was! Am nördlichsten Camp im KNP, in Punda Maria, brauchen wir uns netztechnisch kaum umstellen. Wir bleiben zum Wochenende.

24.04. – 30.04.2025 Ohne Knarzgeräusche verlassen wir Queenstown in die Berge. Es regnet beständig, zudem ist es kalt, Nebel lässt auch den Tag kaum hell werden. Wie bereits im Südfrühling, so verzichten wir nun auch im Südherbst auf die Pistenetappe ins kleine afrikanische Hochland Lesotho. Zu wenig würden wir von der traumhaften Landschaft zu Gesicht bekommen.
Immer wieder hör(t)en wir Warnungen vor der Nutzung der N2 und der umliegenden Gegend insbesondere in der Eastern Cape Region. Vom letzten Jahr erinnern wir uns an die Warnschilder Don´t stop! Car hijacking area, oder Crime Alert! Do not Stop! weil wir die Hauptverkehrsader nicht komplett meiden konnten. So sind wir nun auf kleinen Straßen am Ostrand der Drakensberge unterwegs. Schöne Herbstlandschaft, mannigfaltige Bergwelt, felsig, schroff, bizarr, immer wieder verschwunden in Nebel und Wolken, bizarre Bilder. Vorgelagertes sanftes Hügelland erscheint wie von Filzmoos überzogen. Flüsse und Bäche transportieren schlammbraune Fracht zu Tal. Wasserlöcher, die wie Augen gen Himmel blicken, blau, grün, braun. In Matatiele findet sich auf dem Camp gerade mal ein Platz für Ives Tonnen, ohne dass er im Nass versinkt. Nun, einer reicht! Fürs Wochenende sagt der Wetterbericht Sonnenschein voraus und wir entscheiden, ins Oribi Gorge Nature Reserve zu fahren. Das Camp vermittelt den Eindruck inmitten des Regenwaldes zu liegen, auf einer Lichtung erwischen wir einen Sonnenplatz. Die Oribi Gorge Road, P345, ist Ives Tonnen nicht gewachsen, 3t beträgt die Lastgrenze. Wir halten uns diesmal dran. An manchen Stellen haben Regen und entstehende Wasserfälle die schmale Straße abbrechen lassen. Bereits mit bloßem Fuß tritt Jürgen Teerkanten weg, hier und da ragen Pylonen oder Stöcke aus Löchern im Belag. Am Samstag strahlt die Sonne, die Beta wird abgeladen und Jürgen fährt uns 55 km durch die Gegend. Faszinierend, die kleine Straße entlang des Mzimkhulwana River, überall tropft, fließt und sprudelt Wasser, drängt sich aus den Felsen ins Freie, bietet üppigem Bewuchs Nahrung. Über uns steil aufragende, teils dicht bewachsene Felswände. Wenig attraktiv erscheint das Eland Game Reserve am gleichnamigen See: Keine LKW, keine Motorräder … wir drehen und sehen einige Antilopen von der Straße aus. Am Leopards Rock Café genießen wir die grandiose Aussicht bei einem Kaffee und zahlen kleines Geld für den kurzen Weg zum überhängenden Felsen, bevor es über die flache Hochebene weiter zu den ´Wild 5 Adventuregeht, wo neben verschiedensten Mutproben, wie dem tiefsten Bungeesprung der Welt, die Aussicht auf die Schlucht und die 107 m tiefen Lehr´s Falls geboten wird. Ein lohnenswerter Ausflug!
Weiter nordwärts, nicht ohne kurzen Stopp am Bierfassl in Nottingham Road mit krossem Eisbein, drei Tage essen wir an den Fleischklötzen, ein Paddle of Beer mit vier Sorten bzw. Bitburger vom Fass! Wer mehr zu den schönen Midlands erfahren möchte, schaue unseren Bericht vom letzten Jahr 10/24.
Im Herzen des Zululandes fließt der Blood River, Zeuge dunkelster Geschichte Südafrikas. Im Abseits, so, als wollte und sollte man vergessen, befinden sich nach 20 km auf schlechter Piste das Denkmal an die Schlacht vom 16.12.1838 zwischen den Voortrekkern und den Zulu sowie die Nachstellung der Wagenburg am Fluss. Von den kriegerischen, invasiven Zulus hintergangen, brutal bekriegt, siegten am Ende die Weißen. Dass die Zulu die Geschichte anders erzählen würden, lehrt mich die Geschichte. Verloren haben alle, und gelernt wurde aus dem Desaster, wie immer wieder, nichts!
Zurück zur Hauptstraße, einkaufen in Vryheid, Kleinstadt im Niedergang. Die besseren Supermärkte sind ebenso wie der Wohnmobilstellplatz dicht. Wohin? Der Plan ist, meinen Geburtstag am Ozean im Wetland Nationalpark zu feiern, mit Jürgen alleine, denn Besuch bekommen wir im ´Africa light´ keinen. Jedoch verheißt das Regenradar für die nächsten Tage Richtung Indischem Ozean massive Regenfälle. Bereits jetzt erscheint uns Südafrika wassergesättigt. Mehrfach beobachten wir, wie aus Talsperren Wasser abgelassen wird. Immer wieder Matsch um uns herum. Bei Piet Retief, rund 100 km entfernt, befindet sich eine Campalternative. Der Ort erlaubt uns, die Entscheidung über die weitere Richtung auf den nächsten Tag zu verschieben. 16:30 Uhr, es regnet, die Dämmerung setzt ein, doch der Aufbruch erschient alternativlos. Schlechte Straßen, eine Umleitung durch dunklen Wald auf löchriger Piste mit Schwerlastverkehr, lässt uns nur langsam vorankommen. Im Stockdunkeln erreichen wir, erschöpft und frustriert, den Caravanpark. Die Wettervorhersage bleibt schlecht, und so ändern wir die Richtung von Ost nach Nord. In Baberton haben wir direkt Glück mit dem Stellplatz. Im Zentrum sieht uns ein älteres deutsch-südafrikanisches Ehepaar an der Tankstelle, winkt und informiert Catherine darüber, dass wohl Touristen mit Dickschiff zu ihr kommen, und so weiß sie, was auf sie zurollt, als wir durch das Dickicht brechen. Da Ive für das Camp zu groß ist, stehen wir oberhalb bei ihr im Garten. Herzlich empfängt sie uns und beschenkt uns gleich mit frischen Hühnereiern aus dem Gelege. Morgen gehts weiter, in den Kruger Nationalpark.

