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Südliches Afrika
Teil 1:
Namibia > Sambia > Simbabwe > Botsuana > Südafrika > Namibia
(D 09.12.24-10.01.25)
Teil 2:
Namibia > Südafrika > Simbabwe > Mosambik > Malawi > 

Kurze Filme der Reiseroute (12.06.2025)

Die Reiseroute:

Mosambik 26.05. – xx.06.2025
01.06. – 07.06.2025 Neues zu erleben braucht Aufbruch. Dies im Sinn, verlassen wir den wunderbaren Platz in Inhassoro Richtung Süden nach Vilanculo entlang der Küste. Gut 60 km, eine entspannte Tour. 88 km und drei Stunden später befinden wir uns fast wieder am Ausgangsort. Die Piste endete im Nichts. Alternativen? Keine! Schließlich erreichen wir Vilanculo über die N1 nach 175 km erst spät nachmittags. Die auf OsmAnd eingetragenen Camps nebst Zufahrtsstraßen gibt es auch nicht mehr. Überhaupt lässt uns das System in Mosambik öfters im Stich Wege, Camps und größere Lebensmittelläden betreffend. Und nun? Es dämmert. An einer Lodge empfiehlt man das Baobab Beach Camp im Süden. Versorgt mit Koordinaten und der telefonischen Bestätigung, dass geöffnet sowie Platz vorhanden sei, fährt Jürgen noch die letzten Kilometer. Nicht am Beach, zudem dunkel unter vielen Bäumen sind wir doch froh, einen Platz gefunden zu haben. Am nächsten Tag gibt es für Ive Strom aus der Steckdose und wir laden unsere Sozialkontaktbatterien auf. Denn die Österreicher Andi und Claudia sowie eine junge deutsche Familie gesellen sich zu uns um den riesigen Baobab. Da schauen wir gerne darüber hinweg, dass weder Strand noch Städtchen mit Inhassoro mithalten können.
Die N1 nach Süden soll in gutem Zustand sein und so beschließen wir, die Bahia de Inhambane als unseren südlichsten Punkt in Mosambik doch noch anzufahren. Am Westufer der Bay in Maxixe liegt unweit des Camps der Fähranleger. Boote verkehren zur gegenüberliegenden Seite nach Inhambane. Kleinstes Geld für großes Abenteuer. Die Boote sind xfach überladen, die Böden teils mit Estrich ausgegossen, 70 Rettungswesten für ca. 130 Menschen gibt es, etwa 250 Nasen drängen sich an Bord der größeren Dhow. Po an Po, dazwischen Taschen, Kisten, Kinder. Motörchen, die kaum klagend über den Ozean tuckern. Gut drei Kilometer, na, die können wir notfalls auch ohne Weste schwimmen.
Inhambane ist
eine der ältesten Städte Mosambiks und Distrikthauptstadt. Morbider Charme? Morbide sicherlich, Charme nur noch mit Phantasie. Auch diese Stadt, bzw. das, was übrig ist, erzählt die immer gleiche Geschichte von Einwanderung, Eroberung, Unterdrückung sowie von staatlicher Selbstbedienung und Korruption. Gebäude der öffentlichen Hand und Banken strahlen teils im modernsten Stil und Glanz, der Rest ist dem Verfall preisgegeben.
Wie schön, auch Elsi und Matthias verschlägt es nach Maxixe. Die Nürnberger lernten wir zuvor in Inhassoro kennen und nun verbringen wir erneut einen geselligen Abend miteinander, bevor unsere Wege in entgegengesetzte Richtungen führen.
Die als Traumstrand beschriebene Küste von Murrungulo ist schön, ja, doch der Regen lässt ihn kaum genießen. Auch der folgende Tag ist grau und so ziehen wir weiter nordwärts.
Einkaufen in Inhassoro, aufs Camp, hier stehen bereits Andi und Claudia. Schwatz, Schwatz, kleinere Reparaturen, etwas Wäsche waschen, für Größeres ist die Infrastruktur des Camps völlig ungeeignet, frischer Fisch auf dem Grill. Morgen gehts weiter, immer gen Norden.