23.04.2025 Jürgen berichtet vom Mysterium der Knarzgeräusche während der Fahrt.
Zunehmend gibt Ive eigenartige Geräusche beim fahren von sich. Vor allem bei größeren oder auch kleineren Unebenheiten der Fahrbahnen von denen es zuhauf gibt. Ab und an ok, aber es wird immer mehr, kommt irgendwo von vorne, unter dem Armaturenbrett. Da ist so allerlei, was an sich nicht wackeln, klappern, knarzen soll, wie elektrische Bauteile, die hier in großer Zahl verbaut sind und die, wenn sie sich denn lösen, einen Kurzschluss verursachen können. Nicht sehr beruhigend! Das Dumme ist, steht das Auto knarzt es nicht, fährt Marion, kann ich kaum ausbauen, um zu suchen. Manchen Kilometer hänge ich neben dem Beifahrersitz und lausche, suche vibrierende Teile. Schritt für Schritt demontiere ich Teile des Armaturenbrettes, unterziehe alles einem Rütteltest und ziehe bei Bedarf Schrauben nach oder verwende Tape. Wie auch immer, nichts hilft. Auf der Fahrt nach Queenstown (Komani) wird es immer schlimmer. Ich weiß, es gibt zwei kleine Risse hinter der Kühlerverkleidung, vielleicht gehen die ja weiter und das Blech verschiebt sich bei Erschütterung? Queenstown ist eine etwas größere Stadt, dort müsste es eine Werkstatt geben, die bei Bedarf Schweißungen durchführen kann. Beim dritten Anlauf werden wir fündig, das Team von Komani Panelbeaters schaut sich die Sache an und urteilt, dass Abhilfe geschafft werden kann. Um 10:30 Uhr sind wir vor Ort, die Mannschaft wird umgehend tätig und nach kurzer Zeit ist klar, dass der Schaden schon recht umfangreich ist. Mit bis zu drei Mechanikern wird gearbeitet, sogar die Mittagspause machen sie für uns durch. In der Zwischenzeit gibt es für Marion und mich Kaffee im Kundenbereich, einen Fahrer zum nächsten Einkaufsmarkt und einige erbauliche Gespräche mit dem Juniorchef. Um 16:30 Uhr ist das Werk vollendet, jetzt der große Moment: Probefahrt über eine Straße mit reichlich Potholes (Schlaglöchern) und höre da, das Schweigen im Walde. Ursache gefunden, Problem behoben dank dem Profi-Team von Komani Panelbeaters.

19.04. – 23.04.2025 Ostern in Willowmore. Wir wünschen allen Menschen Friede, Freude, Freiheit! Auf die Zeit des Leidens, der Angst und Verzweiflung folgt die Ära von Wohlsein, Mut und Hoffnung. Oder, mit den Worten der Friedensnobelpreisträgerin von 1905, Bertha von Suttner: Und auch Wache gibt es, ganz helle Wache, welche die Menschheit aus dem langen Schlaf der Barbarei erwecken wollen und tatkräftig, zielbewußt sich zusammenscharen, um die weiße Fahne aufzupflanzen. Ihr Schlachtruf ist: «Krieg dem Kriege», ihr Losungswort – das einzige Wort, welches noch imstande wäre, das dem Ruin entgegenrüstende Europa zu erlösen – heißt: «Die Waffen nieder!», in «Die Waffen nieder» 1889!
Willowmore, gegründet 1864, ist Zeitzeuge, historische Gebäude sind noch allgegenwärtig, wenn auch heute das bunte, afrikanische Dorf in der Karoo von Landwirtschaft, Wolle, Mohair und Kleinkunst bestimmt ist. Einladende Cafés, kleine Restaurants und Kunsthandwerkläden mit Angeboten aus lokaler Produktion vervollständigen das attraktive Bild auch für den Touristen. Den filigranen Karooengeln sowie dem wunderbar weichen Mohairpullover kann ich nicht widerstehen. Schließlich ist es kalt und Weihnachten kommt ja auch irgendwann.
Die Stadthalle, direkt an der Campsite gelegen, ist Ostersamstag und Sonntag Ort festlicherVersammlungen. Die Synagoge von 1908, Zeuge der lebhaften jüdischen Glaubensgemeinschaft, geschädigt vom Erdbeben 1969, säkularisiert 1979 aufgrund des Sterbens bzw. Wegzugs der Gläubigen, wird zur Zeit von zwei jungen Männern bewohnt, die mit sehr magerem Budget versuchen, dem Verfall entgegenzuwirken. Auf dem sog. restaurierten Teil des Old Jewish Cemetry sind die aufrechten Steintafeln, auf Fotos von 2023 noch zu sehen, der Horizontalen anvertraut, ein weniger attraktives Bild. Da wirken die aufgetürmten Steinhaufen hinter den teils bunten Behausungen der Township eher attraktiver, authentischer. Das ehemalige Gefängnis ist hinter Büschen, Mauern und Zäunen verborgen, zwischenzeitlich Museum und Guesthouse, wegen Corona geschlossen, fungiert nun als eine Art Altersheim, Zugang nur mit Voranmeldung
Am südlichen Dorfrand befindet sich die Blackstone Power Station. Den Schlüssel zur Besichtigung gibt es im Tourismusbüro, doch das ist während unseres Aufenthaltes geschlossen. Eine Ortsansässige hat den Tipp, in Zaaymans Garage nachzufragen. Klappt, wir erhalten von Ian den Schlüssel zur Besichtigung und noch einiges mehr: frische Croissants, Pläne von Ort und Umgebung, Informationen sowie Tipps, zudem reges Interesse an uns bzw. unseren Reisen. Quasi als Souvenir überreicht er Jürgen ein echtes südafrikanisches Nummernschild vom Eastern Cape. Zurück zur Powerstation: die versorgte bis 1984 das Dorf zuverlässig mit elektrischer Energie. Wir stoßen auf deutsche Ingenieursarbeit, u. a. des Aachener Unternehmens Garbe-Lahmeyer aus dem Jahr 1955! Mehr hierzu auf Jürgens Seite
Im Willow Historical Guesthouse in der Wehmeyer Straße 70 wird die Viktorianische Zeit lebendig. Das Parterre stammt von 1864, das Geschoss darüber wurde 1897 zugefügt. Nachdem es zunächst als Pfarrhaus für die Diener der Dutch Reformed Church fungierte, wurde es Mädchenpensionat. Heute ist es Museum, Hotel, Restaurant, Eventlocation auf neudeutsch. So sind wir Zaungäste einer Taufe im Garten bzw. Swimmingpool des Anwesens, genießen einen Aperitif, und im Speisesaal aus einer anderen Epoche wird, im Licht zahlreicher Kerzen, untermalt von leiser, klassischer Musik, unser wohlschmeckendes Osterdinner stilvoll serviert, altes Porzellan, Silberbesteck, Stoffservietten. Fast perfekt, die Hausherrin trägt Jeans und Sweatshirt.
Der Ostermontag startet grau. Später nieselt es. Wir bleiben bei unserer Entscheidung, auf kleinen Wegen und Pisten durch die Mittelgebirgslandschaft Richtung Nordosten zu fahren. Der Boden der R337 ist feucht, aber nicht durchnässt, die Furten der Trockenflüsse, fast alle Wasser führend, sind betoniert. Wild sehen wir wie gehabt kaum, einige Mehrkatzen, kleines Pelziges, das in Gruppen flink die Piste quert und verschiedene Springböckchen, die verzweifelt an den Zäunen entlang nach Fluchtmöglichkeiten suchen, wenn sie Ive hören. Zu traurig, der Anblick der panisch fliehenden Tiere. Wir fahren Schritttempo, ruhig, manchmal hilft es. Nördlich von Pearston führt die R337 über den 1600m hohen Swaershoek Pass. Nebel, Nieselregen und bereits gegen 17:00 Uhr verschwindendes Tageslicht sind eine schlechte Ausgangslage, die rund 80 km Passstrecke in Angriff zu nehmen. Nach Auskünften der Locals sowie Jürgens Recherchen ist der Verlauf zwar gut, fordert jedoch 4×4 und bietet Steigungen/Gefälle von bis zu 20%, also nicht ganz ohne Anspruch. Wir bleiben zur Nacht am Fuße der Bergpassage und warten ab, was der nächste Tag bringt. Die Nacht bringt Regen, langanhaltend und ergiebig, der neue Tag Nebel. Wir lassen Vernunft walten und begeben uns schweren Herzens auf die langweilige 150 km lange Umgehungsstraße, die nach Queenstown (Komani) führt, wo wir unter Truckern die kalte, nasse Nacht auf einem Rastplatz verbringen.
Ach ja, seit einigen Wochen begleitet uns beim Fahren ein Knarzen, zunehmend lauter, stets vorhanden, mehr und mehr nervend. Es kommt von vorne, aus dem Bereich der Konsole. Jürgen hat bereits die beiden Handschuhfächer, das Radio, die Verlegung der elektrischen Leitungen u.a.m. ausgebaut, überprüft, neu verlegt, immer „Kleinscheiß“, die Ursache findet er nicht. Und wie Ive fast seinen Unterkiefer verliert, könnt ihr dann im nächsten Beitrag lesen. Für heute ist es genug des textens.

11.04. – 18.04.2025 Reiseglück, denn neben der Arbeit bleibt in Oaksrest auch Zeit für Spaziergänge, Weinprobe sowie ein schmackhaftes 3-Gänge-Menü in der nahen Mymering Vinery. Verbotsschilder sucht man vergebens. Hier und da Zäune, doch dann meist mit offenen Toren für Zweibeiner
Bekanntlich soll man weiterziehen, wenn es am Schönsten ist. Das tun wir, die Garden Route entlang, über den Outeniqua Pass, hinab nach George und in den SAN Park bei Wilderness an den Touw River. Das Örtchen liegt phantastisch am Indischen Ozean und bietet u. a. die Geschichte der alten Eisenbahnlinie sowie von Leentjes Klip. Kunsthandwerk und kleine Restaurants vervollständigen den idyllischen Eindruck.
Direkt am Camp beginnt der Wanderweg zum Wasserfall. Zehn Kilometer sind für den Weg hin und zurück ausgewiesen, drei bis vier Stunden werden veranschlagt. Viel Zeit, auch mit Fotostops und Picknickpause. Über Stege, Gabionen und Naturboden führt die Route am Touw durch wahre Urwaldlandschaft. Einmal kreuzen wir den Fluss mittels Ponton.
In der historischen Hope Villa an der Bucht von Knysna, bereits länger kein Guesthouse mehr für Jedermann, sondern nur noch für Familie und Freunde, warten Antje, Paddy und ihre Hunde auf uns. Wir besuchten sie bereits bei der ersten Tour durch ZA. Nun verbringen wir erneut drei Tage voller Harmonie, Gastfreundschaft und Freiraum. Paddys Kochkünste, seine Erzählungen zur Vergangenheit eines Südafrikas vor vielen Jahrzehnten lassen die Abende im Fluge vergehen. Mit Antje steht die, teils gemeinsam erlebte, Vergangenheit von vor drei Jahrzehnten wieder auf. Gemeinsame Einkäufe, Hundespaziergänge, schwatzen; Karfreitag verabschieden wir uns. Herzlich Danke, es war eine wunderbare Zeit.
Landkarte wie GPS weisen die R339 von Knysna nordwärts in die Kleine Karoo als kurvige, aber problemlos zu befahrende Strecke aus. Stimmt – ca. 45 km führt die Piste durch dichten Wald, der später von sattgrünen Almwiesen abgelöst wird. Das LKW-Verbotsschild ignorieren wir, ansonsten müssten wir den kompletten Weg zurück. Klappt gut, ca. 15 km lang. Eng, sehr eng, zu eng bei Gegenverkehr. Jürgen muss übernehmen, mit Ives linker Seite auf die Kante des Steilhangs, der Entgegenkommende auf der Bergseite in den Hang … Klappt, sonst würde ich nicht darüber berichten. Mehrfach kommen Fahrzeuge entgegen, es ist Karfreitag, Sonntagsfahrer … Kurz drauf bei De Vlugt können wir, fast an der Hauptstraße angekommen, das Schild mit der Höhenbegrenzung von 3,42 m nicht ignorieren. Mehr als 20 cm fehlen. Eine Einheimische weist uns einen Feldweg entlang des Keurboomsrivier als Alternative, 25 km! Auf OsmAnd erscheint er abenteuerlich, doch sie hat Recht. Meist breit und weitgehend frei von kritischen Stellen führt die Piste auf die R62/N9 nach Uniondale und Willowmore. Auf dem Camp in dem bunten Kleinstädtchen haben wir die große Auswahl zwischen schönen Stellplätzen, trotz Osterferien!
Auch in Südafrika werden verschiedene religiöse Festtage unterschiedlicher Glaubensrichtungen gefeiert, nur die christlichen, Weihnachten und Ostern mit Karfreitag und Ostermontag, sind offizielle Feiertage. Geben und nehmen, in Gemeinschaft essen, trinken, fröhlich sein sind Aspekte des Osterfestes. Gefärbte Hühnereier sucht man vergebens. Klein und Groß finden eher Süßes draußen versteckt.
Der wichtigste Feiertag der Nation ist jedoch der 1. Tag der Freiheit, der an die erste rassismusfreie Wahl am 27. April 1994 erinnert.

03.04. – 10.04.2025 Getreidefelder dehnen sich Kilometer um Kilometer entlang der kleinen Gebirgsstraßen aus, ab und an Weinstöcke. We feed the world? Na, ein Großteil landwirtschaftlicher Produkte für den Kontinent kommt jedenfalls aus Südafrika. Riesige Flächen und Wasser machen es möglich. Zwischendurch liegen immer wieder nette, gepflegte Orte. Kap l´Agulhas, portug. Kap der Nadeln, wohl wegen der Felsformationen und südlichster Punkt des afrikanischen Kontinents, ist unser Ziel. Flache Landschaft, grauer Himmel und Afrikaans auf Schildern und Hinweistafeln erwecken den Eindruck der Niederlande. Doch am Ozean ändert sich das Bild. Tosendes, weiß schäumendes Meer. Felsen, zu bizarren Figuren aufgetürmt, sich teils spitz teils flach ins Wasser schiebend. Reste des bunt blühenden Fynbos, eine endemische Flora von enormer Artenvielfalt, nur im Süden Südafrikas beheimatet. Der Abendhimmel reißt auf und schickt Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke. Wir wandern die letzten 1,5 km vom Campingplatz zum Denkmal. Ganz anders als am Kap der Guten Hoffnung ist dieser markante Punkt Afrikas nicht überlaufenAutoschlangen und Busse fehlen, einige wenige Touristen machen Fotos. Wir genießen die Stimmung, das Gefühl, ein großes Etappenziel erreicht zu haben, Freude, Stolz. Auch hier befinden wir uns in einem SAN-Park (South African National Park), doch der wird abends (noch) nicht geschlossen. Jederzeit können wir Denkmal und Park vom nahen Camp aus erwandern. Und das tun wir, zig Kilometer im Sonnenschein, der sich abends schnell verzieht und Feuchtigkeit sowie Kälte Platz macht.
Den Leuchtturm zu erklimmen ist ambitioniert. 71 Stufen verteilt auf zwei schmale, steile Treppen, zum Schluss eine Leiter, dann ist die 27 m hohe Plattform erreicht. Eine vergleichsweise kleine Leuchtspitze. Ihre Architektur mit den drei Türmen nach dem Vorbild des Pharo von Alexandria, einem der Sieben Weltwunder der Antike, ist das Besondere. 1849 fertiggestellt ist der Leuchtturm der letzte von fünfen, die den Schiffen vom Kap der Guten Hoffnung bis zum südlichsten Punkt Afrikas entlang des legendären Küstenabschnitts Geleit bieten. Rund 60 km weit schießen die Lichtblitze übers Meer, den angeblich gefährlichsten Abschnitt, wo der Indische Ozean auf den Atlantik trifft.
Wir sind begeistert, dass unser Buch am südlichsten Punkt des Kontinents einen neuen Besitzer findet. So bleibt ein Teil von uns hier, als wir nach vier Tagen verweilen und genießen zur Gardenroute aufbrechen. Die R 62, die rund 100 km nördlich der Küste durch die Berge verläuft, ist neben der küstennahen Strecke N2 eine der top Touristenstraßen Südafrikas. Selbst im jetzigen Südherbst machen Blütenreichtum und üppiges Grün der Gartenstraße noch alle Ehre, wohl nicht zuletzt den ausgiebigen Regenfällen geschuldet, die auf weite Teile der Südhalbkugel prassel(t)en.
Deshalb ist mir etwas mulmig, als Jürgen bei Oaksrest am Dwarsriver den (zu) schmalen Schotterdamm entlang des kleinen Sees zum Restcamp fährt. Äußerst enge Piste, Auswaschungen, hier und da wenig Gripp und Kurven sind keine gute Kombi.
Ich revanchiere mich mit putzen und waschen. Am gut und liebevoll ausgestatteten Camp gibt es recht gutes WLAN, Waschmaschine nebst Detergenz stehen kostenfrei zur Verfügung.  Nach zwei nassen Tagen flattert die Wäsche in der Sonne auf der Leine. Auch die dicken Wolken haben sich verzogen und die traumhafte Bergwelt spiegelt sich im See vor unserer Haustür. Reiseglück!