26.05. – 31.05.2025 Wir trauen unseren Augen kaum, tatsächlich taucht inmitten von Nichts die erhoffte Grenze bei Espungabera auf. Als einzige Reisende vor Ort sind wir fix aus Simbabwe ausgereist. Auch die Einreise nach Mosambik geht reibungslos, freundlich und schnell, man spricht etwas englisch in der ehemals portugiesischen Kolonie. Die üblichen Zettel ausfüllen mit Adressen, Telefonnummern vom geplanten Aufenthaltsort, irgend ein Camp geht immer, 20 US$ zahlen und die Stempel sausen in die Reisepässe. Laut Informationen muss eine Versicherung für den Truck erworben werden sowie ein TIP, da der Zoll das CdP nicht anerkennt. Nichts von dem. Das Carnet wird gestempelt und nach einer kurzen Erklärung, dass unsere KFZ-Versicherung alle Schäden bezahlt, die wir in Mosambik – hoffentlich nicht – anrichten, lässt man uns ziehen. Auf eigenes Risiko natürlich, sollten wir Mist bauen und die Versicherung nicht zahlen, dann sitzen wir im Knast.
Rauf und runter, auf Straßen, die sich dem Höhenprofil der Landschaft anpassen. Die Menschen winken, rufen uns freundlich Como está? zu. Schnell sind wir auch von dem üppigen Grün begeistert, das uns umgibt. Ananas, Papaya, Bananen, Zitrusfrüchte, Avocado, Cashew und vieles mehr reifen im Garten Eden. Die erste Nacht verbringen wir gemeinsam mit Werktätigen von HydroElectrics, die gerade ein Arbeitscamp an der N260 aufbauen. Beschenkt mit Bananen und Orangen heißt es morgens ´Gute Reise´! Unverständlich erscheint es uns, dass entlang der Magistrale N1 Betteln um Nahrungsmittel zum vielfach praktizierten Geschäftsmodell gehört. Vor allem dort, wo die Verkehrsader über Abschnitte verfügt, in denen Teer mit tiefen Löchern und ausgefransten Rändern den Verkehr auf Schritttempo bremst. Böten nicht ein kleiner Garten und ein paar Hühner Grundlage zur Ernährung? Übernachten am Straßenrand wollen wir hier eher nicht. Weiter über die furchtbar schlechte Magistrale ist alternativlos! Von Fußgängertempo bis fast 80 km/h ist alles drin. Die Wechsel gilt es nicht zu verpassen! Die Bettelei lässt uns abends das Buffalo Camp aufsuchen, wo wir erfahren, dass es für den Publikumsverkehr geschlossen ist. Es dient nun als Station für Ranger, die gegen Wilderei tätig sind. Nach kurzer Diskussion und der Einsicht mangelnder Alternativen, es ist zwischenzeitlich stockdüster, können wir gerne bleiben.
Noch immer haben wir keine SIM-Karte. Stunden verbringt Jürgen damit zu warten, dass sich eine Karte zur Kommunikation mit Vodacom bereit zeigt. In Inhassoro ist Versuch Nr. sieben schließlich erfolgreich. Zudem gelingt uns auch nach einer guten halben Stunde der Geldtausch EUR in MZM (Metcal). Kurz in den Supermarkt, eine Art Lagerhalle, Brot in der Bäckerei kaufen und dann ins Strandcamp Goody Villas.Grünes Gras, Palmen, weißer Sand, türkis schimmert der Indische Ozean vor der Haustür. Fischerboote dümpeln auf dem ruhigen Meer. Die Fischer bringen ihre Fänge ein, verkaufen die Meeresfrüchte auf dem Camp, bereiten die Auswahl küchenfertig zu. Ein großer Fisch, mit Knoblauch, Kräutern und Zitrone gefüllt, kommt auf den Grill. Tiefrote, süß-aromatische Tomaten mit Olivenöl und frischem Baguette runden das Mahl ab. Frischen Tintenfisch bereite ich erstmals zu, sehr lecker. Na ja, ein wenig länger kochen vor dem braten wäre noch besser gewesen. Dazu Reis mit karamellisierten Möhren, Zwiebeln und frischer Ananas. Wollten die Fischer heute nicht Riesengarnelen bringen? Vielleicht morgen!
Wir verlängern unseren Aufenthalt an diesem paradiesischen Ort. Sauschlechte Straßen, nur 30 Tage Visazeit!? Ab ins Hinterstübchen des Hirns damit. Und die prophezeiten häufigen und lästigen Polizeikontrollen nebst Geldeintreiberei erleben wir bislang auch nicht. Stets winkt man uns freundlich, salutiert, oder stoppt uns zu einem kurzen Plausch: Bem vindo a Moçambique!
Der Aufenthalt in Goody Villas bringt Zeit, etwas über den Staat Mosambik  zu berichten. Jahrhunderte besiedelt von afrikanischen Stämmen, Indern, Arabern und Europäern, einst portugiesische Kolonie, erlangte Mosambik 1975 die Unabhängigkeit mit portugiesisch als Amtssprache. Der Unabhängigkeit folgte ein 16-jähriger Bürgerkrieg, der das Land ruinierte, frühzeitig die weißen Siedler vertrieb und rudimentär vorhandene Infrastruktur verfallen ließ. 2010/11 im Norden entdeckte Ölfelder schienen Aufschwung zu bedeuten, doch mit dem Aufleben der Terrorgruppe IS im Jahr 2015 in der Nordregion scheint diese Chance vertan. Vornehmlich sind Ackerbau, Küstenfischerei, Aluminium und mineralische Rohstoffwirtschaft relevant. Im Nordwesten werden die weltgrößten Kohlvorkommen vermutet. Doch die Verkehrsinfrastruktur muss als völlig ungenügend bezeichnet werden, schädlich für jedweden Wirtschaftsaufschwung. Bei einer Nord- Südausdehnung von ca. 2000 km verfügt das Land nur über etwa 7000 km asphaltierte Straßen.
Ca. 34 Mio. Einwohner, Lebenserwartung knapp 60 Jahre, 2023 sind 43,3 % der Bevölkerung jünger als 15 Jahre, über 64 nur 2,6 %. Ein Mediziner betreut 10.000 Menschen, die Sterblichkeit bei unter 5-jährigen beträgt 2022 ca. 6,6 % der Lebendgeburten. Zugang zu sauberem Trinkwasser, seit 2010 ein Menschenrecht der UNO, besitzt laut WHO und UNICEF nicht einmal die Hälfte der Menschen. Ein Glas Wasser®, für Millionen in Mosambik unerreichbar, nicht bezahlbar!
55 % der Frauen sind Analphabeten, Männer etwas weniger. Aktuell besuchen 80 % der Kinder fünf Jahre eine Schule, 30 % noch die 6. und 7. Klasse, durchschnittliche Klassengröße 74 Kinder/Lehrer!
Mit fast 60 % ist das Christentum vorherrschende Religion, 18 % muslimische Sunniten sind überwiegend im Nordosten vertreten, der Rest verteilt sich auf Naturreligionen, Atheisten und sonstige.
Nein, ein Billigreiseland ist Mosambik nicht, sieht man von Obst- und Gemüsekäufen am Straßenrand ab.