26.03. – 02.04.2025 Wichtig vorab: Jörn wurde in Kapstadt behandelt, der ADAC organisierte die Rückholung, nun wartet er in Deutschland auf Genesung und Rückkehr der Reiselust. Wir drücken die Daumen.
Bevor wir in die Metropole Kapstadt eintauchen, lassen wir die elf kg Gasflasche füllen, die seit Spanien (09/23) unseren Herd versorgt; und auch gleich die noch mehr als halb volle kleine, hier: 33.91150° S, 18.54932° E, Alice Street.
Leider ist die Stell- und Campingplatzsituation bei Kapstadt schlecht. Es gäbe viel Raum, doch Verbotsschilder und Zäune versperren Zugänge. So wählen wir als Ausgangspunkt zur Stadtbesichtigung das knapp 35 km nördlich gelegene Camp bei Melkbosstrand; ganz ok, nicht überteuert und der Bus hält gegenüber. Seit der Fußball-WM verfügt Kapstadt über ein gut funktionierendes, Debit-Karten basiertes, ÖPNV-System, das zügige Verbindungen auch aus den Randzonen in die City erlaubt. Einmal umsteigen, dann sind wir an der Waterfront, dank der oft eigenen Busspuren schnell wie der Individualverkehr. Einziges Manko: Der letzte Bus fährt bereits am frühen Abend in die Peripherie. Doch das ist ok, denn wir brechen morgens zeitig auf. Vier Tage besuchen wir die bunte, vielfältige Metropole. Superlative, Kontraste, weder schwarz noch weiß. Die Hop On Hop Off Touristenbusse verschaffen einen guten ersten Überblick und bringen uns dann entspannt zu den städtischen Sehenswürdigkeiten. Mit der Gondel, die sich um 360° dreht, steil hinauf auf den ca. 1000 m hohen Tafelberg. Wow, was für ein Blick. Über die Kaphalbinsel schweift er bis zum Kap der Guten Hoffnung sowie zur östlicheren Kap-Spitze. Die Stadt wirbt mit der Lage an zwei Ozeanen, dem aus den warmen Tropen kommenden Indischen und dem Atlantik, aus der Antarktis die kalten Benguela-Strömungen mitbringend. Das wahre Zusammentreffen findet jedoch am Cap L´Agulhas statt, dem südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents ca. 150 km weiter östlich. Den Panoramablick schmälert dies jedoch keinesfalls. Ein Spaziergang übers Plateau, Blicke auf die Tafelbucht und zahlreiche andere Bays, die beiden weiteren Hausberge Signal Hill und Devils Peak. Und wieder runter. Durch Parks, die Altstadt mit dem wunderschönen Company´s Garden, entlang der Flaniermeile Long Street und den lebendigen Green Market bei Cappuccino genießen. Kitschig bunte Häuser der sog. Kapmalaien im steilen Bo-Kaap Viertel bestaunen. Hier wohnen die muslimischen Nachfahren ehemaliger Sklaven, die im 17./18. Jhdt. aus Indonesien, Sri Lanka und Indien verschleppt wurden.
Ein kleines Boot fährt durch den Hafen und lässt
uns die Waterfront vom Sport- und Fischerhafen aus betrachten.
Robben Island wollen wir besuchen. Insel mit wechselvoller Geschichte, berühmt geworden als Gefängnisort, an dem Nelson Mandela 18 Jahre seiner insgesamt 27jährigen Gefangenschaft als Häftling der höchsten Sicherheitsstufe verbüßte. Leider ist die Organisation denkbar schlecht. Warten, anstehen, Fährverspätungen, so werden aus der angesetzten vierstündigen Tour fast sechs. Ärgerlich, dass auf der Insel die Zeit für den Rundgang durch die Gebäude und die Gespräche mit den Führern gekürzt wird. 2 x 2,5 m groß ist Mandelas Zelle, ein vergittertes Fenster zum Hof, eine Bastmatte, ein Eimer für nächtliche Notdurft, ein kleiner Beistelltisch mit Blechtasse, -teller und Löffel, mehr nicht, von 1964 bis 1982. Der ehemalige Häftling, der uns begleitet, verbrachte in den 70ern fünf Jahre auf der Insel, Gefangener einer geringeren Gefährdungsstufe. Er ist für alle Fragen, auch persönliche, offen. Spricht, gefragt, über Misshandlungen. Nur die weniger schlimmen erwähnt er, sie sind Horror genug! Es helfe ihm, seine Dämonen hinter sich zu lassen, meint er. Mir gelingt es trotzdem nicht, etwas zu fragen, zu tief drangen Andere vor Jahrzehnten in seine Persönlichkeit ein, verletzten sie nachhaltig. Vielleicht hätte mir mehr Zeit geholfen? Kritisch, anders Denken als agierende Obrigkeit, Freiheit einfordern sowie gleiche Wertigkeit und Chancenall dies wird immer wieder mit unmenschlicher Strafe geahndet, wenn ideologisch geleitete Politik meint, die alleinige Wahrheit zu kennen und entsprechend diktatorisch regiert. In Südafrika ist bis heute Apartheid anwesend, teils mit anderem Vorzeichen und ohne jedwede gesetzliche Grundlage, jedoch in vielen Köpfen vorhanden. Könnte der Grund darin liegen, dass Menschen schlicht und einfach nicht gleich sind, sondern von größter Vielfalt? Wäre, diese Unterschiede anzuerkennen, sie zu akzeptieren, daraus zu lernen aber sie niemals zu bewerten, ein kleiner Schritt hin zur Grundlage eines friedvollen Miteinanders?
Wir verlassen Kapstadt nicht ohne das Groote Schuur Krankenhaus zu besuchen. Hier transplantierte Christiaan Barnard im Dezember 1967 weltweit erstmals mit Erfolg ein menschliches Herz. 18 Tage überlebte der Todkranke die Operation, dann verstarb er an Lungenentzündung. Die Lebensspanne des zweiten Empfängers verlängerte sich um 18 Monate. Beeindruckend ist die Darstellung der damaligen Ereignisse im Heart of Cape Town Museum. Die Operationssäle bestückt mit Originalen der Zeit, täuschend lebendigen Wachsfiguren; ein Film, der verschiedene Sequenzen aus Barnards Leben, gespickt mit Interviews aus verschiedenen Jahrzehnten, beschreibt. Im Vortragsraum sitzt eine der Krankenschwestern, die damals dem mehr als 30köpfigen Team angehörte, zufällig in der Reihe hinter uns. Ein seltsames Gefühl! Doch nicht nur Barnard, auch Spender, Empfänger und ihre Familien werden zu Menschen mit Schicksalen. 

Es ist spät geworden und während wir uns an einer Tankstelle Richtung Kaphalbinsel nach Raum für die Nacht umschauen, wird Jürgen auf den LKW angesprochen. So lernen wir Shaun kennen, Wohnmobilbauer aus Südafrika (mehr), der uns davon abhält, frei zu nächtigen und zu sich ins nahe Witteboomen zu Wein und Imbiss an den großen Familientisch einlädt. Vier Hunde gehören dazu. Ein geselliger Abend, Austausch von Lebens- und Reisegeschichten und mit (zu) vielen Fragen zur europäischen Politik. Ach ja, auf dem Weg nach Witteboomen erleben wir die erste Feindberührung in unseren 8,5 Reisejahren. Der rechte Außenspiegel fällt ihr zum Opfer, blöd bei Linkslenker und Linksverkehr.
Der Chapman´s Peak Drive, eine der drei herausragenden Panoramastraßen Afrikas entlang des Atlantiks, bringt uns die letzten Kilometer zum Kap der Guten Hoffnung und dem Cape Point. Inzwischen ist aus dem wolkigen Nieselwetter strahlender Sonnenschein geworden. Mit zahlreichen Reisenden vieler Herren Länder, individuell und in großen Bussen unterwegs, teilen wir uns den südwestlichsten Zipfel des afrikanischen Kontinents, anstehen zum Foto an der berühmten Landsendtafel 34.35811° S, 18.47193° E. Vor etwa einem Jahr reisten wir ins südliche Afrika ein, aufgebrochen zu GoSouth im Juli 2023, ist hier das Ziel erreicht? Der Wendepunkt? Das kribbeln im Bauch, das ich tags zuvor spürte, geht im Gedränge der Massen unter. Ähnlich erleben wir die Kap-Spitze. Erst an der Buffels Bay verläuft sich der Ansturm und wir finden ein Fleckchen zum Picknick in malerischer Landschaft, die wir gerne mit Pavianen und Springböcken teilen. Da wir auch den Kap Park abends verlassen müssen und zuvor auf dem nahen SAN-Camp mangels Vorausbuchung trotz ausreichend Platz nicht unterkamen, verlassen wir das Naturschutzgebiet bereits nachmittags. Zeit für Wanderungen übers Kap ergo Fehlanzeige. Auch auf den weiteren Campsites haben wir kein Glück, mannigfach und skurril sind die Zurückweisungen: Ive zu schwer, keine Vorausbuchung, keine Security, keine vorausbezahlte Rechnung – ist der traumhaft am Ozean gelegene Platz deshalb völlig leer? … Der Polizei im pittoresken Simon ´s Town klage ich unser Leid und so parken wir nebenan am Hafen.
Eine E-Mail von Shaun ist im Postfach, er hat einen neuen Außenspiegel für uns! Doch Tags drauf ist die Besichtigung der fussläufig gelegenen Boulders Bay mit der Pinguinkolonie zunächst ein Muss. Ganz nah kommen wir den Vögeln, die das Fliegen verlernten und sich ihren Lebensraum im Wasser eroberten. Witzig, wenn sie in ihrem Frack, mit erhobenem Haupt über den Strand watscheln. Doch nun zurück nach Kapstadt zu Shaun, seinem beeindruckenden Betrieb und unserem neuen Außenspiegel, den Jürgen sofort anbringt.
Bei Onusrivier an der Whale Coast finden wir im dritten Anlauf eine Campsite. Wale werden wir derzeit kaum zu Gesicht bekommen, die tummeln sich noch weiter südlich im antarktischen Meer.

Galerie 1, Kapstadt:

Galerie 2, Kaphalbinsel:

20.03. – 25.03.2025 Phantastisch, die Cederbergregion! Doch nur ein Aufbruch führt zu neuen Ufern: Mit Ive den Grootrivierhoogte und den Blinkberg erklimmen, entlang des Bain´s Kloof Sattels und bei Paarl mit der Erkundung der Winelands beginnen. Doch bereits vor der Grootrivierhoogte ändern sich die Pläne. Ein großer Stein auf der Piste reduziert die ohnehin langsame Fahrt. Links rum, rechts rum? Rechts? Da sehe ich inmitten von Fels und Steinen einen Motorradfahrer, der zögernd, verkniffen die rechte Hand zum Gruß hebt, oder so. Vorbei, doch wo ist das Motorrad? Ah, im Busch, 90° Schräglage, ungesund für Mensch und Maschine. Anhalten, nachsehen, da braucht jemand Hilfe. So lernen wir Jörn kennen, der als Mitglied einer Reisegruppe ´den Anschluss verlor´. Nicht gut sieht er aus, doch die Bestandsaufnahme, beginnend damit, dass er mehr oder weniger steht, zeigt Gott sei Dank keine lebensbedrohliche Situation. Schon länger hockt er hier. Im Gebüsch haben ihn die Passanten in schnelleren, niedrigeren Autos nicht wahrgenommen. Hilfe holen per Mobilfunk ist nicht möglich, kein Netz. Also Sitzgelegenheit schaffen, in den LKW kann er nicht steigen, den Arm ruhigstellen, die Blutung stoppte bereits von alleine, Schmerztabletten und Wasser nahm Jörn aus seinem Fundus. Der Sonnenschirm dient auch bestens zum Schutz gegen den einsetzenden Regen. Jürgen macht sich auf zurück zum Oasis Camp, das am nächsten liegt und über Internet und Telefonanschluss verfügt. Derweil versuche ich Jörn bei Laune zu halten, der sich zusehends entspannt. Nach einiger Zeit kommt Jürgen zurück und Bewegung in die Sache: Jörns Gruppe habe nach mehr als einer geschätzten Stunde bemerkt, dass jemand fehlt, das Begleitfahrzeug komme zurück und eine Ambulanz sei auf dem Weg! 90 km sind es bis zur nächsten Klinik. Bis zum Abtransport leisten wir Jörn Gesellschaft und wünschen: Alles Gute, wir würden uns freuen, von dir zu hören!
Wir erklimmen die beiden Pässe, aber den verregneten Bain´s Kloof Sattel in den Abend hinein zu fahren ist keine gute Idee. Außerhalb eines Campingplatzes, Ive ist zu hoch fürs Gelände, trommeln uns Regentropfen in den Schlaf.
In den Winelands machen wir die Erfahrung, dass südafrikanische Winzer, anders als die in Europa, speziell in Frankreich, nicht auf fahrendes Volk eingestellt sind und es an Flexibilität mangelt. Nach der Weinprobe fährt man halt heim, oder sonst wohin. Für uns ein no go! Campsites in der Nähe von Weinkellereien sind rar. Das Franschhoek Camping bei La Motte macht da eine Ausnahme. Kein Kilometer entfernt liegen die Leopard´s Leap Vineyards, bieten gute Weinprobe, spritzig, fruchtigen Sekt und mundende Snacks. Das recht teuere Camp bietet zudem auch Annehmlichkeiten bei Regenwetter: grillen und essen im Trockenen, Wäsche aufhängen außerhalb des WoMos nach Regenspaziergängen, und: heiße Duschen, kein lauwarm tröpfelndes Ökonass. Abends besuchen uns Zebras und Springböcke. Schöne Spaziergänge führen in die Berge und in den Ort, der auf verschiedensten Kontinenten liegen könnte, ein klein wenig Frankreich, wenn nur der fürchterliche Name nicht wäre. Franschhoek ist touristisch, ältere Menschen dominieren. Wir mittendrin. Lohnenswert ist der Besuch des Franschhoek Motor Museums auf dem weitläufigen l‚Ormarins Gelände der Familie Rupert, dem lokalen Wein-Imperium. Automobile Geschichte wird dem Besucher in vier großen Hallen präsentiert. Die Exponate wechseln, insgesamt sind es 200, 80 werden jeweils ausgestellt. Wir besuchen auch ohne Vorabbuchung das Museum.
Anders ist der Charakter von Stellenbosch. Eine Stadt mit alter Architektur und jungem Gesicht, nicht zuletzt der Hochschule geschuldet. Lebendige Kneipenlandschaft, beste Gastronomie, für jeden etwas, auch wir genießen. Und vor allem: Nach langem Suchen findet Jürgen seine geliebten Sandalen, nachdem er die alten schweren Herzens ausrangieren musste! Irreparabel, selbst für afrikanische Verhältnisse.
Genug des Schlemmens. Morgen nach Kapstadt? Mal sehen was das Leben aus unseren Plänen macht.