Simbabwe2
16.05.2025 bis 26.05.2025

 

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Südafrika_2
25.02.2025 bis 16.05.2025

 

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Namibia_2
15.11.2024 bis 24.02.2025

 

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Südafrika
30.09.2024 bis 14.11.2024

 

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Botsuana
23.08.2024 bis 30.09.2024

 

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Simbabwe
26.07.2024 bis 23.08.2024

 

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Sambia
30.06.2024 bis 26.07.2024

 

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Namibia
05.04.2024 bis 29.06.2024

 

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54 Gedanken zu „2023 Start > GoSouth 2.0 Südliches Afrika

  1. Christiane, herzlichen Dank für deine schmeichelnden Worte ;-). Ja, der Table Runner ist tatsächlich ein Tischläufer, finde ich auch lustig!
    Meine Ladies, das Abendsonnespiegelbild fotografierte Jürgen, während ich mit dem Abendessen beschäftigt war.
    Noch in Simbabwe geht es bald nach Mosambik und im Folgenden nach Malawi…

  2. Hallo, ihr Wo-auch-immer-Steckenden!
    Großartige Erlebnisse! Wunderbare Bilder! Diese Landschaften und Tiere… Ein runder Geburtstag mit 20-Jahre-weniger-Aussehen! Chapeau, my dear! Dabei die Frage: Was ist ein Table Runner? Hab so Vorstellungen, die mir nicht recht passend erscheinen…
    Habt weiter Spaß für uns Hiergebliebenen!
    Herzlichst
    Christiane – auch noch nicht wieder zuhause

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