12.03. – 19.03.2025 Zederberge? Noch rechtzeitig für einen Umweg erinnern wir uns an die Tipps von Naomi und Abri zu Darling: Gleichnamige Brauerei, Ormonde Winery, insbesondere das Wohnzimmertheater Evita se Perron, wo sich Pieter-Dirk Uys seit Jahrzehnten an den Wochenenden in zahllose Frauen der Geschichte verwandelt, seien fast jeden Umweg wert. Alles liegt im kleinen, schmucken, durch englischen Landhausstil geprägten Städtchen nah beieinander und verfügt jeweils über große Parkplätze. Und nun zur Realität: Der Biergarten schließt um 15:00 Uhr, Weinproben enden zur selben Zeit, Theaterkarten fürs Wochenende gäbe es. Parken jeweils ja, aber nur bis die Pforten schließen. Übernacht ist es strikt verboten. Man rät, den Campingplatz aufzusuchen. Nur gibt es in Darling keinen! Der nächste ist 25 km entfernt. Das hieße für drei Events insgesamt 150 km fahren, zweimal davon alkoholisiert. Zu unserer Sicherheit, die Gründe sind: aggressive Hunde, die nach Schließung das Terrain bewachen, fehlender/mangelnder Sicherheitsdienst, sowie Schwarze, die abends und nachts umhergehen. ???, Leute, gehts noch! Betrunken LKW fahren wegen freilaufender Schwarzer? In Afrika!? Da wäre doch evtl. ein Umzug nach Zentralasien eine Überlegung wert. Ich möchte mangelnde Akzeptanz und Ungleichverteilung von Armut und Reichtum nicht erneut aufgreifen. Überaus gastfreundlich ist das Angebot eines weißen Paares, in ihrer Einfahrt zwei Nächte zu stehen. Doch wir fühlen uns nicht wohl in Darling, nicht zugehörig zum praktizierten Lebensstil und verlassen den Ort, der aus unserer Sicht den Umweg nicht wert war. Zwei Fotos haben wir für euch.
Über Malmesbury und Citrusdal biegen wir nach Algerien in die Cederberg Wilderness ab. Die hier endemisch vorkommende, äußerst seltene Zeder, keine Verwandte der Libanonzeder, sondern von Zypressen, ist namengebend. Eine weitere botanische Besonderheit ist der fast ausschließlich hier angebaute Rooibos/Rotbusch, aus dem in aufwendigen Verfahren der gleichnamige Tee gewonnen wird. Wunderbar sind auch die weitgehend verblühten Stände der Protea (Silberbaumgewächse), zu der ca. 115 Arten gehören. In der Region findet man in den Höhenlagen die weltweit größte Anzahl. Die Königsprotea ist die Wappenblume Südafrikas. Weite Teile des Parks sind UNESCO Erbe, Natur-, und, aufgrund der Malereien von San und Khoi, auch Kulturlandschaft. Wie überall im südlichen Afrika ist campen auch hier nur auf ausgewiesenen Plätzen erlaubt, ansonsten ist der etwa 700 qkm große Naturpark abends zu verlassen. Das Camp beim Parkeingang in Algerien ist aufgrund von Wasserfluten bereits länger geschlossen. Weiter. Kleine Flüsse, Taleinschnitte und bizarre Sandsteinformationen begleiten uns. Lot´s Wife ist sicherlich eine der wundersamsten auf dem Fußweg zur Vensterklippe. Über den Uikyk Pass gelangen wir ins Tal des Matjies nach Sanddrif. Die Routen zum Valley of the Red Gods sowie zum Wolfsberg, die beim Camp starten, sind aktuell wegen Waldbrandgefahr gesperrt. So sehen wir uns zwecks Zeitvertreib gezwungen, das Angebot zur Weinprobe in der nahebei gelegenen Cederberg Winery anzunehmen. Knapp drei Kilometer, beim Rückweg müssen es irgendwie mehr gewesen sein. Mit kleinem Snack aus dem Rucksack genießen wir fünf weiße und drei rote Weine. Samstags gibt es zwei weitere obendrein, frei nach eigener Wahl. Wir bevorzugen Weiße, die munden ausgereifter als die Roten. Und da wir der Bedienung sympathisch sind, kredenzt sie zum Abschied noch Sekt.
Eine der kürzesten Fahretappen des Unterwegsseins bringt uns zu den Zeichnungen der Bushman sowie zu den Stadsaal Caves, eingebettet in eine Landschaft, die nicht von diesem Planeten zu sein scheint. Die Natur ist als herausragender Bildhauer tätig, nutzt Hitze, Kälte, Regen, Sturm als Werkzeuge, formt die skurrile Welt der Steine. Immer wieder regen bizarre Strukturen die Phantasie an. Schau mal dort, und hier, sieht aus wie … seht selber! Staunend stehen wir vor den wohl Jahrtausende alten Malereien der Bushman. Was wird von unserer Kultur übrig bleiben, was in Tausenden von Jahren Faszination und Bewunderung auslösen?
Ein Katzensprung entfernt bietet die Cederberg Oasis Campsite uriges Ambiente, Gastfreundschaft und gutes Essen, zudem moderate Preise. Kein Glamping, Notwendiges ist funktionell und sauber vorhanden, Willkommenskultur inmitten der Natur, wo kaum Zäune den Blick stören! Eine Gruppe deutscher Motorradfahrer, 14tägig betreut reisend unterwegs, kommt zeitgleich an. Ehhh, habt ihr es gut, heißt es, als sie Ive sehen und unseren Reisetraum erfragen. Ihr braucht nicht zurück nach Deutschland. Es ist eine Schande, eine Katastrophe, nein nicht drüber reden, sonst kommen mir die Tränennoch bleiben drei Tage, dann heißt es zurück vom Traum in den Alptraum. Doch auch fernab Europas tut uns die Betrachtung des Niedergangs nicht minder weh. Zu sehr verbunden mit der Heimat durch Familie und Freunde, und zu oft werden wir, kopfschüttelnd, darauf angesprochen.
Mit den Betas den Grootrivierhoogte Pass hinauf, wieder runter und retour. Mit dem Blinkberg Pass ist er einer der steilsten Pässe der rund 150 km langen Cederberg Mountain Piste. In den betonierten Flussdurchfahrten weisen Höhenmesser die Überflutungsstände aus. Eine reale Gefahr, die in der Regenzeit zu Unfällen auch mit Ertrinkenden führt. Wir baden im Staub, durchfahren dunkelgrüne Zitrusplantagen und silbergrüne Olivenhaine. Rauf und runter. Bei Matjiesrivier finden wir die Abkürzung nach Wupperthal, über die Eselbank!

Anmerkung für Reisende: Der Zugang zum Cederberg Wilderness Park ist kostenfrei, die Verkehrswege meist problemlos befahrbar, reichen von enger, schlechter Piste bis zu glattem Asphalt. Viele Wege zum Biken, Wandern und Klettern sind permit- und somit kostenpflichtig. Zugangsberechtigungen gibt es z. B. in Algerien und Dwarsrivier. Dasjenige für Stadsaal- und Rock Art Paintings holen wir am Eingang (umgerechnet 2,50 € bar/Person).
Mit 32 €/Nacht ist das Sanddrifcamp recht teuer, die Parzellen des schön gelegenen Platzes sind für hiesige Verhältnisse klein und das Camp sehr voll, was den Wildernesscharakter deutlich mindert. Kromrivier Camp ist angeblich ausgebucht, obgleich bei unserer Ankunft gähnende Leere herrscht. In der Cederberg Oasis fühlen wir uns für kleines Geld (6 €) willkommen und wohl.
Für Hundebesitzer: In keinem der von uns besuchten Parks bzw. auf keinem der Plätze waren Hunde erlaubt.

04.03. – 11.03.2025 Aus Ruanda kommen nicht nur schlechte NachrichtenWir freuen uns, dass Jürgens Patentochter Joseline eine Anstellung nebst Unterkunft bei der Organisation Seeing Hands als Physiotherapeutin erhieltFortan kann die stark sehbehinderte junge Frau ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen. Eine erfolgreich beendete Bildungspatenschaft.
Fortan ermöglicht Jürgen der fast 16 jährigen Kezia, Schülerin der 2. Klasse Secondary School, weiterhin die Schule zu besuchen. Die bisherige Patin war leider gezwungen, die Förderung zu beenden, sicherlich eine schwere und traurige Entscheidung. Kezias Vater machte sich aus dem Staub, nachdem er seine schwangere Frau mit HIV infizierte. Dass sie noch lebt verdankt sie der kostenlosen Vergabe von Aidsmedikamenten. Als langjährig alleinerziehende Mutter hält sie sich und die Kinder durch den Verkauf von Gemüse über Wasser. Schulgeld kann sie jedoch nicht aufbringen.
Wir wünschen den Ruandern, wie unseren Landsleuten daheim, umsichtig handelnde Politiker, die nicht persönlichen Profit und Machtgier in den Vordergrund stellen, sondern das Ziel verfolgen, Probleme der Gesellschaft zu lösen, statt solche zu erschaffen bzw. zu etablieren und Frieden zu bewahren!
Am Rande des West Coast National Parks soll der Ort Langebaan, umgeben von Halbinseln, Eilanden und Lagunen, seine pittoreske Ausprägung als Fischerort erhalten haben. Kleines, charmantes Zentrum, schöne, kurze Strandabschnitte, hübsche Läden und Gastronomie für verschiedene touristische Ansprüche. Ja. Fischerort? Nein. Wir sehen Wohnareale mit Elektrozäunen, Kameras, bewaffnetem Sicherheitsdienst. Unberechtigte Passage wird als Hausfriedensbruch geahndet, ist immer wieder zu lesen. Ist das der Preis für Übervorteilung, Ausbeutung, mangelhafte Pflege des Miteinanders verschiedener Kulturen?
Im ca. 20 km entfernten Saldanha begegnen uns vor allem Schwarze und Farbige, freundlich. Als Tourismusort erscheint er weniger attraktiv, eher unbedeutend. Die Buchten sind sicherlich reizvoll, doch das Umfeld weist den Charme längst vergangener Zeiten sowie eines Industriestandortes auf. Der mit rund 74 km² flächengrößte Erzhafen Afrikas boomt sichtlich. Eine rote Staubdecke liegt über weite Teile der Natur- und Industrielandschaft. Aus dem fast 900 km entfernten Sishen transportieren bis zu vier Kilometer lange Züge Eisenerz an den Atlantik. Damit ist diese Erzbahn länger und schwerer als der mauretanische Zug von Zouérat nach Nouadibou. Zudem verkehren Züge mehrfach am Tag, somit deutlich häufiger. Bis zu sieben Lokomotiven je Zug machen wir aus, doch vier Kilometer lang ist keiner.
Das Ende der Halbinsel Marcus Island im West Coast National Park, nördliche Begrenzung der Saldanhabucht, ist unser Wanderziel. Immer wieder gilt es Hafentore zu passieren, eine Alkoholkontrolle zu bestehen. Vorbei an der einzigen Ausbildungsstation der südafrikanischen Marine. Nach acht Kilometern versperrt kurz vor Landsend eine Mauer den Weg. Kein Durchkommen. Ein wenig klettern, ein Blick über die Umgrenzung, ein Foto vom Ende der Halbinsel springt dabei heraus. Retour!
Wir verlassen den kühlen, oftmals windigen Atlantik landeinwärts, wo zwischenzeitlich die Temperaturen moderater werden. Am Berg River liegt Kuifkopvisvanger, Farm, Anglertreff, Café, Camp. Den bunten namengebenden Vogel erspähen wir nicht, dafür Flamingos, Pelikane, den gelben Webervogel mit der schwarzen Maske … Ab und an tuckert ein Boot über den Fluss. Wandern entlang der Salzwiesen- und Flussauenlandschaft entspannt, wir müssten es nur öfters zulassen. Morgen ziehen wir weiter, Ziel sind die Cederberge.

 

25.02. – 03.03.2025 Rekordverdächtig fix erfolgen Aus- und Einreise bei Noordoewer bzw. Vioolsdrif. Keine Stunde und wir rollen durch Südafrika. Schnell ein wenig einkaufen. Wegen restriktiver Zollvorschriften, frische Lebensmittel betreffend, sind die Vorräte mager. Unnötige Vorsicht, niemand kontrolliert irgend etwas. 400 km später dient in Klawer eine Raststätte als Nachtplatz. Weiter. Im Dunst erscheinen bereits 30 km vor Kapstadt die drei Hausberge. Mensch Leute, Kohlscheid > Kapstadt! Geschafft! Ein tolles Gefühl. Doch wir kommen zunächst nur wegen der Batterien. Ihr kennt uns, wir lieben Umwege!
Abgesehen vom zu kleinen Innenhof für Ive, wir bleiben neben dem Gelände an der Busspur stehen, safe wie Steven versichert, läuft bei Seaport Supply alles bestens. Und Jürgen ist fix, noch am selben Abend schließt er die neuen Batterien an. Dies und das am nächsten Morgen, und dann zum Devisentausch und Großeinkauf. Vorbei an Durbanville, dem gleichnamigen Hill, bekannte Weinregion nordöstlich von Kapstadt, ist die Diemersdal Winery unser Ziel. Doch hier geht nichts: Weinprobe ist vorbei, Restaurant ausgebucht, mit dem LKW über Nacht parken? Diese schwere Entscheidung will niemand treffen. Wir entscheiden, tschüss! Und fahren zum Western Cape an den Atlantik. Die wunderschöne Gegend wollen wir eh erkunden, darum verließen wir auch Kapstadt zunächst wieder. Bei Yzerfontein am 16 Miles Beach entpuppt sich die Strandkombuis als magischer Ort und tolle Eventlocation mit ebensolchem Team. ´My Dream´, ruft Elly, als sie Ive auf ihrem Gelände sieht. Etwas ungünstig, Jürgen zieht sich um, warme Kleidung gegen den kalten Atlantikwind muss her, und ich nutze das WC. Beides ist schnell erledigt, dann erklären wir unser Anliegen: Übernachten, essen, trinken in der Location. Klar, gerne doch. Morgen gibt es Sundowner sowie Pizza aus dem Holzofen und Sonntag Seafoodbuffet, jeweils mit Lifemusik. Doch parken wäre etwas außerhalb besser, da Samstag eine Hochzeit stattfindet und die Strandkombuis für die Gesellschaft reserviert sei. Super, denn außerhalb ist 300 m entfernt in der Natur. Ein Traum! Freitagabend genießen wir teils exotisch belegte Pizza, all you can eat, incl. Nachtischpizza. Das Seafoodbuffet am Sonntag bietet Langusten, Muscheln, Tinten- und Räucherfische mit frischen Salatvariationen und Beilagen, Kaffee und Desserts inbegriffen. Wunderbar! Nicht noch mehr Kalorien sollen den Weg auf die Hüften finden und so wandern wir den 16 Miles Beach entlang, mal nach Norden, nur Natur, mal nach Süden, nach Yzerfontein und darüber hinaus. Charme fehlt Yzerfontein. Die überwiegend moderne Siedlung besitzt kein Zentrum; zu viel Haus auf zu wenig Grund, möglichst modern, seelenlos erscheint das Gros der Bebauung.
Viele der Anwesen verfügen über Pools. Das bringt mich zum Thema Wasser. Jeder Tropfen Wasser zählt, mahnt am Eingang zum Dünenschutzgebiet ein entsprechendes Gemälde. Ein Glas Wasser® erst recht. Ihr erinnert euch? Unsere Koblenzer Reise-Freundin Heike Krüger begleitete 2008 den Aktionskünstler Stefan Cotinghiu bei dem Hilfsprojekt Ein Glas Wasser®, das sie seit einiger Zeit alleine weiterführt. Liebe Heike, nun sind deine zwei Wasser-Gläser von Koblenz nach Südafrika gereist, wo der Zugang zu sauberem Trinkwasser in der Verfassung verankert ist. So die Theorie. 2011 war jeder Zehnte von der Versorgung abgeschnitten, die Versorgungslücke wächst. So die Praxis. Gründe sind mannigfach: u. a. schlechte Infrastruktur, mangelhafte Bevorratung, ein Klima mit 300 bis 500 mm/qm/Jahr Niederschlag – 700 mm/qm/Jahr sind es in D – steigende Ansprüche seitens der Bevölkerung und die wachsende Wirtschaft. Die Ansprüche der Einwohner versucht der Staat zu regulieren. 25l/Kopf/Tag Wasser sind kostenlos. Darüber hinaus steigt der Preis, bis zu drei EUR/1000 Liter. Wir brauchen unterwegs deutlich weniger als 25 l/Kopf/Tag. Das liegt nicht am Trinkverhalten, nicht Wein und Bier statt Wasser, sondern an den Lebensumständen im LKW.
Ach ja, zum Schluss noch etwas: Das Dickschiff auf dem Gelände fällt natürlich auf und so lernen wir zwei Ehepaare kennen, Naomi und Abri aus Südafrika sowie Christa und Eberhard aus Deutschland. Erstere geben uns zahlreiche Tipps für die weitere Reise. Wieder hören wir die Klagen über die restriktive Politik der EU zum Erhalt eines Schengenvisums. Verlängerung? Nein, nie! Tätig im Weingeschäft waren sie weltweit unterwegs, oft und gerne in der EU. Nun haben sie u. a. aus Frust und Angst mit den Besuchen Europas abgeschlossen.
Letztere berichten zögerlich von Deutschland und Europa, umso begeisterter von zahlreichen Erfahrungen auf zurückliegenden Reisen durch Afrika, mit mehr Bewegungsraum als heute. Noch immer wieder zieht es sie auf den schwarzen Kontinent zurück, solange es gesundheitlich geht.

Namibia_2
15.11.2024 bis 24.02.2025

 

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Südafrika
30.09.2024 bis 14.11.2024

 

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Botsuana
23.08.2024 bis 30.09.2024

 

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Simbabwe
26.07.2024 bis 23.08.2024

 

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Sambia
30.06.2024 bis 26.07.2024

 

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Namibia
05.04.2024 bis 29.06.2024

 

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54 Gedanken zu „2023 Start > GoSouth 2.0 Südliches Afrika

  1. Super eingefangene Stimmung und ein wunderschönes Lichtspiel!!  Übrigens, auch die Tier-und Landschaftsfotos aus dem Kruger-Park sind wunderschön! Tolle Erlebnisse! Eine gute und stressfreie Weiterfahrt!

  2. Ihr Lieben,
    Wir sind wieder unterwegs und ich bin wieder auf dem aktuellen Stand eurer Reisen!!!
    Ihr habt so unglaublich viel erlebt! Mir schwirrt der Kopf.. Und auch noch neue Sandalen!
    Das Wichtigste: Ihr habt die Strecke Nordpol – Kapstadt absolviert! Chapeau!!! Und seht dann noch so jung dabei aus… Wir freuen uns außerordentlich für euch!
    Herzliche Grüße (nur) aus der frühlingssonnenfrischen Bretagne!
    Wir drei aus der Minna

    1. Liebe Frankreichreisende,
      vielen Dank für eure lobenden Worte. Ja, wir haben am südlichsten Punkt Afrikas auf uns getrunken und sind ein wenig stolz auf uns. Bei uns ist es herbstlich, will sagen kalt und Nieselregen. Da fahren wir halt weiter.
      Liebe Grüße euch dreien in die Bretagne, Jürgen

  3. Moin von unserer grauen MinnaEifelHerbst+Sauerlandtour!
    Nun geht Südafrika zuende. Wohin??
    Viel Wild – Löwen werden überbewertet! – und Zäune, etwas für die Kondition und Sozialkontakte… Es hat uns wieder Freude bereitet, deinen Bericht mit Jürgens Zutaten zu lesen!
    Und noch mehr zu hören!
    LG von uns dreien aus eurer Heimat

  4. Schade mit dem schlechten Wetter im Tsitsikamma, ist mein Lieblingspark in ZA.
    Liebe Grüße und weiterhin gute Fahrt
    Rita und Ronald

      1. Hallo, ihr beiden!
        Tolle Bilder, vielleicht noch etwas Sonne dazu.. Graaff-R, die holländische Puppenstube. Wenige Tiere in Entfernung sind allemal besser als im Zoo! Und Ives Rutsche ist zu nett. Immerhin, schon indischer Ozean!! Bitte weiter so!
        LG aus dem Westzipfel

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